Ich würde es gerne weiterführen. Auch wenn es ein langer Ritt ist, die Reichweite zu erhöhen.
Beiträge von Vincent Voss
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Pantopia
Roman | Ausgezeichnet mit dem Seraph 2023 für das beste Buch
Eine bessere Welt ist möglich! Theresa Hannig, die Autorin von „Die Optimierer“, hat eine Utopie für unsere Zeit geschrieben.
Eigentlich wollten Patricia Jung und Henry Shevek nur eine autonome Trading-Software schreiben, die an der Börse überdurchschnittlich gut performt. Doch durch einen Fehler im Code entsteht die erste starke künstliche Intelligenz auf diesem Planeten – Einbug.
Einbug begreift schnell, dass er, um zu überleben, nicht nur die Menschen besser kennenlernen, sondern auch die Welt verändern muss. Zusammen mit Patricia und Henry gründet er deshalb die Weltrepublik Pantopia. Das Ziel: Die Abschaffung der Nationalstaaten und die universelle Durchsetzung der Menschenrechte. Wer hätte gedacht, dass sie damit Erfolg haben würden?
„Komm nach Pantopia. Hier sind alle willkommen!“
„Theresa Hannig spricht das Große gelassen und zugleich souverän aus: Eine bessere Welt ist möglich. [Ein] 'Cocktail der Utopie', der Lust auf mehr macht. Vor allem Lust auf Veränderung!“ Stefan Selke (Autor von Wunschland)"
Da ich die Seraph-Preisverleihung in Leipzig mitverfolgt habe und mir mehr und mehr Buchmenschen diesen Roman ans Herz legten, wählte ich ihn für meine Rückreise von der Metropol-Con in Berlin aus.
Meine Meinung: Man weiß gleich zu Beginn und auch anhand des Klappentextes, dass Einbug Erfolg haben wird und dennoch ist es ein äußerst spannender Roman, den Hannig geschrieben hat und für mich absolut würdig, den SERAPH gewonnen zu haben. Zu Beginn lernen wir Einbug heranwachsen und die KI erschließt sich mit kindlicher Neugier die Welt im WWW, während Patricia und Henry den Wettbewerb gewinnen wollen. Diese Passagen sind schon unterhaltsam, spannend und manchmal auch humorig, Einbugs Wahrnehmung auf uns Menschen zu folgen. Aber nachdem Patricia und Henry erkennen, dass sie eine starke KI entwickelt haben, geht es los mit den Problemen. Wem kann man eine KI verantworten? Und mit dieser Fragestellung befinden wir uns im absoluten Gegenwartsbezug mit zahlreichen zentralen Fragen, denen wir uns heute stellen sollten. Und das in einen spannenden Romanstoff verpackt, eher einem Thriller, weil Patricia, Henry und Einbug nicht weniger vor haben, als die Nationalstaaten abzuschaffen.
Von mir gibt es 9,5 von 10 Süßigkeiten.
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Ähem, also ich würde mich von dem Buch trennen können. Liegt nicht daran, dass ich das Buch nicht mag, ich habe nur schlichtweg keinen Platz..
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Habe ich jetzt auch gelesen und hat mich sehr unterhalten. Tolle Übersetzungsarbeit auch.
Kings Geschichte "Sommerdonner" ist eine schöne dystopische Geschichte. Ich hatte bei der ersten Beschreibung der Strecke in den Bergen schon eine Ahnung gehabt.
"Blutrot" und "Die Toten des Westens" fand ich eher mittelmäßig, bis "Augenblicks-Ewigkeit", eine tolle Geschichte ohne phantastische Elemente mich wieder abgeholt hat. Kriegs-Horror ist das in meinen Augen.
Und die dann folgenden Geschichten nehmen dann wirklich noch mal Fahrt auf. Bentkey Littles "Im Zimmer" ist einfach nur weird und magischer Realismus. Und bildgewaltig, wobei ich mich frage, wann man den tanzenden Vater wieder aus dem Kopf bekommt.
