Auf dieses Buch trifft etwas zu, das mich seit ein paar Jahren immer stärker beschäftigt: Viele Bücher sind mir persönlich zu sehr in die Länge gezogen ohne dass die Länge dem Inhalt dienlich ist. Auch dieses Buch zieht und zieht und zieht sich in die Länge, und dadurch verliert die eigentliche Geschichte an Dringlichkeit und Bedrohung.
Was den eigentlichen Inhalt und Schreibstil angeht, stimmt für mich alles. Eine interessante Art von Okkultismus, bei dem der Mensch tatsächlich nur zum Wegwerfwerkezug verkommt. Charaktere, die alles andere als einfach sind. Die Sorgen eines sehr komplizierten Vater und Ex-Ehemanns sowie die Coming-of-Age Elemente seines Sohnes inmitten einer schwierigen politischen Landschaft.
Leider - und das habe ich eingangs schon geschrieben - werden all die tollen Sachen in dem Buch so verwässert, dass sich für mich oft auch Langeweile einschleicht. Ich bin jetzt seit etwa drei Wochen dran und habe gerade mal die Hälfte durch. In der Zeit könnte ich drei andere Bücher vollständig lesen. Mal schauen, ob ich die Lektüre abbreche oder noch durchhalte. Trotzdem danke für den Tip. Mariana Enriquez kann auf jeden Fall schreiben.