Das hört sich nach einem beneidenswerten Arbeitsplatz an!
Schön wäre es! Aber die Tatsache, dass ich ein Buch mit zur Arbeit nehme, bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass ich es dort auch lesen kann.
Wie zu sehen ist, wirst du ja außerdem die Bekanntschaft mit Fafhrd und dem Grauen Mausling machen …
Ja. Ich bin mal über meinen Schatten gesprungen und werde es mit Fantasy versuchen. Ob es jedoch so schlau war, gleich alle vier Bände zu kaufen, sei mal dahingestellt :D.
Was die Beziehung Leiber – Lovecraft angeht, so ist noch ein Titel besonders erwähnenswert: „Adept’s Gambit“
Lovecraft hat die Geschichte wirklich gemocht. Danke für deine Erläuterungen, Axel. Ich habe hier auch etwas dazu geschrieben:
H.P. Lovecraft & Fritz Leiber: Writers of the Dark
Klappentext:
"While Howard Phillips Lovecraft was closing the final chapter of his writing career, Fritz Reuter Leiber was only beginng to open his own. The year was 1936 and Jonquil Leiber, fritz's first wife, sent a letter on her own initative to Lovecraft, knowing that her husband had been an admirer of his work, ever since his first reading of 'The Colour out of Space' and hoping that Lovecraft's presence in Fritz's slow-paced writing career might be the source of inspiration he so dearly needed. Lovecraft replied promptly on November 2 of that year, the seed of an invigorating correspondence, which lasted till Lovecrafts's passing.
'Writers of the Dark' presents Lovecraft's letters to Leiber, an impressive selection of Leiber's Lovecraft-inspired fiction, and a selection of Leiber's fine essays on H.P. Lovecraft and Matters Lovecraftian."
Inhalt & Meinung (Teil 1):
Die Briefe:
Leider sind hier nur die Briefe enthalten, die Lovecraft an Leiber und seine Frau schrieb – Deren Antworten fehlen. Von Seiten Lovecraft wird jedenfalls ganz viel gebauchpinselt: Er schwärmt u.a. begeistert von Leibers Vater, den er als Schauspieler bewunderte - Und auch von den Kurzgeschichten, die Leiber ihm regelmäßig zuschickte, zeigt er sich völlig begeistert. Besonders die Fafhrd-Geschichte "Adept's Gambit" hat es ihm dabei angetan (siehe Axels Post). Ursprünglich waren dort auch noch diverse Anspielungen an den Cuthulu-Mythos enthalten, was Lovecraft doch spürbar schmeichelte. Im Zuge einer Überarbeitung entfernte Leiber jedoch sämtliche Bezüge, damit die Erzählung auf eigenen Beinen steht.
Ansonsten gibt Lovecraft während ihrer Korrespondenz diverse Ratschläge/Schreibtipps, zitiert gelegentlich aus seinem "Supernatural Horror", schwadroniert viel über Algernon Blackwood und empfiehlt Leiber ein paar Bücher und Autoren: Clark Ashton Smith (besonders seine Hyperboria & Zothique-Geschichten), William Hope Hodgson und Robert E. Howard (besonders dessen Geschichten aus dem Hyborion Age). Alles nicht wirklich essentiell.
Den letzte Brief an Leiber verfasste Lovecraft dann Ende Januar, 1937: Dort schreibt er, wie sehr er sich auf die Überarbeitete Fassung von "Adept's Gambit" freut und dass er es kaum erwarten kann, sie endlich in den Händen zu halten. Dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen - Sechs Wochen später war er tot.
Die Essays:
In "Writers of the Dark" sind insgesamt zehn Essays von Leiber versammelt, in denen er sich mit dem Werk von H.P. Lovecraft auseinandersetzt. Die einzelnen Texte sind größtenteils jedoch recht kurz und umfassen nur wenige Seiten.
Ich muss gestehen, dass ich noch nicht alle gelesen habe. Was ich bisher dazu sagen kann: Leiber schreibt u.a. darüber, was Lovecraft zur Weird-Fiction beigetragen hat bzw. was das Genre ihm zu verdanken hat, berichtet von ihrem gemeinsamen Briefkontakt, zählt seinen Lieblingsgeschichten auf und beschreibt ausführlich welchen Einfluss Lovecraft auf sein eigenes Werk hatte. Sicher alles ganz nett, aber neue Erkenntnisse darf man sich davon nicht versprechen.
Im Roman "Herrin der Finsternis" schrieb Leiber über Lovecrafts "bedauernswerten, aber zweifellos vorhandenen Ekel vor den Schwärmen von Einwanderern, die, wie er fürchtete, die Traditionen und Denkmäler seines geliebten Neu-Englands und der ganzen Ostküste bedrohten." Daher hatte ich mir von seinen Essays durchaus einen kritischeren Umgang mit Lovecrafts Werk erhofft – Hier wird allerdings nur gehuldigt.