Hallo zusammen,
ich hatte mir die ARTE-Ausstrahlung aufgezeichnet und letzte Woche endlich angesehen, da das m.E. ein Film ist, für den man auch in passender Stimmung sein muss.
Gesehen habe ich den wohl mal zum Teil, doch vieles war mit nicht mehr präsent. Von dem Zwerg wusste ich, das gehört ja fast zur Allgemeinbildung, wenn man sich mit phantastischen Filmen beschäftigt und da der bis kurz vor Ende noch nicht aufgetaucht ist, war für mich klar, wie der Streifen ausgeht. Ich traue es mich fast nicht zu sagen, doch war das für mich, trotz des gelungenen und schockierenden Überraschungseffekts, der Schwachpunkt des Films, da sich der Moment für mich "leer" angefühlt hat und der Zwerg völlig unvermittelt als Deus Ex Machina daherkommt. Von daher war mein Gesamteindruck nicht so stark, wie erwartet. Auch eine tatsächliche Beklemmung und Bedrohung wollte sich bei mir nicht einstellen.
Dafür gebe ich dem Film viele andere Dinge, besonders auf technischer Ebene. Der Schnitt ist ungewöhnlich und großartig und - genau Arkham Insider Axel - findet seinen Höhepunkt in der fantastisch montierten Liebesszene. Und wie genial ist denn bitte das "John's Theme" von Pino Donaggio in eben dieser Szene?
Das ganze Vorschattieren ist auch klasse. Die gesamte Anfangsszene, bis zu Christines Tod, fasst die nachfolgenden Ereignisse schon zusammen. Dazu muss man den Film allerdings mehr als einmal sehen.
Julie Christie hat mich auch positiv überrascht aber das liegt an mir. Ich hatte sie immer als etwas dürre und verletzliche Figur, wie etwa Mia Farrow in "Rosemary's Baby" in Erinnerung. Glücklicherweise hat sich das nicht bestätigt.
Insgesamt doch ein großartiger Film, allerdings hat ausgerechnet das Ende bei mir absolut nicht gezündet.