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    STORY

    Der Video-Blogger Shawn Ruddy (Joseph Winter), bekannt für seine Prank-, Stunt- und Mutproben-Videos wird durch eine unüberlegte Aktion zur Persona non grata im Netz. Follower und Sponsoren brechen weg, so dass Shawn eine spektakuläre Aktion plant, um wieder ins Rampenlicht zurückzukehren: Er will eine Nacht im „Death Manor“, einem abgelegenen Haus, verbringen, in dem angeblich der Geist der früheren Bewohnerin Mildred Pratt spuken soll, einer Dichterin mit tragischer Geschichte. Zusätzlich zur Kamera, die er selbst am Körper trägt, stellt Shawn einige stationäre Aufnahmegeräte im und um das Haus auf, um ja keine Ereignisse zu verpassen und seinen Fans alle möglichen Bilder zu liefern.


    MEINUNG

    Horror und Found Footage oder in den letzten Jahren der Desktop-Film (die gesamte Filmhandlung wird über einen Computer- oder Smartphone-Bildschirm erzählt) sind seit „Blair Witch Project“ eine nicht aussterbende Kombi, nicht zuletzt, da diese Art Filme vergleichsweise günstig zu produzieren sind. Zwar gibt es immer wieder Peaks wie „Paranormal Acitivity“, „Grave Encounters“ oder „Host“, doch auf diese kommen unzählige Schnellschüsse mit dummen Logikfehlern (z.B. „Warum läuft hier die Kamera noch?“), nervigen Protagonisten oder einfach strunzlangweilige Wackelfilme, die sich auf vorhersehbaren Jump-Scares ausruhen.


    Shawn Ruddy wird zunächst ebenfalls als nerviger Selbstdarsteller und Dauerquassler präsentiert, doch über den Verlauf des Films beginnt man ihn ob seines naiven Enthusiasmus ins Herz zu schließen. Es kommt, wie es kommen muss und bald, nachdem er sich im „Death Manor“ eingerichtet hat, hört Ruddy Geräusche im Haus; zunächst alles harmlos, doch die Lage wird nach und nach bedrohlicher, bis deutlich wird, dass tatsächlich Mildreds Geist am Werk ist.

    Die schrittweise Zuspitzung der Ereignisse ist mit einigen originellen Ideen realisiert, Ruddys wellenartig auftretende Panik wird sehr gut genutzt und mit den technischen Gegebenheiten eines Livestreams kombiniert. So kann man als Zuschauer beispielsweise einige Userkommentare zu den Bildern anderer Kameras lesen, die Shawn in seiner Aufregung schlicht übersieht. Sehr cool auch, dass seine Fans ihn quasi live mit „Expertenwissen“ unterstützen, was seine Entdeckungen und das Geheimnis von „Death Manor“ angeht.


    So geht „Deathstream“ in Sachen Desktop-Horror mit einigen frischen Ideen an den Start, die den Film über das Gros des Subgenres hinausheben. Dazu verbeugen sich die Macher mehr als einmal vor „Evil Dead“ (eine Mediabookversion des Films hat sogar ein „Evil Dead“-Gedächtnismotiv). Auch John Carpenter findet Erwähnung, denn Ruddy hat als „Shawn Carpenter“ einen hörenswerten Elektro-Score im Gepäck, der als Soundtrack für die Schreckensnacht dienen soll und der auch während des Abspanns zu hören ist.