Beiträge von Elmar

    Hier bekommt man genau das, was der Titel verspricht: Ein ausschweifendes Lebensporträt, bei dem Stringenz keine große Rolle spielt. Szenen der Gegenwart wechseln sich mit teils unbeschwerten, teils angsterfüllten Lebenserinnerungen ab, deren vollständigen Wahrheitsgehalt man in Frage stellen darf. So heißt es gleich zu Beginn: „Meine Erinnerungen gleichen Schmetterlingen. Flatterhaft sind sie und flüchtig.“ Ein Hinweis auf die Flüchtigkeit und Unsicherheit menschlicher Erinnerung.


    Grasya – die „alte Dame“ – verliert sich in Gedanken an ihre Jugend, an ihre Eltern und ihre Tante, die den alten Göttern nahesteht und die Kräfte der Natur zu nutzen weiß. Erste Liebe, erste Enttäuschung, ein Kind der Schande und eine Scharade, um die Familienehre zu retten. Autor Paolo Herras nutzt Grasyas persönliche Erzählung, um gleichzeitig die jüngere Geschichte der Philippinen zu reflektieren. Die stets präsenten Schmetterlinge verwandeln sich plötzlich in todbringende Gewehrkugeln – japanische Soldaten stürmen brutal die Hazienda, enteignen die Familie und nehmen Grasya ihr Kind. Ein Trauma, von dem sich Grasya nicht wieder erholen wird.


    Zeichner Jerico Marte verpackt diese Biografie in grandiose, überbordende Zeichnungen, von denen man sich einfach mitreißen lassen sollte. Die Bilder sind üppig und zugleich unfassbar detailliert; die pompösen Kleider der Damen wirken wie eine strotzende Fülle aus Blüten und Blättern, die Haarpracht erinnert bisweilen an dichtes Wurzelwerk, die Flügel der allgegenwärtigen Schmetterlinge sind mit symbolhaften Bildcollagen gefüllt. Die gesamte grafische Gestaltung fließt harmonisch und lässt den Blick sanft immer weiter gleiten.


    Abgerundet wird der Band durch einige Seiten mit Artwork und Skizzen. Übersetzer Jens R. Nielsen hat zudem informative Anmerkungen und Zusatzinformationen zu ausgewählten Passagen des Comics beigefügt.


    Insgesamt ist „Strange Natives“ ein außergewöhnlicher Comic, dessen beeindruckende Illustrationen ein größeres Format verdient hätten. Jeder, der bereit ist, über den Tellerrand des US-amerikanischen und franko-belgischen Comicangebots hinauszuschauen, sollte sich auf diese beeindruckende Lektüre einlassen.

    DIE UNIVERSITÄT und DER BERATER sind m.E. eher Standardware. Da steigert Little das Geschehen in seiner typischen Weise, indem es von Schritt zu Schritt bizarrer und gefährlicher für die Protagonisten wird. Die Enden sind mit da auch zu drüber. Bei DMV auch aber das war wirklich platt und just more of the same.
    THE BANK fällt eigentlich auch in die Kategorie, hat mir aber deutlich besser gefallen.



    "Kara, die Schöne aus dem Totenreich … Myxin, der kleine Magier … der Schwarze Tod … Die Fans von GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR, der erfolgreichsten Horror-Serie der Welt, kennen und lieben sie seit Jahrzehnten! Hier wird ihre Geschichte von IAN ROLF HILL in sechs Bänden neu und erstmals ausführlich erzählt. Woher sie kommen, wer sie waren und wie sie zu Ikonen der John-Sinclair-Serie wurden. Für Sinclair-Fans, für Neu-Einsteiger sowie für alle Freunde von Grusel und Fantasy!"

    (Quelle: https://www.bastei.de/Serien/SF-Mystery/Atlantis-Legenden/)

    Trotz unserer Leserunden in die internationale Richtung war für mich noch nichts dabei, was ich für preiswürdig erachte.

    2 bis jetzt vielversprechende Anwärter lese ich gerade parallel. RAWBLOOD und FLEISCH & BLUT von Grahan Masterton.

    Auch ich habe das Buch auf dem Nachttisch und lese zwischenrein immer wieder rein. Die Geschichten passen von der Länge sehr gut. Ein abschließendes Urteil habe ich noch nicht parat. Bisheriger Favorit: DAS IDEL DER STILLE mit einer echten Gänsehautszene. DAS LOCH IM BODEN war mir etwas zu beliebig.