100 Jahre WEIRD TALES - Die Jubiläumsedition

  • hot take:


    Was macht ihr eigentlich erst, wenn ihr herausfindet, dass es Menschen gibt, die ganze Häuser kaufen, um sie gewinnbringend wieder zu verkaufen? 8|


    Spaß beiseite, aber wie dämlich muss man denn sein, etwas limitiertes für den Einkaufspreis zu verkaufen? Zumal es ja offenbar binnen weniger Stunden (!) Abnehmer gibt. Zudem hatte man ja, bei entsprechendem Interesse, ein Jahr Zeit vorzubestellen.


    Diese skurril-emotionale Debatte gibt es auch wirklich nur hier und im Festa-Forum. Ich habe das noch in keinem anderen (Medien) Bereich, oder generell bei anderen Konsumgütern erlebt.

  • Ich habe mittlerweile den Einstieg gewagt und die 1. Story im 1. Band gelesen:


    SCHLAMM (OOZE) von Anthony M. Rud (1893 – 1942). Rud war Dartmouth-Absolvent und fleißiger Mitarbeiter diverser Magazine. Die Geschichte stellte das Motiv für das Titelbild der ersten Weird Tales-Ausgabe vom März 1923, gemalt von R. R. Epperly. Wie sich die Cover-Gestaltung und der WT-Schriftzug veränderte, lässt sich gut am 6. Band ablesen.


    Doch zur Story: Im Kern geht es um einen begnadeten Biologen, der mit Einzellern experimentiert. Als er mitsamt seiner Familie spurlos verschwindet, ranken sich düstere Gerüchte um die Ruine seines Hauses im südlichen Alabama. Die Reste des sogenannten Totenhauses erheben sich in einer urtümlichen Dschungellandschaft. Unser Erzähler, ein Freund der Familie, macht sich in diese von Hinterwäldlern bevölkerte Gegend auf, um Licht ins Dunkel zu bringen.


    Über den Einfluss, den die Story auf H. P. Lovecraft und dessen DUNWICH HORROR gehabt haben mag, wird seit langem nachgedacht. Auffällig ist indes auch, wie der Chronist mit 2 Flaschen Mondschein-Schnaps (also schwarzgebrannt) einen der Cajuns zum Reden bringt. Das erinnert frappant an die ganz ähnliche Szene mit Zadok Allen in Lovecrafts THE SHADOW OVER INNSMOUTH.


    OOZE punktet mit der eindringlichen Schilderung wild wuchernder Natur und einem scharfsinnigen Ermittler. Auch der Umstand, das zuletzt das Tagebuch des Biologen das monströse Rätsel erhellt, erweckt ein sympathisches Lovecraft-Gefühl, welches sich ja stets bei dem Einsatz solcher Dokumente einstellt.


    Fazit: Ein schöner Auftakt!

  • Oder schau dich im Pen & Paper Markt um. Da eskaliert das ständig.

    Aber bei Bares für Rares hat keiner Probleme... die kaufen auch mit Gewinnerzielungsabsicht ein.

    Oder in den US Buchsammlerforen, in den USA/UK ist es mit den

    Wiederverkäufern noch schlimmer, da werden S/L Bücher bei ebay

    angeboten bevor der Verlag bekanntgibt das es ein S/L Buch geben wird.... nach dem Motte.... man erwirbt bei ebay das Recht an einem Buch das erst in einem halben Jahr erscheinen wird....

    "Ich schreibe so lange, bis der Leser davon überzeugt ist, in der Hand eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein". ... `Stephen King´

  • Dass alle Seiten irgendwo Gewinn machen möchten ist völlig okay und daran stört sich auch niemand.

    Es ist aber einfach so, dass hier Bücher gekauft wurden, an denen überhaupt kein Interesse besteht, offensichtlich seit dem ersten Tag an. Man will sie nur teurer weiterverkaufen - und zum doppelten Preis.

  • Dass alle Seiten irgendwo Gewinn machen möchten ist völlig okay und daran stört sich auch niemand.

    Es ist aber einfach so, dass hier Bücher gekauft wurden, an denen überhaupt kein Interesse besteht, offensichtlich seit dem ersten Tag an. Man will sie nur teurer weiterverkaufen - und zum doppelten Preis.

    Klar, ich habe es natürlich bewusst etwas provokant formuliert, aber der Punkt ist ja, dass der Reseller immerhin soviel Interesse an dem Produkt hatte, dass er es innerhalb des Vorbestellzeitraums, immerhin fast 1 Jahr, bestellt hat. Im Gegensatz zu dem potentiellen Käufer auf Ebay, welcher dann tiefer in Tasche greifen muss.

  • Klar, ich habe es natürlich bewusst etwas provokant formuliert, aber der Punkt ist ja, dass der Reseller immerhin soviel Interesse an dem Produkt hatte, dass er es innerhalb des Vorbestellzeitraums, immerhin fast 1 Jahr, bestellt hat. Im Gegensatz zu dem potentiellen Käufer auf Ebay, welcher dann tiefer in Tasche greifen muss.

    Das ist vor allem im Hinblick auf den zeitlichen Abstand bemerkenswert. Die Bücher sind ja gerade erst erschienen und nicht schon seit Jahren vergriffen, so dass eine lange, erfolglose Suche den Preis wirklich rechtfertigen würde. Letzten Endes ist das natürlich immer eine Frage von Angebot und Nachfrage, allerdings würden mich die Käufer schon interessieren, was die z. B. dazu bewegt... bei ebay müssen die sich ja auch rechtzeitig informieren, ob etwas passendes im Angebot ist.

  • Die Diskussion über Limitierung flammt ja nicht zum ersten Mal auf.

    Es gibt doch eine einfache Lösung:

    Eine limitierte Hardcover-Ausgabe. Die kann dann meinetwegen auch preislich abdrehen nachdem alle verkauft sind.

    Und bei Erfolg dann eine Taschenbuchausgabe und elektronisches Buch. Macht zum Beispiel Tartarus-Press so. Dort gibts auch 1,2 Autoren die ihre raren Texte aus anderen Verlagen in Sammelbänden bündeln - z.B. Reggie Oliver oder Mark Valentine. Bin ich wirklich dankbar dafür-die einzelnen Ausgaben zusammenzutragen wäre nicht bezahlbar.


    Grüsse in die Runde,

    ralphomat

  • Das habe ich mich, insbesondere bei Festa, schon öfter gefragt. Ich habe keine Ahnung von Verlagsgeschehen und vermute, dass die Risikokalkulation hierbei maßgeblicher Faktor ist, aber weshalb grundsätzlich nie nachgedruckt wird, verstehe ich auch nicht. Hat da jemand eine Erklärung?