„Kleine Verlage wird es bald einfach nicht mehr geben“

  • Ist gerade auch immer wieder Thema im Börsenblatt [des deutschen Buchhandels], aber es wird ja nie so heiß gegessen wie gekocht. Es ist eine sehr angespannte Zeit für viele Verlage - Dinge wie Inflation und der Kampf im Papiereinkauf etc. gehen an keinem vorbei, auch die Großen haben da teils Schweiß auf der Stirn - und gerade zu Pandemiezeiten gab es auch, logo, Verlage die dichtmachen mussten. Aber: Das gibt es immer wieder. Was sch*** ist, aber auch vor keinem Handwerk Halt macht. Genauso wie es immer wieder Aufschwung und Neugründungen gibt, sobald sich allgemeine Umstände etc. wieder verbessern, sicherer werden ...

    Die Aussage, dass es bald keine kleinen Verlage mehr gäbe, ist nicht wirklich - naja. Macht halt Wind, aber wie gesagt; nichts so heiß wie es gekocht wird.

  • Sehe ich ganz genau so!


    Da habe ich viel mehr Sorge, dass das "Massen-Angebot" der großen Verlage immer langweiliger und austauschbarer wird.

    Das! Ich kaufe wirklich äußerst selten Bücher im Buchladen. Das meiste bestelle ich online und vieles stammt halt von Kleinverlagen. Deutsche wie amerikanische. In Buchläden denke ich beim Lesen eines Klappentextes immer wieder, dass ich das Buch schon zwanzigmal in der Hand gehalten haben muss. Alles klingt gleich, alles sieht gleich aus. Gut, ich lese weit am Mainstream vorbei, aber schon beim Betreten eines Buchladens habe ich kaum noch Lust mich umzusehen, weil ein Buch aussieht wie das andere. Und die Storys drehen sich meistens um Kommissar XY und seinem siebten oder hundertsten Fall. Und da bin ich bereits raus.

  • "Kleine Verlage" aus Perspektive des Börsenblatts sind deutlich größer als das, was wir in unserer Phantastik-Fandom-Nische typischerweise als "Kleinverlage" bezeichnen. Letztere sind ja in der Regel Feierabend- oder Nebenerwerbsprojekte (mit überschaubarem Verdienstanteil), bei denen die veröffentlichten Bücher nicht auch noch die Heizung und Rente erwirtschaften brauchen. Dass das "Kleine Verlage"-Mittelfeld immer weiter zurückgeht, ist tatsächlich bedenklich und lässt nicht nur die Auslage in Buchhandlungen immer weiter verkümmern.

  • "Kleine Verlage" aus Perspektive des Börsenblatts sind deutlich größer als das, was wir in unserer Phantastik-Fandom-Nische typischerweise als "Kleinverlage" bezeichnen. Letztere sind ja in der Regel Feierabend- oder Nebenerwerbsprojekte (mit überschaubarem Verdienstanteil), bei denen die veröffentlichten Bücher nicht auch noch die Heizung und Rente erwirtschaften brauchen. Dass das "Kleine Verlage"-Mittelfeld immer weiter zurückgeht, ist tatsächlich bedenklich und lässt nicht nur die Auslage in Buchhandlungen immer weiter verkümmern.

    Das dachte ich mir auch, als ich den Artikel gelesen habe.

    Es mag ja sein, dass auch Miniverlage wie Goblin Press, Edition Dunkelgestirn, Wurdack und wie sie alle heißen für die Verleger einen Nebenverdienst bringen. Da darf man die Arbeitszeit aber vermutlich nicht Gegenrechnen, ansonten könnten die Verlagsbetreiber vermutlich in der Zeit besser Zeitungen austragen gehen, wenn sie die Haushaltskasse aufbessern wollen.

  • Sehe ich ganz genau so!


    Da habe ich viel mehr Sorge, dass das "Massen-Angebot" der großen Verlage immer langweiliger und austauschbarer wird.

    Das ist auch meine Befürchtung. Leider muss man sagen dass die Leser es wohl so wollen. Mittlerweile ist sogar der Heftromansektor fast innovativer als der Buchsektor.