Beiträge von Vincent Voss

    "Das Buch ist eine der schönsten Erfindungen der Menschheit. Bücher lassen Worte durch Zeit und Raum reisen und sorgen dafür, dass Ideen und Geschichten Generationen überdauern. Irene Vallejo nimmt uns mit auf eine abenteuerliche Reise durch die faszinierende Geschichte des Buches, von den Anfängen der Bibliothek von Alexandria bis zum Untergang des Römischen Reiches. Dabei treffen wir auf rebellische Nonnen, gewiefte Buchhändler, unermüdliche Geschichtenerzählerinnen und andere Menschen, die sich der Welt der Bücher verschrieben haben."


    Über 600 bisweilen auch anstrengende Seiten rund um Bücher und Schrift. Die beiden Hauptthemen sind Bücher, Schrift, Sprache im antiken Griechenland und dann darauffolgend im alten Rom. Vallejo streift nahezu alle Bereiche, die das Lesen und Schreiben anbelangt, von Lovecraft, über Herodot, Cicero zu Stefan Zweig und Virginia Woolf. Vom Material, der Buchherstellung, geheimnisvollen Bibliotheken, Schreiben und Lesen in der Unterdrückung ... einfach sagenhaft.


    9 von 10 Papyrusrollen von mir.

    Ich habe die deutsche VÖ im FESTA Verlag gelesen und dieses Mal war es anders herum: Ich bin anfangs fast gar nicht in die Erzählung reingekommen. Olivia, Ted, Dee, alle hatten unterschiedliche Begriffe (die xxx-Hundefrau, die grünen Jungen, die Teds ...), die unerklärt und selbstverständlich verwendet wurden. Das hat es echt anstrengend gemacht, da man sich die Bedeutung erst mit dem Lesen erschlossen hat.


    Worum geht es: Und ein vermisstes Mädchen mit Eis am Stil und dessen Schwester, die nach Jahren danach obsessiv sucht. Sie hat Ted im verdacht, den Bewohner des letzten Hauses in der Needles Street. Einen fetten, alkoholkranken Mann, der gewissermaßen von der Gesellschaft ausgestoßen ist. Alleinerziehender Vater, der seine Tochter nur gelegentlich zu Besuch hat und seine Katze Olivia, die er über alles liebt. Scheint einfach zu sein, ist es aber nicht, denn Wards Geschichte nimmt etliche Wendungen ...


    Fazit: Das Buch wirkt nachhaltig und das ist gut. Sehr erklärend ist ihr Nachwort, in dem sie erklärt, eine ernste Geschichte im Gewande des Horrors zu schreiben. Ich finde dafür eignet sich Horror vortrefflich. Horror kann nämlich so viel mehr!


    8,5 alte Götter gibt es von mir.

    Ich persönlich finde das Cover gut. Es zeigt räumlich komprimiert genau worum es geht: Während wir auf der einen Seite ostentativen Reichtum haben, sterben direkt daneben Kinder in Armut (auf der Flucht). Ich meine das völlig unaufgeregt, weil es leider nun einmal so ist.


    Aber jetzt zu meinen Eindrücken:


    Arno Endler - Rote Nase


    Der Clown auf der Hospizstation im Kinderkrankenhaus wird von einer betroffenen Mutter zu einem Kaffee eingeladen. Im Gespräch lernen sie voneinander und der Clown erzählt von seiner Flucht aus Syrien. Gerade das Ende hat mich überrascht und bewegt. Schön geschrieben!


    Aiki Mira - was wir im Traum aneinander antun


    Rassismus, Klassismus, sexuelle Orientierung und Identität, Neurodivergenz ... Aiki Mira geht sensitiv mit großen Themen um, führt sie zu einer tollen SciFi-Erzählung zusammen, die niemals aufgesetzt, sondern geschliffen und authentisch beschreibt. Hat mir sehr gefallen und durfte die Geschichte anteilig auch schon hören. eine Lesung bei Aiki lohnt sich auf jeden Fall.


    Regina Schleheck - Rosinenpicken


    Sehr schön geschrieben, allein ich habe sie nicht verstanden, weil ich mit den Figuren und der erzählperspektive nicht klar gekommen bin.


    Friedhelm Schneidewind - Rebell aus Liebe


    Eine phantastische Geschichte über verfolgte Einhörner, Drachen im Exil, Aufstand und Liebe. Hat mir gefallen.

    Blvd. – Frank Lauenroth


    Die Macht der Träume werden hier vorbildlich in einer spannenden Erzählung verwoben. Ein Agent erinnerte mich an Matrix ... Coole Geschichte!


    Sternenweg – Frank G. Gerigk


    Das Flüstern einer ewigen Allmacht


    Dreamer – Uli Bendick


    LSD Spacetrip zum Restaurant an Ende des Universums


    Rock Planet – Marianne Labisch


    Sehr schöne Idee, dieser Planet. Und über das Aussehen deren Bewohnenden habe ich mich köstlich amüsiert ...


    Nicht in deinen Grenzen – Ansgar Sadeghi


    Gewinne ein Konzert mit einer Band in einer Welt in der Menschen, die nicht arbeiten, kriminell werden, schlafen gelegt werden. Ich spürte ein wenig Utopie bei dem Ende und das war schön!


    Pinball Wizzard – Michael Schmidt


    Ebenfalls etwas verdrogt die Erzählung, hier bin ich aber sehr viel näher dran an den beiden Figuren als in der Geschichte von Uli Bendick und vor allem dem Pinball Wizzard. Hat mir sehr gefallen!


