Beiträge von inferninho

    Erstmal sorry für die Verspätung beim Einstieg meines selbst vorgeschlagenen Lesezirkels, die letzten Wochen bin ich nicht zum Lesen gekommen.


    Mein zweiter Crews erinnert mich an den ersten, damals hatte ich Florida Forever gelesen, das ein ähnliches Szenario (Trailerpark) hat und auch viel mit Sexualität, "Männlichkeit" und "knackischen jungen Mädels" spielt.

    Crews trifft bei mir einen Nerv, das o.g. Beispiel mit dem Verkehrsunfalls finde ich sehr passend und im Kern ist auch bereits von euch so ziemlich alles zu Inhalt und Figuren beschrieben worden.

    Im Gegensatz zum Mammut finde ich allerdings gerade dieses "um sich selbst drehen" stilistisch sehr wirkungsvoll. Man ahnt nicht, wo die Reise hingeht, aber das Schlangenfest mit der riesigen Pappmachêschlange thront als apokalyptisches Szenario über allem und es ist schön zu beobachten, wie sich die Charaktere in immer kleineren Kreisen um die Katastrophe bewegen. Durch das aus dem Nichts auftauchen von Duffy und seiner Freundin wird dann das System schön von außen gestört, allerdings durch Charaktere, die so schon mehrfach vorhanden sind und man ahnt, dass dieser Drive die Sache nicht zum Guten wendet. Und hier arbeitet Crews ausgezeichnet. Es scheint kein Entrinnen zu geben, weder aus dem Ort Mystic noch vor dem anstehenden Fest der Schlangen (von der Symbolik her sehr flach, aber eben auch sehr treffend), was mich kurz an den Krimi "Das Gift der neuen Welt" von Charlotte Jay denken lies.

    Crews Welt ist brutal realistisch und ungerecht, was sich in der Southern Gothic Literatur häufig findet (man denke gerade auch an Cormac McCarthy oder Donald Ray Pollock). Interessant finde ich, dass Crews seinen Roman zu einer Zeit spielen lässt, in der es schon etwas abkühlt (oder noch nicht Sommer ist) und sich nicht der Hitze als Katalysator bedient, um den Wahnsinn anzupeitschen. Die Charaktere bleiben bisher eher flach und klischeehaft, was ich für beabsichtigt halte und mich der Meinung weiter oben anschließe, dass es sich wohl um eine bewusste stilistische Überspitzung handelt. Joe Lon als Hauptcharakter ist allerdings recht interessant gezeichnet und hebt sich etwas ab, vielleicht auch, weil er als einziger eindringlicher beschrieben wird. So ist er zwar ziemlich reflektiert und weiß um die Sch... in der er da steckt und dass er auch kein guter Kerl ist. Er erkennt seine eigene Ungerechtigkeit, sein Fehlverhalten wie in der Tragödie bekommt er jedoch nichts in den Griff und das vermutlich grausige Schicksal scheint vorbestimmt, wobei sich Joe Lon dessen Unausweichlickeit bewusst ist.


    Ich für meinen Teil freue mich nun sehr auf die zweite Hälfte des Buches.

    Prinzipiell finde ich es schwierig wenn eine Künstlerin oder ein Künstler gegen eine KI antreten muss. Die KI muss zwar auch

    "gefüttert" werden, aber in der Summe dürfte es ein völlig anderer Aufwand sein und um mal einen Vergleich zu ziehen: beim Schach, wo schon lange gegen KIdms gespielt wird, kannst du einen Kasparov oder einen Carlsen gegen die stärksten KIs antreten lassen und die haben Chancen auf den Sieg. Wenn du den hessischen Meister antreten lässt, sieht das schon anders aus. Unsere Künstler im Bereich Horror Graphik sind aber, bei allem Respekt, keine Frazettas oder Beksinskis. Sie leisten aber tolle Arbeit und die sollte auch gewürdigt werden. Das Antreten gegen eine KI finde ich daher ungerecht. Man läsdt mW auch bei Photowettbewerben niemand mit einer Analogkamera gegen jemanden antreten, der seine digitalen Bilder hinterher mit Photoshop bearbeiten darf.


