George Orwell - 1984

    • Offizieller Beitrag

    Auch ich sollte mit meiner Challenge langsam zum Ende kommen. Als Werk aus dem Genre Science Fiction fiel meine Wahl auf einen echten Klassiker: 1984 von George Orwell. Eine ideale Gelegenheit also, diese Bildungslücke zu schließen.


    Die meisten dürften den Inhalt kennen, ich fasse den hier also mal nur kurz zusammen: Die eigentliche Handlung ist auch insgesamt eher kurz, der Hauptfokus des Buchs liegt auf der Beschreibung eines dystopischen Staates, der wohl aus den Eindrücken der damaligen Sowjetunion unter Stalin entstanden ist. Es herrscht totale Überwachung (hier kommt der mittlerweile sprichwörtliche Große Bruder als Personifikation der herrschenden Partei ins Spiel) und Mangelwirtschaft. Die Welt ist inzwischen in 4 wesentliche Teile unterteilt: Es existieren 3 große Reiche (Ozeanien, Eurasien und Ostasien) sowie ein umkämpfter Bereich (dieser wird wohl auch bewusst in diesem Zustand, belassen so dass jedes der 3 Großreiche Gelegenheit erhält, sich dort billige Arbeitskräfte zu beschaffen). Die Bevölkerung wird weitestgehend unterdrückt und durch Propaganda in die gewünschte Richtung gelenkt. Sollte diese Lenkung nicht funktionieren, drohen Folter und Tod durch ein speziell dafür vorgesehenes Ministerium.


    Vor diesem Hintergrund wird das Leben des Hauptcharakters Winston Smith erzählt, der mit der Situation und seinem Leben nicht wirklich zufrieden ist. Er fängt aus einer Laune heraus an, Tagebuch zu schreiben und lässt dadurch an seinen Eindrücken teilhaben. Bereits das Führen des Tagebuchs ist allerdings verboten. Im weiteren Verlauf verliebt er sich und schließt sich dem Widerstand an, wird aber dank der Überwachung relativ schnell festgenommen. Danach wird er duch Folter und Gehirnwäsche zum braven Parteianhänger umgekrempelt.


    Auch heute noch liest sich das Buch sehr gut und flüssig. Interessant sind vor allem die Beschreibungen, da fragte ich mich an mehreren Stellen ob der stalinistische Terror damals schon in diesem Umfang bekannt war und hier entsprechend einfließen konnte oder ob das aus damaliger Sicht zumindest zum Teil Fiktion war, die dann aber erstaunlich nahe an der Realität war. Insgesamt ist das Buch auch heute noch lesenswert und eine eindrückliche Warnung vor totalitären Staaten. Stellenweise lassen sich auch noch Parallelen zur Gegenwart finden (etwa die 2-Minuten-Hass-Sendung erinnerte mich doch recht unangenehm daran, was mittlerweile in manchen Diskussionsrunden auf Facebook und Telegram zu laufen scheint).