"Alleinflug" von Ed Gormann ist eigentlich auch keine Horror-Geschichte, aber dennoch sehr schön geschrieben und unterhaltsam, selbst wenn das Thema so neu nicht ist.
"Das Plumpsklo" von Ronald Kelly fand ich gut, aber nicht überragend.
"Schräge Vögel" von Steve Rasnic Tem hingegen fand ich überragend. Lange blieb die Auflösung für mich verborgen und wie der Protagonist war ich von den weirden Begegnungen so eingenommen und ähnlich neugierig, dass ich der Geschichte voller Spannung gefolgt bin.
"Püppchen" von Clive Barker ist ... Clive Barker. Das es zu diesem Ende war vielleicht erwartbar, aber es war halt auch wieder barkerest.
Peter Straubs "Die gesammelten Kurzgeschichten von Freddie Prothero , Einleitungvon Dr. phil Torless Magnusson" ist für mich ein krönender Abschluss. Und diese Geschichte hat mich ehrlich gesagt am meisten gegruselt. Und gerade das zu übersetzen, so dass es wirkt, ist echt gut.
Toller Band!
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Ja, höhere Gewalt und eine defekte Motorsteuereinrichtung. Das war echt Mist.
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"Spannender Endzeit-Horror-Roman vom internationalen Bestsellerautor M.R. Carey.
Großbritannien, in nicht allzu ferner Zukunft: Ein Parasit hat einen Großteil der Bevölkerung in menschenfressende Zombies verwandelt. Auf einer Militärbasis erforschen Wissenschaftler an infizierten Kindern, die trotz des Befalls noch logisch denken und ihr Verhalten kontrollieren können, den Verlauf der Infektion. Eines von ihnen ist Melanie, die Intelligenteste von allen. Kurz bevor auch sie auf dem Seziertisch landen kann, wird die Basis von einer Meute hungriger Infizierter angegriffen. Nur eine kleine Gruppe aus Soldaten und Wissenschaftlern überlebt. Verzweifelt kämpfen sie gemeinsam mit Melanie gegen die Infizierten – und gegeneinander. Denn auch wenn Melanie sich gegen ihre Instinkte wehrt, macht ihr Hunger sie sehr, sehr gefährlich …
»Wer auf The Walking Dead steht, für den ist dieses Buch was.« Radio 1 LIVE
»M.R. Carey ist eine Klasse für sich.« Daily Mail
»Einer der originellsten, spannendsten und stärksten Romane der letzten Zeit.« The Guardian"Meine Meinung: Erst mal war ich überrascht, dass der Roman VOR Corona geschrieben wurde, schließlich waren mir Schilderungen des Buches so dermaßen vertraut. Carey beschreibt eingangs ausführlich das Leben auf der Forschungsstation und das ist gut. Erst einmal sehr gut beschrieben und er arbeitet gekonnt mit im Text auftauchenden Perspektivwechseln. Etwas, das sich leider mehr und mehr ausschleicht, weil anscheinend Lesende für immer dümmer gehalten werden
. So lernen wir vor allem Melanie, aber auch ihre Lehrerin, die Leiterin, den Sergeant und den weltenbau kennen. Nach dem Überfall wird es dann Survival-Horror und dennoch ist es nicht typisch, sondern immer bleibt es besonders. Wohltuend. man hat nicht den Eindruck, wieder etwas Aufgewärmtes zu lesen.
Ich vergebe 8,75 von 9 Sporen.
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Hört sich spannend an.
