Horror Anthologien/Magazine/Sachbücher 2020

  • Um ehrlich zu sein - mich stört das Zusammenwerfen des Sachbuchs mit Anthologien schon erheblich. Es dokumentiert - wiedereinmal - den Stellenwert, den die Sekundärliteratur leider hat.

    Schön, dass es auch noch anderen so geht. :*


    Es soll aber keinesfalls sein, dass ein Werk, das nur wenige Personen kennen, ausgezeichnet wird, nur weil es nichts anderes gibt.

    Naja, das kann aber doch nicht der Punkt sein. Dass ein Werk von kaum jemandem gelesen wurde, kann doch ganz genauso gut bei einer Kurzgeschichte oder einem Roman passieren - die eben qualitativ gut genug sind, auf der Liste zu bleiben.

    Wenn mich nicht alles täuscht, war das letztes Jahr durchaus ein Gegenstand der Diskussion.


    Also, entweder ihr macht einen Preis, bei dem etwas vorgeschlagen werden kann, das dann zur Abstimmung steht, oder ihr macht keinen. Vorher aussortieren nach (angenommener) Verbreitung ist nicht fair. Zumal das dann nur das Sachbuch beträfe, aber theoretisch jedwede Prosa aufgestellt würde.

    Dann gehe ich hin und sage, die Geschichte von Autor XY muss von der Liste, weil die entsprechende Anthologie zu wenig Leser hatte und niemand hier den Autor richtig kennt. Dann hast du den Klüngel, den du anfangs vermeiden wolltest.


    Es ist doch egal, ob dann von all den KGs zehn auf der Shortlist landen, und vllt. fünf Sachbücher. Da kann doch jeweils abgestimmt werden. Letztes Jahr hieß es doch auch, "der Preis braucht Stimmen, stimm ab, ist nicht schlimm, wenn du manches nicht kennst." (Meintwegen dann nur nach Namen des Autors, wenn das Werk auf der Liste nicht bekannt ist.)

  • Zitat

    Naja, das kann aber doch nicht der Punkt sein. Dass ein Werk von kaum jemandem gelesen wurde, kann doch ganz genauso gut bei einer Kurzgeschichte oder einem Roman passieren - die eben qualitativ gut genug sind, auf der Liste zu bleiben.

    Das mag sein. Aber es gibt einerseits Erfahrungswerte, andererseits geht es nicht nur ums Gelesenwerden, sondern um die relevanten Vorschläge überhaupt: Gibt es nur wenige Vorschläge, vielleicht sogar nur einen einzigen (Danke an t.sebesta für für die Aufwertung, es gibt jetzt mehr, juhu!), dann soll der nicht gewinnen, weil es nichts anderes gibt.


    Zitat


    Also, entweder ihr macht einen Preis, bei dem etwas vorgeschlagen werden kann, das dann zur Abstimmung steht, oder ihr macht keinen. Vorher aussortieren nach (angenommener) Verbreitung ist nicht fair. Zumal das dann nur das Sachbuch beträfe, aber theoretisch jedwede Prosa aufgestellt würde.

    In der Diskussion zu der Zukunft des Vincent Preises war eine Vorjury im Gespräch. Ich war dagegen, vor allem, als klar wurde, dass mögliche Freiwillige nur das prüfen wollten, was sie auch persönlich interessiert. - Meiner Ansicht nach muss aber eine Jury alles prüfen, was grundsätzlich relevant ist. So was wie: "Ach ne, Protagonist ist ein Teenager-Mädel!" ist da da wurst, man prüft das, fertig aus.

    Das würde nämlich bedeuten, dass wenige die Entscheidung vorweg nehmen, was die LeserInnen bei einem Publikumspreis tatsächlich begeistert.

    Die Listen sind übrigens als Erinnerungsliste gedacht, was man gelesen hat - oder als Vorschlagsliste, was man lesen sollte. Natürlich darf immer jedes Werk, das nicht drauf steht, aber den Regeln entspricht, jederzeit nominiert werden.

    Niemand macht eine Voraussortierung, es sei denn, ein Werk widerspricht den Regeln. (z.B. nicht das richtige Genre oder falsches Erscheinungsjahr oder keine Erstveröffentlichung oder ...)


    Niemand verbietet Dir, für ein Sachbuch zu stimmen. Es kann in der Kategorie zusammen mit den Anthologien und Magazinen oder beim Sonderpreis erfolgen. Derzeit ist halt keine eigene Kategorie vorgesehen, aber ist es wirklich so schlimm, wenn ein gutes Sachbuch gegen eine Anthologie antreten muss?


