Beiträge von Mammut

    Ich fand die Rezension sehr aufschlussreich - einige der Kritikpunkte hatte ich für mich schon ganz ähnlich formuliert, aber Lars Dangel liefert auch wichtige Hinweise hinsichtlich blinder Flecken in dem Lexikon.

    Also hat sich der Kauf des Bloch Bandes nicht gelohnt?

    Auch im Dunkeln werde ich dich finden:

    Title: I Will Find You, Even in the Dark


    Eine Cyberpunk Geschichte, die eigentlich eine Geisterstory ist, also die beiden Elemente kreuzt und das sehr stimmungsvoll. In einer recht düsteren Zukunft erbeutet die Ich Erzählerin wie so oft die Hinterlassenschaften von Toten, ihre Aufgaben ist es, dort aufzuräumen, in Form eines Chips, der aber verseucht ist, sich untrennbar mit ihrem Port verbindet und ihr den Geist, ein Mädchen der Verstorbenen, ins Gehirn bringt.

    Mir hat Stil und Umsetzung sehr gut gefallen. Tolle Geschichte!


    Die Seite der Autorin auf isfdb findet man hier:

    Summary Bibliography: Jess Landry

    Bei einer Nacherzählung, Adaption (wie auch immer ...) kommt es ja daraif an, was die Autor:in Eigenständiges dem Werk hinzufügt. Ansonsten ließe sich ja auch einfach das Original lesen. Poes Erzählung habe ich vor Jahren gelesen, meine mich aber doch klar zu erinnern, dass dort der Untergfang des Hauses Usher in doppeltet Hinsicht im Zentrum stand: Das Haus als Gebäude und das Haus als Familie. Überraschenderweise verschiebt Kingfisher diesen doppelten Fokus bisher weg vom Kern des Originals. Es steht die Hauptfigur (und deren geschlechtliche und berufliche Identität) sowie die Umgebung des Hauses im Fokus, nicht aber das Gebäude und das Geschiwsterpaar. Das irritiert mich doch ein wenig und ich frage mich gerade, ob und wann der Schwenk ins Zentrum der Geschichte kommt, denn so viel Raum ist ja doch nicht mehr.

    Na, der Verfall der beiden Geschwister, gerade der Schwester, ist doch im Fokus der Geschichte. Statt des Hauses ist dabei die ganze nähere Umgebung im Fokus und warum das so ist, wird ja geklärt.


    Die Aufmachung des Buches fand ich auch gelungen. Da relativiert sich auch der hohe Preis für das recht dünne Buch.

    Das Mädchen in Schwarz – Enzo Asui


    Puh, so viele sentimentale Geschichten! Auch diese hier. Außenseiter bekommt von seinem Mädchen in Schwarz Musik beigebracht. Herzkino!

    Die war mein Favorit. Und ich finde auch, es waren extrem viele romantische/sentimentale Geschichten enthalten.

    Eine Epidemie hat Menschen mit hohem Testosteronspiegel in Kreaturen verwandelt, die nur von primitiven Trieben geleitet werden: Fressen und Sex. Alle Männer sind so zu gefährlichen Bestien geworden.

    Die Transfrauen Beth und Fran durchstreifen die Küste Neuenglands und verbringen ihre Tage damit, Männer zu jagen: Sie müssen das in ihren Hoden enthaltene Östrogen zu sich nehmen, um sicherzustellen, dass ihnen nicht dasselbe Schicksal widerfährt.

    Doch dann werden sie von einer Armee radikaler Feministinnen verfolgt. Die hassen Transfrauen noch mehr als Männer.


    Dieser postapokalyptische Roman ist ein Schlag in die Magengrube aller Lesenden. Gnadenlos und äußerst polemisch. Eine unversöhnliche Auseinandersetzung mit Geschlechtsidentitäten.


    Transgender- und non-binäre Menschen auf einer grotesken Reise des Überlebens. Sie sind sowohl von ihrer neuen als auch von der vorherigen Welt traumatisiert.


    MANHUNT - Die Apokalypse der Geschlechter
    Ein Schlag in die Magengrube aller Lesenden. Transgender- und non-binäre Menschen auf einer grotesken Reise des Überlebens.
    www.festa-verlag.de


    Würde mir empfohlen. Hat das jemand gelesen?

    Scott Thomas - Die Lichtung


    Eine Geschichte, erzählt wie ein Märchen über ein Mädchen, das bei seiner Oma lebt, die Mutter ist tot, und auf einer Lichtung eine Kugel findet, die wie ein Edelstein aussieht. Zusammen gehen beide zum Fundort, finden ein steinernes Gesicht und werden dann von zu Menschen transformierten Vögel dort festgehalten, die Oma wird getötet.

    Die Geschichte hat ein paar Momente, insgesamt aber doch sehr langgezogen und uninspiriert. Für mich ein ziemlicher Ausfall.

    Jeffrey Thomas - Geister in Bernstein (Ghosts in Amber)


    Auf poetische Weise beschreibt der Autor einen Lost Place. In dem Fall handelt es sich um einen ganzen Ort, der dem Verfall Preis gegeben ist, auch wenn er noch lebt. Es geht um ein Pärchen, deren Ehe ebenfalls ein Lost Place ist und um den Ehemann, der sich in der Vergangenheit verliert, die sich mit der Gegenwart verschmilzt und in Bernstein gefroren wird.

    Eine unheimliche, beklemmende und einfach starke Geschichte. Das ist ein Auftakt nach Maß.