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So, ich habe es jetzt gelesen und mir hat es sehr, sehr gut gefallen. Das Setting als solches ist nicht neu: Menschen, die vor Zombies fliehen, treffen sich in dem Bauernhaus eines professionellen Klavierspielers, versuchen zu überleben, versuchen, das Erlebte zu verarbeiten und das, finde ich, ist wahnsinnig gut gelungen. Alle tragen ihre Narben und versuchen mit Strategien, ihre psychische Gesundheit zu sichern, denn diese ist für das Überleben notwendig. Aber das gelingt nicht allen immer und so wird ELEGIE zu einer wohl austarierten Mischung aus Charakterbeschreibung und Zombie-Horror. Janika Rehak schafft im Grunde das, was ich mir von TWD bis zum Ende gewünscht hätte: Dass die Zombies bedrohlich, tödlich bleiben und natürlich MUSS gemenschelt werden, bloß nicht zu viel und nicht unglaubwürdig. Aber das trifft die Autorin hier wunderbar. Dazu kommt, dass Rehak sehr, sehr gut schreiben kann und mir ihr Stil sehr gefällt.
Ich lande bei 9 von 10 Klaviertasten.
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Danke
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Wie seht ihr das? Habt ihr das Gefühl, durch den Vincent Preis wird die Szene für Horror und unheimliche Phantastik sichtbarer und gut repräsentiert?
Ja, sonst würde ich den nicht mithelfen. Zumindest wird viel darüber geredet. Dass sich die Beteiligung leicht erhöht hat, freut mich sehr. Da geht noch was, würde ich mal sagen.
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Gerade abgestimmt
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Ich habe jetzt alle nominierten Romane gelesen und schaue jetzt, ob ich in anderen Kategorien auch noch lese.
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Klappentext:
"Amira wünscht sich ein Kind. Als sie schwanger wird, gesellen sich Ängste und Sorgen zu ihrer Vorfreude. Wie wird sie die Mutterschaft verändern? Ein Ausflug zur abgelegenen Waldhütte ihres Partners Josef bringt nicht die ersehnte Entspannung: Rätselhafte Begegnungen häufen sich, Raum und Zeit scheinen außer Kraft und Amira weiß nicht, ob sie ihrer Wahrnehmung noch trauen kann. Was ist Traum, was Realität? Zwischen tiefer Verunsicherung und inniger Mutterliebe beginnt ein Ringen um Selbstbehauptung und Unabhängigkeit – denn der Wald scheint seine Gäste ungern wieder freizugeben …
Jessica Lind wandelt in ihrem Debütroman stilsicher zwischen den Genrewelten. Was als klassische Beziehungsgeschichte beginnt, entfaltet Seite für Seite einen subtilen Horror. Lind taucht tief in die Psychologie der Protagonistin ein, spielt souverän mit dem Unheimlichen und entwickelt eine erzählerische Sogwirkung, die niemanden unberührt lässt.
„Amira weicht zurück. Ihr Magen ist ein Muskel, der sich ganz fest zusammenzieht. Sie will ihre Hände auf ihren Bauch legen. Ihre Hände greifen ins Leere. Sie blickt an sich hinab. Der Bauch ist fort.“"
Dieses Werk wird vom Feuilleton besprochen und goutiert, daher lohnt es sich bestimmt einmal einen Blick hineinzuwerfen, aber ...
Jessica Lind bedient sich dem Duktus des magischen Realismus und das macht sie gut. Amira, die Waldhütte, sonderbare Begegnungen und ihre Schwangerschaft. Es gelingt ihr, Lesende so gut zu verwirren, dass sie zwischen Realität und Wunsch nicht unterscheiden können, es erzeugt Gänsehaut, jedoch hat mich das Ende ziemlich enttäuscht. Stilistisch wird
eine alte Sage aus dem Hut gezaubert und alles Aufgebaute verliert sich darin.
Zum Schluss löst sich die Geschichte dann leider mit den Figuren auf. Schade.
Ich vergebe 7,75 trächtige Hündinnen für diesen lesenswerten und stimmungsvollen Roman. Falls den wer gelesen hat, wäre ich an einem Austausch interessiert.
Hier noch mal eine Meinung in Deutschland Funk Kultur
Tja, und das macht mich dann doch ein bisschen traurig, dass zum Beispiel so tolle Werke wie Shioris Koffer nicht ebenfalls eine solche Reichweite erreichen.
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Ich muss mich gerade zum Anthologien lesen zwingen, von daher wäre ich dabei.
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