    Also wir schauen mal. Falls wir wirklich viele Sachbuchvorschläge reinbekommen, ist ein Umdenken durchaus möglich.

  • Derzeit ist halt keine eigene Kategorie vorgesehen, aber ist es wirklich so schlimm, wenn ein gutes Sachbuch gegen eine Anthologie antreten muss?

    Ja, weil - da drehen wir uns jetzt im Kreis - das eine völlig andere Kategorie ist (das ist ja sogar noch mehr als ein anderes Genre) und weil ein Sachbuch gegen eine Anthologie eben nie ein Chance haben wird.


    Ich wette, selbst wenn Leute keine der KGs kennen und keines der Sachbücher, stimmen sie immer noch eher blind für eine KG. Es ist kein Wunder, wenn bei euch nicht mehr Fachbücher herauskommen, wenn das nichtmal in Fankreisen richtig wahrgenommen bzw. unter den Tisch gekehrt wird.


    Was wäre so schlimm, wenn drei Sachbücher gegeneinander antreten, und eben sagen wir sieben KGs, die aus einer Longlist entstanden? Es sind in beiden Fällen eine Anzahl von Vorschlägen, und einer davon gewinnt.

  • aber ist es wirklich so schlimm, wenn ein gutes Sachbuch gegen eine Anthologie antreten muss?

    Ja, weil Äpfel mit Birnen zu vergleichen auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei ist. Ein Sachbuch gegen eine Fiktion antreten zu lassen ist, wie sich zwischen einem Wellnessurlaub gegen einen Arbeitseinsatz entscheiden zu müssen. Vielleicht arbeitet man ja gerne, aber Wellnessurlaub ist halt doch angenehmer …

  • Resultat könnte aber auch sein, dass wir das Sachbuch ganz streichen. Weil eine Kategorie, wo drei Leute über drei Erstplatzierungen aus vieren abstimmen, ist ja eben nicht so toll. Gerne könnt ihr vorschlagen, was Euch als gut erscheint und von Katla habe ich bislang nur Kritik, aber keinen konkreten Vorschlag. Falls Du selbst so ein Buch veröffentlicht hast, Katla, trau Dich doch bitte! Hier sind auch Vorschläge von Autoren, Herausgebern und Verlegern willkommen - und gerade von denen, die haben die vollständigsten Info. (Notfalls gibt es auch PM. Ich les meine persönlichen Nachrichten, falls wer was nicht öffentlich melden will.)


    Ich verstehe Eure Sichtweise vollkommen. Und echt jetzt und wirklich. Zum derzeitigen Stand würde ich vorschlagen, dass Ihr Eure Lieblingswerke zum Thema Horrorsachbuch einfach meldet und wir sehen dann weiter. Ob eine eigene Kategorie Sinn macht oder ob es andere Lösungen gibt. (Eine Möglichkeit wäre auch, den Sonderpreis zwischen einmalig und langjährig aufzuspalten, wie es beim Lasswitz-Preis Usus ist. Dann hätten wir die Sonderleistung Sachbuch neben kurzfristiger Horrortheateraufführung und Co.)

  • Gerne könnt ihr vorschlagen, was Euch als gut erscheint und von Katla habe ich bislang nur Kritik, aber keinen konkreten Vorschlag. Falls Du selbst so ein Buch veröffentlicht hast, Katla, trau Dich doch bitte!

    Ja, sorry, Nina, das ist auch keine Kritik an deiner / eurer Arbeit, ist ja klar.


    Ich müsste auch erst recherchieren, weil ich ja fast alle Fach-/Sachliteratur auf Englisch lese. Wenn ich jetzt suche, dauert das aber mind. einen ganzen Tag und dann fällt die Kategorie weg oder überlebt das Shortlist-Voting nicht, daher versuchte ich, das mal vorab zu klären.


    Oh, eigenes Sachbuch, I wish. :( Ein Essay würde ich ja frech nennen, aber das ist trotz einiger Länge noch lange kein Buch.

  • Es ist doch egal, ob dann von all den KGs zehn auf der Shortlist landen, und vllt. fünf Sachbücher. Da kann doch jeweils abgestimmt werden. Letztes Jahr hieß es doch auch, "der Preis braucht Stimmen, stimm ab, ist nicht schlimm, wenn du manches nicht kennst." (Meintwegen dann nur nach Namen des Autors, wenn das Werk auf der Liste nicht bekannt ist.)

    Man sollte schon kennen wofür man abstimmt, sonst macht das doch gar keinen Sinn.

