Von Werwölfen und anderen Tiermenschen. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. Klaus Völker
Bibliotheca Dracula im Carl Hanser Verlag, 1972. 452 Seiten.
Erzählungen u.a. von Saki, Kafka, Mérimée, Voltaire, Blixen, und Kipling (in einer Übersetzung von Gustav Meyrink). Sagen, Berichte und historische Dokumente, u.a. von Ovid, Plinius, den Gebrüdern Grimm. Ausführliches Nachwort und mehrseitige, internationale Bibliografie zum Thema.
Das wirklich wunderschön aufgemachte Buch (mit exzellenter Papierqualität und nicht ganz jugendfreiem Cover :D) geht das Thema auf vielschichtige Weise an, vereint Literatur mit Non- Fiction und umspannt Jahrhunderte. Daher ist es sehr abwechslungsreich zu lesen, zumal es eben nicht nur um Wolfsmenschen, sondern jedwede Mischform geht; Realismus steht neben Symbolismus, sanfter Grusel neben Märchen und Zeitungsnotizen aus dem 17. Jahrhundert.
Interessant finde ich, dass in außergewöhnlich vielen Geschichten christliche Protagonisten vorkommen: eine Priorin, Pastoren und streng gläubige ‚Privatpersonen‘. Ich kann mich nicht erinnern, dass ein anderes phantastisches Motiv so sehr in Verbindung mit bzw. im Gegensatz zu christlichen Lebensweisen angelegt gewesen wäre.
Ein toller Band, den ich als junger Teenager von meiner Mutter ‚vorab-geerbt‘ und gerade noch mal neu gelesen habe.