Hallo Rahel,
kein Ding, ich hatte eigentlich gar nicht mit einer Antwort gerechnet und klinke mich nach diesem Komm wirklich aus.
Und du schreibst, man "hätte euch gern verboten [...]" - woraus ich schließe, dass ihr euch nicht habt verbieten lassen. Das sind ja die besten Beispiele, dass diese Stimmen (zumindest in diesen Fällen) nicht stark genug waren - aber ich fände es ebenso schade, die Diskussion, die sie mitgebracht haben, zu unterbinden. Denn wie gesagt: Auch das regt das eigene Denken an.
Nee, um unabhängig programmieren zu können, haben wir auch keine Förderungen beantragt. Also konnte uns niemand reinreden, und unsere (wechslende) Siebenergruppe verhinderte schon genug eingleisige Sichten.
Auf diese Zuschauerinnen bezogen: Leider war das eben keine Kritik, die das Denken anregte. Es waren platte Forderungen nach Repräsentation "von Lesben", womit aber deutlich und explizit ausgedrückt wurde, was eine "Lesbe" ist. (Wäre, angeblich). Das Bild ist nur nur extrem einschränkend und kleingeistig, sondern nur ein Fragment - was die Kritikerinnen aber nicht sahen, weil es eine Art Szenemainstreambild war, das ihnen so Echo-mässig in ihrer Blase zurückgeworfen wurde. Alles, was dem nicht entsprach, wurde angegriffen. Auf die wirklich platteste Art - daher meine Verbindung zu SR.
Das Denken regt nur etwas an, das neu und innovativ ist, nicht irgendwelche dummen Klischees.
Das ist für mich immer der größte Haken - denn ich sehe noch nicht ganz, dass das passiert. Meines Wissens ist SR immer ein Angebot. Niemand pfuscht im Text rum, sondern es werden Anmerkungen gemacht. Die kann ich annehmen oder es lassen.
Ah, nee nicht wirklich, sobald ein Verlag es nicht nur anbietet, sondern standardmässig durchführen lässt - Ist das bei Random House schon der Fall, oder dort noch freiwillig? (Oder so gesagt: In Deutschland vielleicht noch ein Angebot.) Wenn du bei Phantastikmagazinen in den USA oder Kanada Geschichten einreichen möchtest, kann es sein, dass du zu einem Statement aufgefordert wirst, ob es ein own voices Text ist - und alles andere wird hinten angestellt. Aus europäischer Sicht ist das aber mega-schräg und mAn nicht immer konkret - in deren Sinne 'korrekt' - zu beantworten.
Das war aber das, was ich mit "schöne Dinge kaputt machen" meinte. Das war quasi ein Container von was auch immer du gerne in der Kultur hättest und von SR bedroht siehst. In dem Fall wäre das dein metaphorisches Kaleidoskop.
Ah, das klang erst so, als ob eine geweint hätte, weil sie hört, dass ihre Arztromane keine Realität abbilden. Ich meinte das durchaus in einem literaturwissenschaftlichen Sinne, nicht rein als Geschmack / Vorliebe. Also: Wie Literatur funktioniert und wie vielleicht nicht.
Ist wie gesagt wirklich nicht schlimm, wenn wir hier nicht zueinanderfinden. Wir haben - meine ich jedenfalls - einfach massiv andere Erfahrungen mit Personen gemacht, die eigentlich am gleichen Strang ziehen sollten.