Theison, Philipp
Einführung in die außerirdische Literatur, Matthes & Seitz, Berlin (2022),
ISBN 9783751803830
angekündigt für: 22. 9. 2022
Rein A. Zondergeld-Preis für sekundär- und tertiärliterarische Beiträge zur Phantastik
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Armand Berger
Tolkien, Europa und die TraditionZivilisation im Spiegel des Imaginären
Fundamente 3
Jungeuropa, Dresden (2022)
Der Jungeuropa-Verlag ist jener Verlag, der 2021 auf der Frankfurter Buchmesse zur Absage verschiedenster Gäste geführt hat. Der Verlag ist Gegenstand mehrerer kritischer Monographien zur Neuen Rechten in Deutschland.
Trotzdem habe ich mich entschlossen, auch dieses Buch in die Vorschlagsliste für den Rein A. Zondergeldpreis aufzunehmen. Nach Lektüre dieses doch recht schmale Büchleins, muss man einmal grundsätzlich die beiden enthaltenen Teile trennen. Erstens hätten wir da den direkten Teil zu Tolkien. Armand Berger versucht hier durchaus Tolkien zu vereinnahmen, aber außer zwei Hinweisen, zu Oswald Spengler und Friedrich Max Müller, geschieht dies auf eine Art und Weise, die im Rahmen der freien Meinungsäußerung, erlaubt sein muss. Der Aufruf, die "inneren Zitadellen" zu verteidigen und die "undenkbare Vorstellung" ein Mann möge sein Land aufgeben, scheint mir die Rechtsposition des Verfassers durchaus ersichtlich zu machen, aber lediglich der Schlusssatz gibt wirklich zu denken: ""Möge sein Werk (Tolkiens Werk, Anm.d.V.) als ein neuer Gründungstext für unserer Identität dazu beitragen, dass wir das heilige Feuer aufrechterhalten". Tolkien als "einen der Vorboten" zu bezeichnen, "die unseren zivilisatorischen Reichtum zu einem Höhepunkt gebracht haben", ist schon ein bisschen krude.
Ein anderes Kaliber an politischem Statement ist aber das folgende Interview mit David Engels über "Die Ringe der Macht". Armand Bergers Essay dürfte meines Erachtens hier nur als Aufhänger für dieses Interview gedient haben. Engels, der ja schon im Quarber Merkur 120, Seite 162-192, mit einem Interview von Michael K. Hageböck, Tolkien und Lovecraft zu vereinnahmen versuchte, vertritt darin die Meinung aller jener, die schwarze Elben und den Verrat am Geist der Vorlage vehement verurteilen. Zwar in geschliffener Srache und mit intellektuellem Verve aber, ihm, der bekannt dafür ist, so gar keine Berührungsängste zur rechten Szene zuhaben, muss man entgegenhalten, dass auch diese Verfilmung im Rahmen der freien Meinungsäußerung gesehen werden muss.
Es gibt ein einfaches Regulativ, dass jeder bedienen kann - "Wenn es mir nicht gefällt, dann sehe ich es mir nicht an". Von (vorsätzlicher) multikultureller Umformung der Vorlage zu sprechen, um "den Kronzeugen des europäischen Konservatismus" in "sein genaues Gegenteil umzudeuten" und ihn "zu einer Galionsfigur des Wokismus zu machen", ist absurd.
Trotz dieser teils kruden rechten Ansichten scheint es mir aber richtig, den Band in die Liste aufzunehmen, da auch er als Teil der Gesamtfamilie der Sekundärliteratur zum Gesamten beiträgt. Einen Direktlink zur Verlagsseite werde ich jedoch nicht anbieten. Man darf diese Beiträge nur nicht unwidersprochen entgegennehmen. Alle Tolkien-Kenner sind herzlichst eingeladen, diese Beiträge entsprechend zu kommentieren.
Meinungen hierzu werden im Sinne der Meinungsvielfalt und -freiheit hier gerne entgegengenommen.
In diesem Sinne
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Ich möchte gerne einen Kurztext vorschlagen: Nadine Muriel: Abspann, Genre: Essay, erschienen in 'Das geheime Sanatorium' aus dem Lindwurmverlag, Erscheinungsdatum: September 2021. Seiten 254-265.
Vielen Dank und lieben Gruß
Rainer
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Gern, die Seitenangabe von-bis wäre noch schön
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Schreibe ich dir gerne nochmal. Das sind die Seiten 254 bis 265 im Buch "Das geheime Sanatorium".
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Danke, ist aufgenommen. Endlisten kommen am 1.1.2023
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Sorry, liebe Leute, wie gesagt, Grippe - und das ist die letzte Kategorie, die ich anclicke und damit hoffentlich meine letzte Frage: Es gibt eine Kategorie 'Kurztexte', in der man Sachtexte nennen kann, die in Büchern/Magazinen mit einem Mix aus Primär- und Sekundär- oder Tertiärbeiträgen stehen, richtig? Siehe -> "wuestman"s.
Wenn man einen Kurztext in einem Buch / Magazin stehen hat, in dem alle anderen Beiträge ebenfalls Sekundär- oder Tertiärtexte sind, hat man eben Pech gehabt, weil dann nur das ganze Buch gelistet wird, aber keine einzelnen Beiträge daraus. Damit wird das in dieser Kategorie anders behandelt als beim Rest des Vincent Preises, wo ein Buch bei Antho und eine KG extra stehen kann. Korrekt oder nicht?
