Michael Siefener - Der Ausbruch Edition Dunkelgestirn

    • Offizieller Beitrag

    Etwas Neues in der Edition Dunkelgestirn von Eric Hantsch.


    Anfragen bitte an unser Mitglied Yuggoth oder unter erichantsch(at)t-online.de





    Michael Siefener - Der Ausbruch

    188 Seiten

    Illustriert von Jörg Kleudgen

    gebunden in schwarzes Kunstleder, Goldprägung auf dem Buchrücken und mit beidseitig offenem Kartonschuber

    limitiert und signiert von Michael Siefener und Jörg Kleudgen

    34,00 €


    Inhalt:

    Erwarten Sie das Unerwartbare! Hören Sie das Unhörbare! Wagen Sie den Ausbruch.


    Als Quirin zur Wohnung seines Vaters, dem Biographen Bent Brenner, gerufen wird, kann er noch nicht ahnen, wie sehr dieser Besuch sein Leben verändern wird. Sein Vater scheint verschwunden zu sein und alles deutet daraufhin, dass ein geheimnisvolles Buch mit dem Titel „Der Ausbruch“ damit zu tun hat.

    Auf der Suche nach der Wahrheit gerät Quirin immer mehr in einen Strudel seltsamer und bizarrer Ereignisse, dessen Sog er schon nach kurzer Zeit nicht mehr entkommen kann.

  • Meines kam gerade eben mit der Post.


    Wenn die Qualität des geschriebenen Wortes wieder so hoch ist wie die Aufmachung, dann kann gar nichts schiefgehen. Aber kann bei einem "Siefener" überhaupt etwas schiefgehen?


    Übrigens verwöhnt mich Eric: Laufende Nr. 1/100

    Sowas hat man auch nicht alle Tage.

  • Inzwischen hab ich das Buch dann auch mal gelesen:

    Bei Siefener findet man ja häufig die gleichen Themen, die von ihm immer nur leicht variiert werden. Auch hier gibt es die üblichen Meta-Spielchen und Spiegelmotive (im Roman "Der Ausbruch" geht es um einen Roman namens "Der Ausbruch", in dem es um einen Roman namens "Der Ausbruch" geht...). Die Handlung wird dabei erneut auf mehreren Ebenen und durch mehrere Textformen erzählt (eine Novelle, ein Interview, Tagebucheinträge...). Und Realität und Fiktion drohen wie so oft irgendwann auch immer mehr miteinander zu verschmelzen...

    Wie gesagt: Eigentlich alles bekannt und nicht wirklich neu, aber dennoch zu keiner Zeit langweilig und bis zum Ende auf extrem hohen Niveau. Siefener ist einfach ein äußerst talentierter Autor, der es perfekt versteht, wie man beim Leser eine enorme Sogwirkung entfacht. Die Abschnitte mit dem weinerlichen, bei seiner Mutter lebenden, Buch-Nerd fand ich allerdings etwas anstrengend. Zumal die Figur wirklich völlig überzeichnet ist. Aber vielleicht wollte sich der Autor damit einfach nur über Hardcore-Sammler lustig machen, die sämtliche limitierten Kleinstauflagen wegkaufen, ohne wirklich am Inhalt interessiert zu sein. Dafür fand ich die anschließende (in die Geschichte integrierte) Novelle aber wieder extrem stark. Auch wenn deren surreales Ende recht vorhersehbar war - Es passt jedoch perfekt zur Endlosschleifenform des Romans und erinnert damit deutlich an David Lynch's "Lost Highway".

    Und die Zeichnungen von Kleudgen mochte ich auch, auch wenn sie nur wenig mit dem eigentlichen Inhalt zu tun haben und wohl eher versuchen eine ähnliche Stimmung wie die Geschichte zu evozieren.

    Mein Fazit: Richtig, richtig gut. "Der Ausbruch" landet definitiv in meiner Siefener-Top-Five.

  • "Der Ausbruch" von Michael Siefener. Ich bin gespannt.

    Habe ich auch gerade durch.

    Zunächst mal punktet die Ausgabe schon mit der tollen Aufmachung und den Illus von Jörg.


    Inhaltlich geht es um Quirin Brenner, den Sohn eines Schriftstellers, der bei der Suche nach seinem verschwundenen Vater auf Hinweise zu einem geheimnisvollen Buch mit dem Titel "Der Ausbruch" stößt. Anhand von Notizen seines Vates taucht Qurin immer tiefer in die Geschichte in der Geschichte in der Geschichte ein (kein Tippfehler! :) ...


    Die Story hat wirklich was, auch wenn das Setting etwas gekünstelt wirkt und es für mich den "Wachsmenschen" eigentlich nicht gebraucht hätte. Am besten trifft meine Eindrücke vielleicht ein kurzes Zitat aus dem Buch selbst:


    "Zu Hause habe ich es (das Buch) sofort gelesen. Und seitdem hat es mich nicht mehr losgelassen. Ich weiß nicht warum. Es handelt sich um eine Novelle, nicht schlecht geschrieben, aber ich selbst hätte es besser gekonnt. Doch hätte ich diese Wirkung erzielen können? Wie hat er das gemacht?"


    Rein "sprachstilistisch" hat mich das Buch nicht umgehauen, fasziniert hat mich aber an dem Text seine Selbstreferenzialität und die formale Umsetzung in der Art einer Möbius-Schleife, auf die auch in dem alten Sachbuchklassiker "Gödel, Escher, Bach" Bezug genommen wird, und aus der zu einem wesentlichen Teil der Eindruck des "Unheimlich-Phantastischen" entsteht. Und der ironische Kontext zu Büchern, Verlegern und Autoren ist für unsereins sowieso ein Leckerbissen.


    Unterm Strich: Echte Empfehlung, tolle Veröffentlichung, Gratulation auch an Eric Hantsch!

  • ...und es für mich den "Wachsmenschen" eigentlich nicht gebraucht hätte.

    Da bin ich bei dir. Den finalen Twist bezüglich seiner Existenz fand ich aber ganz nett. Auch wenn man ihn schon recht schnell vorausahnt.