Harry Crews - Das Fest der Schlangen (Festa)

  • Harry Crews beschreibt ein Bild höllischer Gewalt, das an Hieronymus Bosch erinnert. Joe Lon dreht durch und wird zum Ungeheuer. Allerdings ist er ein Monster, das Crews so kunstvoll darstellt, dass der Leser fasziniert ist und es vielleicht sogar ein bisschen verstehen kann.


    Das Fest der Schlangen
    Harry Crews beschreibt ein Bild höllischer Gewalt, das an Hieronymus Bosch erinnert. Joe Lon dreht durch und wird zum Ungeheuer. Allerdings ist er ein Monster,…
    www.festa-verlag.de


    Wurde als Titel für den Lesezirkel ausgewählt:


    Der Roman erscheint im Juni, gelesen wird sobald er erscheint.

    Aktuell haben sich Felix, Inferninho und ich angemeldet. Vielleicht mag noch jemand dazustoßen.

  • Ich wunderte mich schon, dass mir der Name so bekannt vorkam, obwohl mir die Bücher nichts sagen: Hörte meine gesamte Teeniezeit über Lydia Lynch (v.a. 13:13 und Queen of Siam), und sie hatte ein Jahr lang eine Band mit dem Namen des Autors. Grund: "Glotzt nicht SkyChannel, lest gute Bücher!"


    Falls ihr vielleicht einen Soundtrack sucht (imA auch tatsächlich sehr passend zu Crews' Schreibstil):

    Harry Crews: Naked in Garden Hills (Widowspeak Productions, USA 1990)


    "The Gospel Singer" gefällt mir außerordentlich gut, hier spielen die Videos nachfolgend automatisch ab, als zweites kommt bissl spoken word 'in praise of the author' (aber Punk Style eben).


    Da Crews' Grit Lit öfter mit Dorothy Allisons Trash verglichen wird, und mich das vor 30 Jahren ziemlich geflasht hatte, bin ich neugierig geworden und hab A Feast of Snakes mal im Quickread durchgelesen. Im Englischen hat das einen mega Drive, grenzt schon an Harsch-Poetisches und das entwickelt wirklich einen starken Sog. Der hat sich - anders als bei Allison, deren Bücher aber auch die Hälfte des Umfanges haben - bis circa zum ersten Drittel des Romans durchgehalten, was aber vermutlich eher an mir als am Buch liegt.


    Interessant fand ich, dass - obwohl die Übersetzung quasi nix anders macht als der Autor - die deutsche Fassung sehr viel mehr 'gritty', rauer, gröber und damit irgendwie viel brutaler klingt als das Original, bei dem aber ja tatsächlich gar nix Anderes gesagt wird.


    Bin sehr gespannt auf eure Eindrücke und werde hier interessiert in den Faden schauen.

  • Elmar Das ist natürlich ein feines Kombi-Programm, sozusagen. Paradoxia - A Predator's Diary ist wirklich grandios (also, so auf seine Art), ich feiere immer noch ihren disclaimer eingangs: "No names were changed to protect the innocent, they're all fucking guilty."

    [skul]

    Ich kann mir das - noch weniger als anderes - allerdings nicht auf Deutsch vorstellen. Die kleine Leseprobe ist ganz okay, nicht passgenau (aber ich denke, das geht auch nicht, also keinesfalls despektierlich gemeint).