    Bei den Romanen finde ich eine Recherche via KI völlig legitim. Viele bzw. die meisten deutschsprachigen Schriftstellerinnen und Schriftsteller smsind keine Prifis, die vom Schreiben leben. Sie haben Berufe und Familien und andere Verpflichtungen und Hobbys. Ich lese lieber 3 Andsras oder Elbrachts die KI recherchiert sind als zwei, für die tagelang Bibliotheken durchstöbert wurden. Aufhören würde es bei mir, wenn die KI das Schreiben übernimmt bzw. überarbeitet. Auch dabei können sicherlich tolle Bücher entstehen, dafür sollte es jedoch keinen Preis geben.


    Wer ein Buch übrigens wegen seines Covers keinen Preis verleihen will (und damit meine ich ausdrücklich nicht, wenn das Bild rassistische oder herabwürdigende Inhalte o.ä. hat), dem kann ich nicht folgen. Don't judge a book by it's cover fällt mir da spontan zu ein.


    Es kam noch der Zusatz, das sich jemand beleidigt fühlt, weil die Urkunde mithilfe KI generiert wird und er die lieber verbrennen würde als sie als Ehrung anzunehmen.

    Wer einen Szenepreis ablehnt dessen Auswahl von den Lesern einer Nische einer Nische getroffen wird weil die Urkunde lieber verbrennt als ihn anzunehmen, der oder die schreibt vermutlich zu therapeutischen Zwecken. Excuse my french, aber das ist in einem solchen Metier an arschlochigkeit fast nicht zu überbieten.



    P. S. wie wäre es, wenn die Person die den beste Horror Graphik Preis bekommt dazu automatisch dss Angebot erhält, die Urkunde dür dss Folgejahr zu gestalten?


    Edit

    P.P.S. ein Preis lässt sich im Vorfeld natürlich leicht ablehnen, wenn man ihn nicht erhalten soll. Wie bei vielen klaren Grenzen im Leben die niemand nein nie nicht überschreiten würde, weil einfach nie die Gelegenheit besteht. ;)

    Mario Heyer, so auch geschehen beim Vincent Preis 2023. Hier hatte ich ihn zu seiner Grafik interviewt:

    https://vincent-preis.blogspot…ario-heyer-interview.html

    Und das Cover ist auch wirklich gut. Insgesamt tue ich mich allerdings schwer damit jemanden "mit Tuschestift und Pinsel" gegen jemand mit KI antreten zu lassen, um es überspitzt zu formulieren. Da die Kategorie allerdings Horror Graphik und nicht Horror Kunstwerk heißt, finde ich den Einsatz von KI nicht als Ausschlussfrist.


    Glückwunsch an den Sieger btw, das war irgendwie an mir vorbei gegangen.

    Darüber hinaus wird die Geschichte von Leo am Bruhl doch bestimmt im 2. Bruhl Band erscheinen. Das wären dann schon 7 doppelte. Wenn es darum geht, sich die teuren Dunkelgestirn Bände zu sparen, hätte man ja nur doppelte mit reinnehmen können, und im nächsten Taschenbuch nur Neues. Ich denke, die einzelnen Erzählungen haben ja keinen thematischen Zusammenhang.

    Den Gedanken mit den doppelten Geschichten hatte ich tatsächlich auch.


    Andererseits bin ich immer froh, wenn vergriffene Storys nochmal woanders veröffentlicht werden und so eben auch bezahlbar sind.