    Toxic Shadows – Detlef Klewer


    Geschwisterliebe nimmt dramatische Züge beim Nachlass an. Sehr schön gemein!


    Fast eine Liebesgeschichte – Karin Reddemann


    Erst dachte ich, was das denn soll ... Dann hat Karin Reddemann einfach derbe überrascht! Spießige Partnersuche auf einem Dorfball? Eben nicht!


    Davy‘n’Jean – Gabriele Behrend


    Ein wunderschöner melancholischer Abschluss! ein Astronautenpaar trennt und vereint sich gleichermaßen. Großes Ende!


    Fazit: Eine sehr unterhaltsame Anthologie mit vielfältigen Texten. Einige davon werden bei mir hängen bleiben.

    Fragen zerstören nur den Augenblick – Arno Endler


    Eine zufällige Kneipenbegegnung, eine außerirdische Verfolgungsjagd, ein Lied und eine Nacht Party. Stark!


    Die Musikbox – Ellen Norten


    Wer kennt sie nicht, die gute, alte Musikbox. Aber eine, die vorhat, das Universum zu erkunden?


    Höllenspiegel oder: Shittertons Reise – Rainer Schorm


    Nachlasshändler Shitterton macht den Fund seines Lebens ... großartiger Twist mit tollem Ende!


    Come with me – Andreas Flögel


    Uff! Ein eigener Weltenbau mit Magie und Hexen, eine andere Zeit und das alles komprimiert in einer Kurzgeschichte? Ja, funktioniert ... und das Setting taugt für so viel mehr!


    Mammut : Bisher mein Favorit.


    fancy Die Illustrationen passen hervorragend zu den Geschichten und ja, das Cover sticht hervor. Wobei ich auch die "stilleren" Illus sehr schön finde (S.46, 158,189) Und meins mag ich auch sehr, weil es eine schöne Metapher einfängt, die mir gar nicht so bewusst war.

    Worum geht es:


    Die Besatzung eines Schiffes strandet auf einer einsamen Insel. Fast einsam. Mitten im Nichts steht ein riesengroßes Schloss. Dort wohnt ein sonderbarer Kauz. Anschließend erscheinen Nazizombies gegen die sich die Gestrandeten erwehren müssen.


    Fazit: Absoluter Low-Budget-Film mit nicht schlechter schauspielerischer Leistung. Aber das Setting und Zombie-Nazi-Trash-Filme muss man schon sehr mögen, um das zu feiern. Jene Momente, die Spannung erzeugen, sind ganz gut in Szene gesetzt: Der Dschungel, die Unterwasseraufnahmen, die Bedrohung auf dem Schiff, das Schloss, die Musik. Aber alles in allem ...


    ... lande ich bei 3 von 10 Nazizombies.


    Die Schreckensmacht der Zombies

    Man kann ihn auf youtube sehen.


    Zombie 2


    Gerade getan. Nach bestimmt 35 Jahren. Damals fand ich ihn weitaus schwächer als den ersten Teil, jetzt, mit der Reife (haha) zündet die Sozialkritik des Films deutlich besser. Und die Hommage an Frankenstein.


    8,25 von 10 Gehirnen

    Stimmungsvoller Beginn, toller Schauplatz, klasse Figuren und für mich viel zu viel sinnlose Action im letzten Drittel des Films. So sehr, dass es mich langweilte. Daher nur 6,5 von 10 rumfliegenden Dingen.

    Quatsch sagt Fred – Veith Kanoder-Brunnel


    Hohes Tempo und dann noch verschiedene Zeit- und Realitätsebenen. Das Ganze dann zu einem twistigen Ende zu bringen ist schon hohe Kunst. Hat mir gefallen.


    Der Wunschbrunnen – Rudolf Arlanov


    Erst konnte ich mit dem Protagonisten nicht so viel anfangen, bis er "kackem" musste. Herrlich! Sentimentale Rückschau auf ein leben, durch ein Mixtape ausgelöst. Sehr gut!


    Das Mädchen in Schwarz – Enzo Asui


    Puh, so viele sentimentale Geschichten! Auch diese hier. Außenseiter bekommt von seinem Mädchen in Schwarz Musik beigebracht. Herzkino!


    Freddie Mercurys 90. Geburtstag – Yvonne Tunnat


    Was der Titel sagt. In einem Universum in dem das passiert, spielt auch der Tod eine andere Rolle. Intelligent!


    Vergebung für die Erbauten – Christian Künne


    Zukünftige Sepukralkultur. Was Maschinen über den Tod denken. Hat mir auch sehr gefallen.


    Zwischenfazit: Bisher mal wieder sehr speziell, was Marianne da zusammengezaubert hat. Macht Spaß zu lesen.

    @'Martin Cell 71 Ich hoffe, du hattest einen schönen Urlaub in Italien


    Ich bin unschlüssig bei dem zweiten Teil. Auf der einen Seite bringt Crews nichts Neues. Gewalt und Suff und Ficken eskaliert weiter. Könnte er nicht so gut und atmosphärisch beschreiben, wäre es wahrscheinlich wirklich langweilig geworden, so ist es immer noch unterhaltsam. Für mich wird die große Chance vertan, das mystische Element auszubauen und sie nicht nur und ausschließlich auf ein, max. zwei Personen zu beschränken.


    Das Ende hat mich direkt nach Lesen erst einmal enttäuscht, jetzt finde ich es ehrlich und kompromisslos.


    Ich lande bei guten 8,5 Whiskeyflaschen. Aber die goldenen!