E. T. A. Hoffmann: Das fremde Kind

  • Diese Ausgabe ist nicht mit der Nacherzählung in "behutsam modernisierter Sprache" aus dem Herder Verlag identisch: E.T.A. Hoffmann - Die Königsbraut und Das fremde Kind


    E.T.A Hoffmann

    Das fremde Kind

    Gebunden ohne Schutzumschlag

    96 Seiten, mit Illustrationen und Musik

    ISBN 978-3-96639-047-7

    Lieferbar ab 20.06.2022


    Werbetext:

    Die Geschwister Felix und Christlieb leben glücklich unter der Güte ihrer Eltern in einem schönen Häuschen auf dem Lande, inmitten einer von ihnen geliebten und zum Spielen einladenden Natur. Ihr reicher Onkel kommt zu Besuch. Unheil schwebt in der Luft. Er schenkt ihnen neuestes, mechanisches Spielzeug und kündet einen Hauslehrer an, der die Bildung der beiden Kinder übernehmen wird. Im dunklen Gewand des Magisters Tinte aber steckt ein sadistischer Kinderfeind. Sein Gegenspieler ist das fremde Kinde, mit dem sich Felix und Christlieb im Wald angefreundet haben. Sie hoffen, von ihm Hilfe zu erhalten.

    Dieses romantische Kunstmärchen »für kleine und große Kinder« schrieb E.T.A. Hoffmann 1817 für den 2. Band der Kinder-Märchen, die er gemeinsam mit Fouqué und Contessa verfasste und die erstmals im Reimer Verlag Berlin publiziert wurden. Es gilt heute als Meistererzählung, mit der E.T.A. Hoffmann den Grundstein für das Motiv des fremden Kindes legte, das aus der Literatur nicht mehr wegzudenken ist.

    Die vorliegende Ausgabe wurde von der bulgarischen Künstlerin Katina Peeva illustriert und enthält einen QR-Code, über den man Kompositionen zum Text genießen kann.


    Verlagslink: https://secession-verlag.com/node/2320


    Zwischenzeitlich sind ja doch ein paar schöne Neuauflagen zum Hoffmann-Jahr erschienen. Diese hier geht auf die Stiftung "Kulturelle Perspektiven" zurück und stellt einen Beitrag zur Reihe Musik im Buch dar. Von beiden habe ich bisher nichts gehört. Das Buch aber kann sich sehen lassen. Es verbindet nicht nur den Text von Hoffams "Das fremde Kind" mit einer optisch tollen Aufmachung (Sonderformat, Fadenbindung, bedrucktes Leinen, zahlreiche z.T. ganzseitige Illustrationen in Farbe, illustrativer Buchschmuck), sondern ermöglicht über einen QR-Code auch noch den Zugang zu einer Neuinterpretation von Hoffmanns musikalischem Werk, die z.B. beim Lesen gehört werden kann. Das ist in diesem Fall nicht so meins, aber als Gesamtkunstwerk ohne Frage ein imposantes Ergebnis.

    Aber ... es braucht leider auch hier ein Aber ... Auch hier trifft die Kritik, die ich bereits gegenüber der Neuauflage der Edition Faust von "Der goldene Topf geäußert habe (E. T. A. Hoffmann: Der goldene Topf). So schön das Buch auch ist, so sehr lässt es einen zentralen Aspekt herausgeberischer und redaktioneller Arbeit vermissen. Denn auch hier gibt es kein Nach- oder Vorwort, keine Angabe zur Textgrundlage, keine biographische Notiz. Letzteres fällt besonders ins Auge, weil Katina Peeva, die Illustratorin, und Ina Kancheva, die Gründerin der Stiftung "Kulturelle Perspektiven", die sich für die Msuik verantwortlich zeigte, eine solche Vita erhalten haben. Dass die Geschichte erstmals 1817 erschienen ist und dem 2. Band der Kinder-Märchen entnommen ist, erfährt man im Werbetext. Dieser ist allerdings nur online abrufbar, weder der Buchumschlag noch die Klappen enthalten ihn.

    Ist das nicht verrückt? Da gibt man sich so viel Mühe und vergisst darüber, dass das Kunstmärchen, das den kreativen Ausgangspunkt bildet, einen Autor und eine Geschichte hat ... Ganz ehrlich, ich verstehe es nicht.

  • Die Seite, die sich dahinter verbirgt, spricht im Spiegel meiner Kritik Bände. Aber schön zu lesen, dass E. T. A. Hoffmann geboren wurde.


    Denn auch hier gibt es kein Nach- oder Vorwort, keine Angabe zur Textgrundlage, keine biographische Notiz.

    Oh je, das wirft kein gutes Licht auf den Verlag. Schade – die Illustrationen sind ja wirklich überdurchschnittlich.


    Das fremde Kind – sagte mir bisher nichts (als literarisches Motiv hatte ich es auch noch nicht – bewusst – wahrgenommen). Die Inhaltsangabe hört sich indes an wie ein Mix aus Hoffmanns Sandmann und Tiecks Die Elfen: muss also gut sein.

  • Mit der "Handlichen Bibliothek der Romantik" hat der Verlag eigentlich gezeigt, dass er es auch besser kann. Es ist bei diesem Buch echt schade, weil ansonsten eifnach alles passt.


    Die Geschichte selbst ist ein Kunstmärchen mit Anleihen an die Tradition der französischen Feenmärchen. An die Vielschichtigkeit des Sandmanns kommt es nicht heran und ist insgesamt auch ein ganzes Stück kürzer.