Kürzlich bekam ich "Das Jesus-Video" geschenkt, und da ich Eschbach mag begann ich auch gleich zu lesen. Jetzt bin ich in der Hälfte und bin zum einen etwas genervt, zum anderen gelangweilt.
(Sehr) kurz zum Thema, um das es geht: Bei archäologischen Ausgrabungen in Israel wird ein Skelett gefunden, bei dem weiterhin die Anleitung einer Videokamera liegt, die zur Zeit der Handlung noch nicht einmal auf dem Markt ist. Man geht von einem Zeitreisenden aus und spekuliert über eine mögliche Videokamera, die ebenfalls irgendwo vergraben sein soll und vielleicht Jesus, die Kreuzigung oder was anderes zeigen könnte. Die Handlung mäandert aber nur so dahin und beleuchtet wirklich alles mögliche, das nach so einem Fund geschehen könnte. Es geht um Finanzierung und Geld, es gibt einen abenteuerlichen Helden und eine schöne Frau, deren Herz es zu erobern gilt, da sind superreligiöse Fanatiker und auch die Kirche kommt nicht zu kurz. Aber alles ist schleppend und für mich langweilig weil offensichtlich. Und was mich am meisten nervt ist der chauvinistische Abenteurer, der alles besser weiss und kann und im Roman nicht kritisch genug betrachtet wird.
Die vereinten Themen Zeitreise und Jesus wurde meiner Meinung nach von Michael Moorcock in "I.N.R.I." schon 1970 in perfekter Form festgehalten. Dieser Roman war sehr kurz und knackig, ein wildes Gedankenspiel, das sich spannend las.
Ich könnte mir vorstellen, dass "Das Jesus-Video" für einen religiösen Leser sicher wesentlich spannender und provokativer ist. Aber für mich trifft das eben überhaupt nicht zu. Gibts hier im Forum jemanden, der sich als religiösen christlichen Menschen bezeichnet, das Buch gelesen hat und etwas dazu sagen kann? Würde mich echt interessieren.
Jetzt werde ich wohl eine Pause mit einem anderen Buch einlegen und zu einem späteren Zeitpunkt weiterlesen ... oder auch nicht ...