Nachdem ich aufgrund meiner bisher etwas unglücklichen Wahl von Büchern für die Lesechallenge kurz pausiert habe, geht es bei mir mittlerweile mit dem Kurzgeschichten-Band weiter. Hier habe ich auch bereits das erste Vierteljahr aufgeholt.
Januarödnis von Tobias Bachmann
Passend zum Buchtitel wird hier die Angst beschrieben, die einen überkommt, wenn man neben der Bekanntschaft des letzten Abends aufwacht, ohne zu wissen was passiert ist. Das Finale bietet noch eine unerwartete Wendung
(die extreme Situation eskaliert nicht einfach immer weiter, der Protagonist entwickelt sich nicht einfach zum Serienkiller oder wird gestellt, sondern er erwürgt sich am Ende auch selbst)
. Ein gelungener Einstand ins Buch.
Waffenbrüder von Matthias Töpfer
Atmosphärische Geschichte mit einem Dämon in Russland, der sich durch die Kriegshandlungen gestört fühlt. Bei den Charakteren wurde erfreulicherweise auf zu deutliche Schwarz-Weiß-Zeichnung verzichtet. Top.
Der Mann im Moor von Jan-Christoph Prüfer
Kurze, knackige Geschichte über eine unerwartete Begegnung in einem renaturierten Moor. Der schon seit alters her beschriebene Mann im Moor existiert tatsächlich, ist aber eine andere Kreatur, als man annehmen würde. Auch sehr stimmungsvoll geschrieben und eine Kurzgeschichte im besten Sinne: Kurz und spannend, dabei atmosphärisch ohne unnötig auszuufern.
Ich bin schon neugierig darauf, wie es mit den Geschichten weitergeht und ob diese das bisherige Niveau halten können. Bis jetzt zumindest schon eine bessere Wahl bei meinen Anthologien der letzten Zeit.