    Das mit den "ein Buch mit Wiederveröffentlichungen und eins mit 'neuen' Geschichten" (genaugenommen sind die nicht limitierten Dangelausgaben ja mW immer schon die mindestens dritte Veröffentlichung der Geschichten) funktioniert auch nur, wenn man eben einer der glücklichen Auserwählten ist, die die limitierten Bände im Regal stehen haben. Das dürften dann eine handvoll Leute sein, auf die das zutrifft.

    Reizen würde mich der Harry Crews Roman "Das Fest der Schlangen", gerade weil ich Crews für einen großartigen Autoren halte und ihn mir nicht wirklich im phantastischen Bereich vorstellen kann. Da wäre ich definitiv beim Lesezirlel dabei, zumal es wohl auch nicht limitiert ist und der Preis für ein gebundenes Buch ist absolut verträglich.

    Es erscheint allerdings erst im Juno.


    "White Apples" von Carrol ist btw doppelt in der Abstimmung.

    .... Die habe ich auch bereits fertig übersetzt. Mal sehen, was ich daraus mache.

    Hoffentlich ein Büchlein. :)

    Für Anfang der Zwanziger klingt Cheetah Girl sehr ungewöhnlich, die Thematik der Verschmelzung von Menschen und Tieren ist zwar durch Wells "Insel des Dr. Moreau" ein alter Hut, aber die Art und Weise bei Allen ist dann doch gewagt.


    Wer weiß, wie viele dieser Privatdrucke / kleinen Auflagen im Laufe der Zeit - durch Kriege z.B. - zerstört wurden / verschwanden. ...

    Häufig sind bei diesen Publikationen zum Glück einfach nur die Seiten verklebt :D

    Nils

    Gestern habe ich dann die zweite Hälte der Staffel gesehen und schließe mich dir an. Unglaublich, wie man so gute Ansätze so in den Sand setzen kann... X(

    Leider die bei weitem schlechteste Staffel der Serie. Schade. Staffel 5 wurde bereits angekündigt, da die Quoten wohl sehr gut waren.

    Jetzt mach mir keine Angst. LkL


    Bin geeade mit Folge 3 fertig und Stand jetzt sehr überrascht über deine Einschätzung. Bisher finde ich macht die Serie es sehr gut, wenn auch die Charaktere etwas klischeehaft daherkommen.


    Durch das Setting der Polarnacht ohnehin düster mit ein paar kleinen Anspielung im Hintergrund. Dazu die schon angesprochenen Akte X Vibes, die offensichtliche Orientierung an Staffel 1, ein wenig cosmic Terror plus eine Prise übernatürliches und ein Einleitungssatz von Chambers bzw. einem seiner Charaktere (wobei ich nicht weiß, ob das Zitat echt ist).

    Der neue Band der Edition Dunkelgestirn ist da. [CTHu]


    Auf der Homepage ist es noch nicht aufgeführt, daher war ich so frei und habe fast die ganze Mail kopiert.


    Inhalt:

    »Hanno biegt sich etwas zurecht, nur deshalb kann er hier überleben«. Dreyfuß flüsterte beinahe. »Aber er irrt sich. Hier gibt es nicht nur ein Stockwerk, sondern viele davon, und entweder weiß niemand, wie weit es in die Tiefe geht, oder keiner spricht darüber. Alle haben Angst, verstehst du? Und deshalb spielen sie ihre eigenen Rollen.«


    Sandig-grau schimmert die Welt, in die es Gregor verschlagen hat. Ein System aus fensterlosen Gängen und wuchernden Kammern, das Menschen zu verschlucken droht.

    Sandig-grau ist auch die Farbe des Auftrags, den er jeden Morgen neu in seiner Brusttasche findet, und mit ihm alle, denen er begegnet.

    Kalt und Finster drohen hingegen die Schatten jenen, die nicht befolgen, was geschrieben steht.


    Felix Woitkowskis neuer Roman erzählt von einem Leben in einer entrückten Welt aus Papier, in der Erinnerungen verwirphantastik-literatur.de/index.php?attachment/4357/ren und Geschichten begraben liegen.


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