Shakespeare: Phantastikbezug & Verfilmungen

  • Haha, was? Ich gucke den Film irgendwann und versuche zu ignorieren, dass ich gerade eine schlechte Shakespeare-Adaption sehe.

    %X


    Christopher Lee ist laut dieser Seite der Typ oben rechts. :D Kommt auch von der Statur gut hin, denke ich.


    Ich hab grad nochmal kurz auf YT reingeschaut und der Film ist unguckbar. Das ist selbst unter Vintage nicht auszuhalten, weil da noch das halbe Stummfilm-acting mit drin hängt. Schade, Olivier wäre sicher unter anderen Umständen wirklich gut gewesen.


  • Hm, wofür ich an sich eine Vorliebe hege (Nicolas Cage!). Der Film beginnt trotz allem, einen eigentümlichen Reiz zu entwickeln.

    Oh, also wenn du Cage magst ... ;- )

    Ich sehe schon, das wird sowas wie The Room der Shakespeare-Verfilmungen. ^^



    Zwei - zugegebenermaßen etwas nerdige - Nachträge:


    In der RSC Bühnen- wie auch Filmversion von Dorans / Tennants Hamlet wurde ein echter Schädel verwendet. Es war der größte Wunsch und das Testament eines polnischen Konzertpianisten, André Tchaikowsky, dass sein Schädel in dem Stück 'mitspielt'. Die RSC machte dies nicht groß publik (wenn man Patrick Stewart und den damals als 10th Doctor auf der Höhe seines Erfolges stehenden David Tennant in den Hauptrollen hat, muss man nicht mit Leichenteilen Presse machen).

    Als das Stück an der New Yorker Westside aufgeführt wurde, blieb der Schädel allerdings zu Hause: das sei fürs amerikanische Publikum "too distracting". Seufz.




    Am Stockholmer Maxim Theater gab es 2016 eine - augenscheinlich recht horrornahe, blutige - Macbeth Aufführung, von der ich leider erst in der letzten Spielwoche erfuhr. Ich hatte schon nach Flügen & Hotel geschaut, die waren so kurzfristig aber einfach zu teuer.

    Der ohnehin absolut fantastische Michael Persbrandt, den ich schon sehr fangirle und - seitdem er älter ist - auch echt sexy finde, scheint hier seinen inneren Till Lindemann zu channeln. Das ist jedenfalls nicht seine übliche Körpersprache. Und zeigt, dass es einfach viel zu wenig harte Kerle in Röcken gibt. ;(

    Der Trailer zeigte eine tolle Atmosphäre irgendwo zwischen Peaky Blinders und Heavy Metal, und es ist auch selten, dass Lady Macbeth so gleichberechtigt und selbstbewusst auftritt, anstatt passiv-aggressiv bzw. lantent hysterisch.

    Persbrandt sagte in einem Interview, dass das Stück entlang des - auf der Hand liegenden - Themas des Machtmissbrauchs interpretiert werde.


  • Was tun? Letztlich auch eine Zeitfrage. Ich kann dein Plädoyer fürs Original verstehen, Katla , aber es muss doch nach all den Jahrhunderten irgendeine taugliche Übertragung geben. Oder nicht?

    Hallo Nils ,


    eben hab ich endlich meine Mutter nach einer guten Übersetzung fragen können und sie sagte, für sie käme überhaupt nur eine einzige infrage, und das sei die von [August Wilhelm] von Schlegel, auch als "Schlegel-Tieck-Übersetzung" geläufig. Die war damit dann auch mein Einstieg damals, bzw. die einzige deutsche Übersetzung, die ich dann gelesen habe.


    Von sowohl Erich Fried (platt, verstaubt, spießig-entstellend) wie auch der aktuellen von Frank Günther (Teenie-Neusprak mit einigen Zufallstreffern) rate ich dringend ab.


    Vielleicht kannst du Shakespeare ja außerhalb von Schulkorsetts doch noch etwas abgewinnen ...

    :*

  • Katla Habe heute aus einer Laune heraus das Buch Shakespeare - Die Biographie von Peter Ackroyd im Antiquariat eingesackt. Ob es taugt?

  • Nils Wow, Ackroyd klingt jedenfalls schon mal absolut vielversprechend. Ich bin gespannt, wie das Urteil ausfällt (Ackroyds zu Shakespeare wie auch deines zum Buch selbst).


    Ich bin ja nach wie vor überzeugt, dass "Shakespeare" ein Autorenkollektiv war, kein einzelner Mann. Was über "ihn" herausgefunden wurde, mögen Facetten eines der Autoren sein. Letztlich wird sich wohl weder die eine, noch die andere Theorie belegen lassen. Ich find's spannend und würde mich wirklich freuen, wenn du Rückmeldung geben würdest. Bislang hab ich nur Dokus gesehen, aber noch keine Biographie gelesen.