Kabinett der Leidenschaften

  • Bist du dir sicher, dass es sich um Horror-Geschichten handelt. Bei der von dir verlinkten Seite werden sie als "Kriminal-Kurzgeschichten" geführt.

  • Band 1 habe ich mir jetzt zugelegt und die ersten vier Geschichten gelesen. Daisy und der Medizinmann ist eine spannende Werwesen Geschichte, die hat mir gut gefallen. Über den Autor M. de Mon findet man allerdings nichts.

    Anthony Berwick mit Ehrenstein, der Vampir, ist dagegen sehr angestaubt und insgesamt doch inhaltlich sehr bieder. Die Geschicht von G. de Maupassant kann man ja oben lesen, die hat mir sehr gut gefallen.

    Beim Original sollte es sich um diese Geschichte aus dem Jahre 1886 handeln:

    https://fr.wikipedia.org/wiki/L%27Ermite_%28nouvelle%29


    Also die ersten drei Geschichten sind richtige Horrorgeschichten.

    Danach kommt mit Panik in der Stierkampfarena von Frank Kenney ein Auszug aus einem Roman um den gleichnamigen Helden, das ist eine reine Abenteuergeschichte ohne phantastisches Element.
    Weiter bin ich noch nicht gekommen.

  • Otto Mielke war wohl vor allem für seine maritimen Geschichten bekannt. Schrecken um Mitternacht erzählt eine recht gewöhnliche Story über einen Laster, der an einer Bahnschranke mit einem Zug Bekanntschaft macht.

    La Chana irrt nicht von Peter Worm ist eine Hellsehergeschichte, so marktschreierisch sowas auf dem Jahrmarkt ist, so marktschreierisch ist sie geschrieben, und Charme hat sie in all ihrer Naivität.

  • Die Revanche des Tom Barclay von E. Clipper bewegt sich zwischen Geistergeschichte und Kameradenstreich und nimmt ein böses Ende.


    Waren bis hierhin alle Geschichten durch eine s/w Illu eröffnet, gilt das mit Der merkwürdige Fall von Kay Oberon von *** nicht. Keine Autorenangabe bzw. drei Sterne, das hat ja auch mal was. Die Geschichte handelt von Hypnose und einem millionenschweren Erbe, das alles ist sehr spannend und weiß zu gefallen, gehört zu den besseren Geschichten des Bandes.


    Ich fand Simone handelt von einer Prostituierten und was den Damen so passieren kann. Ist sozusagen die fünfziger Jahresversion von Extrem Horror und gefällt, auch wenn man wie in den meisten Geschichten des Bandes ahnt wie es ausgeht.


    Die letzte Nacht von Henry H. Hill hat dagegen überraschende Wendungen zu bieten. Die Geschichte ist eher im Agentenmilieu angesiedelt, also ein reiner Krimi, die hohe Politik mischt auch mit und das ganze wird ordentlich zu einer sehr interessanten Geschichte umgerührt.


    Das Gericht der Glocken von Georg Büing spielt mit den Erwartungen der Leser und ist wie alle unheimlichen Geschichten im Band, mal von der ersten abgesehen, eher ein Krimi mit einem unheimlichen bzw. übersinnlichen Anstrich versehen.


    Die versammelten Geschichten sind keine große Literatur und insgesamt ist es auch eher gruseliger Krimi mit ein paar Geschichten, die gar nicht gruselig sind, besticht aber durch thematische Abwechslung und für seine Zeit doch einem recht interessanten Konzept.