M.F.Hakket - Shioris Koffer

  • »Wut ist nicht gerecht. Wut ist niemals gerecht.«

    Tim hielt es erst für einen Streich mit der versteckten Kamera oder für eine Sinnestäuschung, als dieses Mädchen mit dem riesigen Koffer in der Tür erschien.
    Als sie sich zu ihm setzte, kamen ihm langsam Zweifel.
    Als sie von den beiden Rockern bedrängt wurden, wurde ihm mulmig.
    Und als das erste Blut regnete, verlor er beinahe den Verstand.
    Tim musste akzeptieren, dass das Mädchen Shiori nicht mehr von seiner Seite weichen würde – und dass er und sie eine tragische Verbindung miteinander hatten.
    Die nächsten zwei Tage sollten für das ungleiche Gespann ein grotesker Albtraum aus Wut und wahnwitziger Brutalität werden – an dessen Ende Tim und Shiori endlich Erlösung erfahren konnten. Jeder auf seine Weise.

    318 Seiten Taschenbuch

    ISBN 978-3-96629-025-8


    Preis 14,90 Euro


    Meine Meinung: Shioris Koffer ist nach meiner Auffassung zunächst einmal ein unglaublicher Roman! Ich habe ihn innerhalb von 24 Stunden mit Genuss durchgelesen. Für mich ein emotionaler, literarischer Roadmovie, der mich, obwohl es auf der Handlungsebene nur wenig Gemeinsamkeiten gibt, an den großartigen Film Leon, der Profi erinnert. Tim und Shiori, ihr Schicksal ist miteinander verflochten, doch Tim weiß nicht, warum. Ganz, ganz stark werden hier Tims Konfliktlinien äußerst qualvoll beschrieben. Seine Passivität, die ihm zur Lebensalltagsphilosophie geronnen ist, sein Nicht-Eingreifen, das hat es für mich als Leser manchmal unerträglich werden lassen, aber es muss so. So, und nicht anders, um zu erfahren, warum Tim so, warum Shiori so ist und das Zerwürfnis, schreckliche Dinge und Taten verstehen zu kennen, teilte ich so mit Tim. Oft ist es so, dass Romane dann nach einem tollen Spannungsbogen verebben, hier ist es nicht der Fall. es geht auf, es wird schlüssig, für mich kam es überraschend. Kritik: Vielleicht waren manche Innenansichten und Szenen (etwas) überzeichnet, aber der Duktus der Erzählstimme entwickelt sich mit der Geschichte. Nachdenklichkeit weicht dem Zynismus, der Ironie, so dass beides gut austariert ist.


    Ich lande bei starken 9,25 zerstückelten Rockern.