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Hallo Katla,
die Listen sind ja nur Vorschläge und keine verbindlichen Wertungen oder Auswahlen. Wenn du einen Kurztext nominieren willst, der auch in einem Buchvorschlag enthalten ist, geht das in Ordnung. Bitte unter Angabe des beinhaltenden Buches und der Beginn- und Endeseitenzahl. Wegen der besseren Verifizierung.
Gute Besserung und ein gutes neues Jahr (kann ja nur besser werden, oder?) -
Gute Besserung und ein gutes neues Jahr (kann ja nur besser werden, oder?)
(<- Salbeitee mit Honig) Vielen lieben Dank! Gesundheitlich geht es nur langsam bergauf, aber verleger-technisch kam heute ein, sehr sehr großes Besser!
Ich dachte, das mit dem einzelnen Beitrag sei nicht erwünscht, weil ich das schon mal versucht hatte, auf der Liste unterzubringen - dann freue ich mich sehr, wenn's doch okay ist:
Silke Brandt: "Post-Exotizismus: Antoine Volodines Dystopie einer Zweiten Sowjetunion" (Essay / Feature) in Das Science Fiction Jahr 2022. Hrsg. Melanie Wylutzki & Hardy Kettlitz. Hirnkost Verlag, Berlin 2022, S. 269-284.
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Für den RAZ ging jetzt ebenfalls die erste Stimme ein!
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Für den RAZ ging jetzt ebenfalls die erste Stimme ein!
Cool!
Silke Brandt: "Post-Exotizismus: Antoine Volodines Dystopie einer Zweiten Sowjetunion" (Essay / Feature) in Das Science Fiction Jahr 2022. Hrsg. Melanie Wylutzki & Hardy Kettlitz. Hirnkost Verlag, Berlin 2022, S. 269-284.
Ist das so okay, oder gibt es ein Problem mit meinem Kurztext-Vorschlag?
Langsam komme ich mir etwas bekloppt vor, den Text seit einem halben Jahr wie sauer Bier anzubieten, aber angesichts dessen, dass ich zumindest generell sehr aktives Mitglied im Forum bin und nicht immer nur zum Voting aufwache, um meine eigenen Werke zu listen, lasse ich mir eine kleine Nachfrage nicht nehmen ...
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Hallo Katla,
ich erkenne das Problem, aber für diesen Jahrgang stehen die Vorschlagslisten und ich werde sie nicht mehr aufknüpfen, weil ich dann alle Sammelwerke diesbezüglich neu bewerten und die einzelnen Texte gesondert berücksichtigen müsste. Schon allein der Fairness halber. Ich halte auch das Ergänzen von Listen in einem laufenden Bewerb für problematisch.
Für diesen Jahrgang gilt:
Werke welche in vorgeschlagenen Büchern beinhaltet sind, werden nicht gesondert auch in die Kurztext-Vorschlagslisten aufgenommen. Es gilt ja auch gleichzeitig der umgekehrte Fall, dass Bücher oder Magazine nicht gesondert in der Buch-Kategorie gelistet werden, wenn Texte daraus in der Kurztexte-Liste gelistet sind. Also ein entweder - oder.
Daher mein Vorschlag wie gehabt:
Die Listen sind ja nur Empfehlungen, nominiere einfach den Artikel an erster Stelle deiner Nominierungswertung. Mal sehen, ob er nicht doch Chancen hat nominiert zu werden. Ein bisschen Werbung dafür wäre natürlich auch nicht schlecht und könnte nutzen.
Zugegeben, in einer neuen Auflage des Preises, sollte dies zustande kommen, werde ich für ein Überdenken dieser Vorgangsweise eintreten. Man muss aber einmal ansehen, wie sehr die Kurztext-Liste an Umfang zunehmen wird und wie man dies sinnvoll listen kann - der Übersichtlichkeit Wegen.
Wir haben jetzt bereits 160 Kurztexte außerhalb von Sammelwerken gelistet. Mehr als mir anfangs bewusst waren und das sind nur Texte, welche etwas mehr hergeben. Texte wie Buchbesprechungen, an sich ebenfalls Sekundärtexte, sind da noch gar nicht einberechnet und vorgeschlagen worden. Mir ist aber bewusst (geworden), dass es natürlich für einen Verfasser einer Kurzarbeit wünschenswert wäre, gesondert in einer Vorschlagsliste mit seinem Text aufzuscheinen, wenn dieser in einem Sammelwerk erschienen ist.
Mir ist klar, dass dies für dich wahrscheinlich nicht befriedigend ist - sorry.
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Bitte siehe dazu noch diesen Beitrag
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EDIT: [Mein Sermon nützt jetzt sicher auch keinem.]
Es geht mir gar nicht um meinen Text, es geht mir um Fairness und Gleichbehandlung. Und ich weiß, dass solche Listen Arbeit machen und da finde ich es auch bewundernswert, dass du das übernommen hast!
Ja, ich werde das über die Nominierung lösen, kapiere aber nicht, warum das jetzt gerechter oder einfacher ist.
Soweit ich weiß, hatten und haben wir keinen Konflikt miteinander.