Sâr Dubnotal: Tserpchikoff, der blutige Hypnotiseur (#7)

  • Vor ein paar Jahren brachte Dieter von Reeken gemeinsam mit Gerd Frank die Heftromanreihe "Sâr Dubnotal" wieder heraus, die 1909 zugleich in Deutschland und Frankreich erschein und dort auf 11 bzw. 20 Nummern kam. Namensgeber ist die Haupfigur Sâr Dubnotal. Hierbei handelt es sich laut Kappentext um einen "der ersten modernen Superhelden [...], der mit den Methoden zeitgenössischer Wissenschaft, okkulter Praktiken und alter Mystik höchst erfolgreich arbeitet. Dabei wird durch grausige Morde und unheimliche Erscheinungen eine mitunter recht gruselige Atmosphäre erzeugt, deren Bann man sich nur schlecht entziehen kann."


    In dem siebten Band der Reihe (der zweite in dem ersten Sammelband), den ich für die Lesechallange gelesen habe, findet sich diese "recht gruselige Atmosphäre" nicht. Dies trifft eher auf den ersten Band, den ich bereits vor längerer Zeit gelesen habe, zu. Dieser Band sieben ist vielmehr ein Thriller- und Kriminalstück, ganz tief in der damaligen Sensationsliteratur verhaftet, rasant geschrieben und deshalb noch immer spannend und unterhaltsam. Natürlich ist das stilistisch unausgegoren (Gerd Frank schönt nicht in seiner vermutlich sehr treffenen Neuübersetzung) und mehr Tell als Show. Natürlich ist der meister Sâr Dubnotal einfach zu übermenschlich klug und fähig. Natürlich sind die Bösen schon an ihrem Äußeren zu erkennen. Natürlich geht irgendwie alles viel zu glatt. Aber das ließe sich auch alles zum Beispiel auf Captain Future und andere Pulp-Helden aus dem beginnenden 20, Jahrhundert übertragen. Während ich aber die frühen Captain Future-Romane so ermüdend finde, dass ich Mitten im zweiten Teil die Reihe abgebrochen habe, werde ich Sâr Dubnotals Welt voller Hypnose, Okkultismus und Verbrechen gerne nochmal zurückkehren.