    In dieser Kategorie wurden für sechs Magazine abgestimmt (Zwielicht 13, Zwielicht Classic 15, Lovecrafter Nr.5, Cthulhu Libria Neo 8 sowie Der Neue Stern 46-53. Alle schafften es nicht in die Endrunde, obwohl gar nicht so viele Stimmen benötigt wurden. Es ist ein herehr Ansatz die Sachbücher zu fördern. Aber eine Kategorie zu erstellen, für die nicht genügend Stimmen abgegeben werden, macht eine Preisfindung doch keinen Sinn.

    Ich hatte beim Vincent Preis 2018 die Kategorie Heftromane neu eingeführt und da kamen auch zu wenige Stimmen zusammen. Die Hörbücher wurden aus gleichem Grund 2015 das letzte Mal ausgezeichnet.


    Bevor man also eine Kategorie mit geringem Zuspruch neu aufstellt, sollte man erst einmal generell den Zuspruch erhöhen, also die Anzahl der Abstimmenden. Und so lange kann man doch für die Werke, die auch sekundärliterarischen Anteil haben, abstimmen.

    Bestes Sekundärwerk gab es übrigens beim DPP:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Phantastik_Preis


    Beim DPP stimmen allerdings auch viel mehr Personen mit ab.


    Generell sollten bei einer Wahl mehr als 5 Werke zur Wahl stehen, ansonsten kann man sich die Vorrunde sparen. Und generell sollte man eine Wahl wie den Vincent Preis unterstützen, in dem man auf jeden Fall mitstimmt, zumindest wenn man dem VP wohlgesonnen ist. Durch seine Wahlteilnahme drückt man seine Unterstützung aus, egal ob als Autor, Leser, oder was auch immer.

    Und Nina hat ja gesagt, sie will es wahrscheinlich nur dieses Jahr machen. Wer also ernsthaft eine Kategorie Sachbuch fördern will, kann dies ja gerne beim Vincent Preis 2021 als Organisator durchführen bzw. jetzt schon unterstützen.


    Um die Diskussion aber auf eine etwas praktischere Grundlage zu setzen: Welches Sekundärwerk aus dem Jahr 2020 fandet ihr denn herausragend und preiswürdig? Man kann auch für das Werk trommeln und vielleicht schafft es das entsprechende Werk trotz eurer Unkenrufe auf die Nominierungsliste Anthologie oder Internationales Literaturwerk.

    Aileen hat sogar die Kategorie "Internationales Literaturwerk" gewonnen, obwohl Storysammlungen normalerweise gegen Romane keine Chance haben und hat sogar Stephen King auf die Plätze verwiesen:

    https://vincent-preis.blogspot…s-vincent-preis-2018.html


    2018 gewann übrigens bei den Anthologien Zwielicht 12 und Platz 3 erreichte Cthulhu Libria Neo Dunkle Märchen.


    Mein Vorschlag wäre, gerade hier im Forum für bestimmte Sachbücher zu trommeln und wenn sich da eine positive Resonanz ergibt, 2021 die Kategorie aufnehmen und vielleicht findet sich ja auch 2020 ein Werk dort.

  • Mammut hat ja recht gut dazu geschrieben, da stimme ich zu.


    Zwei Sachen: Man soll natürlich für nichts stimmen, dass man nicht auch kennt! - Allerdings darf man für etwas stimmen, von dem man ganz begeistert war, auch wenn man nicht die gesamte Konkurrenz kennt.


    Zitat


    Ich müsste auch erst recherchieren, weil ich ja fast alle Fach-/Sachliteratur auf Englisch lese. Wenn ich jetzt suche, dauert das aber mind. einen ganzen Tag und dann fällt die Kategorie weg oder überlebt das Shortlist-Voting nicht, daher versuchte ich, das mal vorab zu klären.

    Sachbücher sind als deutschsprachige Originale gemeint! (Also nicht, dass es da zu Missverstädnissen kommt und Du Dir umsonst Arbeit machst.)

    Also ich denke, wir lassen es bei den Anthologien und Magazinen dabei. Einige Magazine haben ja einen bestimmten sekundärliterarischen Anteil oder sind das zur Gänze. Alternativ geht immer noch der Sonderpreis.

  • Ich hätte jetzt noch überlegt, ob man das Buch über Lovecraft nicht zum "internationalen Literaturwerk" hinzutun könnte, aber da auf der Verlagsseite steht, dass die Veröffentlichung auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, ist das ohnehin vom Tisch.


    Necrosteam habe ich drin. Sicher wären auch die Geschichten geeignet.

  • Wenn du "Leben und Werk 2" meinst - das ist erschienen!