Erik Hauser - Das Erbe der Wölfe

  • »Es gibt also keine Werwölfe?«

    »Erfindungen der Bourgeoisie, das Volk besser in Angst und Knechtschaft zu halten.«


    Russland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

    Zwei Dinge fürchtet die Landbevölkerung im Zarenreich ganz besonders: Wölfe und Narodniki, die Rothemden. Man weiß nicht, was schlimmer ist – dass die Wölfe unschuldige Wesen reißen oder die Rothemden mit ihren politischen Auftritten und ihrem Gerede von Freiheit und Gleichheit für Aufruhr sorgen, was zu Strafaktionen seitens des bedrohten Adels führen wird. Der bewaffnete Kampf um die Neuordnung mit grausamen Folgen wird sich bald nicht mehr vermeiden lassen.

    In dem unscheinbaren Dorf Sofrino Selo spitzen sich die Dinge zu, als beide dort aufeinandertreffen – Wölfe und Narodniki. Bald wird es unmöglich sein, sie auseinanderzuhalten …


    Homo homini lupus – Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf.


    Erik Hauser

    Das Erbe der Wölfe

    Paperback, 236 Seiten


    https://www.fabylon.de/produkt…erik-das-erbe-der-woelfe/


    Den Roman lese ich gerade. Ist ein wenig ruhiger, also ganz dem Thema 19. Jahrhundert angepasst und keiner dieser typischen Werwolfschocker bisher, liest sich aber ausgesprochen angenehm. Nach den ersten 40 Seiten habe ich einen guten Eindruck.

  • Der Herr Geisterspiegel, auch bekannt als Wolfgang Brandt, hat das Buch mittlerweile auch gelesen:

    https://www.geisterspiegel.de/?p=61805


    Zitat:

    Erik Hauser wagt mit seinem Werk einen Spagat zwischen Märchen, Aberglauben und Neuzeit, lässt den Leser an den Erinnerungen, an der Rückschau in die Vergangenheit von Alexandra, Tochter des Narodniks Andrej, teilhaben und webt aus diesen eine interessanten und lesenswerten Roman, dessen Thematik sich durchaus in die Gegenwart transferieren lassen kann; denn das Schüren von Ängsten ob einer ungewissen Zukunft, Fakenews, Krisen jeglicher Art, Ränke um Macht … sind aktueller denn je. Dabei bedient sich der Autor brillant bildlicher Elemente aus russischer Kultur und Geschichte sowie Horror und Mystik, welche ein Kopfkino entstehen lassen. Es ist ein Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen alten Traditionen und neuen Wegen, zwischen Stärkeren und Schwächeren, den sich Hausers sowohl Protagonisten als auch Antagonisten stellen müssen. Wie dieser ausgeht, ist in Das Erbe der Wölfe ungewiss.

  • "Verwirrend" ist jetzt sehr diplomatisch ausgedrückt. ;) Uschi und Erik gönne ich natürlich die geschickt gesetzte Werbung, und hoffe, dass sie ihnen einige interessierte Käufer*innen einbringen wird. Von Buchreport.de ist das jetzt nicht die ganz feine Art. Mir ist es auch nur aufgefallen, weil es das einzige Buch in dem Newsletter ist, bei dem unter "Weitere Infos" ein Link zur Verlagsseite führt.

  • Den Roman lese ich mit steigender Beigeisterung. Wenn nicht grundsätzlich noch etwas schiefläuft, dann ist dies mein Favorit für den Vincent Preis. ich wundere mich nur zunehmend über die Covergestaltung. Damit werden einfach vollkommen unnötig falsche Erwartungen geschürt.

  • Den Roman lese ich mit steigender Beigeisterung. Wenn nicht grundsätzlich noch etwas schiefläuft, dann ist dies mein Favorit für den Vincent Preis. ich wundere mich nur zunehmend über die Covergestaltung. Damit werden einfach vollkommen unnötig falsche Erwartungen geschürt.

    Das Titelbild fand ich auch sehr misslungen, gerade in Hinsicht auf den Roman selbst.

  • Das Titelbild fand ich auch sehr misslungen, gerade in Hinsicht auf den Roman selbst.

    Ja. Es wirkt einfach billig und macht den Eindruck, eines schnellen Reißers. Dabei ist dabei steht das Buch doch eher in der Tradition der klassischen russischen Phantastik, ist ungemein (angenehm) ruhig erzählt, schaut vor allem auf die Menschen und ihr Leben in einer kleinen Gemeinschaft und ruft das Werwolf-Motiv in ganz unterschiedlicher Weise auf, dabei insbesondere auch einfach als Metapher.

  • Ich bin heute auch damit fertig geworden und kann ich nur anschließen.
    Grandios fand ich auch, wie Erik den Roman enden lässt und dann der Epilog folgt. Für mich als Leser ist das Ende eines Romans immer eine Knackstelle, die einem Werk nochmal einen Höhepunkt oder einen Tiefpunkt beschert. Hier definitiv ein Highlight. Außerdem bin ich ein Fan des Humors, der immer mal wieder eingebaut ist.

  • Ich habe den Roman jetzt auch gelesen und sage: Chapeau. Es trifft den Duktus russisch sprachiger Erzählungen auf den Punkt und hält den Mythos Werwolf stets im Ungewissen. Sehr schön wird auch das ganz große Besteck bei den Figuren des Dorfes aufgefahren. Und jeder ist sich selbst am nächsten und wird den Wölfen zum Fraß vorgeworfen. Das Cover ... ich kann man mich damit auch nur sehr schwer anfreunden.

    Für mich war dann doch jener Punkt ein Erkenntnisgewinn was die eigene Lesevorliebe anbelangt: Ich habe mich auf Dauer an der von Michael erwähnten Langsamkeit gestört und hätte mir eine abwechslungsreichere Handlungsfokussierung gewünscht.


    Ich lande bei 7,75 Schnäpsen und sehe diesen Roman beim VP auch weit vorne.