Richard Morgan: Mars Override

  • Richard Morgan: Mars Override


    Klappentext:

    Mit der Besiedelung des Mars haben dort auch Korruption, Machtgier und Gewalt Einzug gehalten. Einflussreiche Großkonzerne kämpfen um ihren Profit, die neugegründete Mars-Bewegung um ihre Unabhängigkeit von der Erde. Kein Wunder, dass Ex-Soldat Hakan Veil genug vom Roten Planeten hat und zurück auf die Erde möchte. Als Gegenleistung für sein Flugticket muss er noch einen einzigen Auftrag erfüllen: Er soll Special Agent Madison Madekwe bei ihren Ermittlungen im Fall eines verschwundenen Lotto-Millionärs unterstützen. Noch ahnt Veil nicht, dass ihn dieser Fall tiefer in die dunklen Geheimnisse des Mars führen wird, als er je zu befürchten wagte ...


    DEUTSCHE ERSTAUSGABE

    Aus dem Englischen von Bernhard Kempen

    Originaltitel: Thin Air

    Originalverlag: Gollancz

    Paperback , Klappenbroschur, 736 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

    ISBN: 978-3-453-32022-2


    Quelle: https://www.randomhouse.de/Pap…-Morgan/Heyne/e555333.rhd


    Das neueste bei Heyne erschienene Werk von "Altered-Carbon"-Autor Richard Morgan ist ein ziemlicher Genrehybrid. In erster Linie ist es natürlich ein Science-Fiction-Roman, der stark in Richtung Cyberpunk geht. Aber es ist auch ein lupenreiner Noir, Ich-Erzähler Hakan Veil erinnert stark an Marlowe oder Spade. Action, Sex, Spionage und Politik kommen aber auch nicht zu kurz. Da könnte man meinen, dass man hier einen tollen Roman vor sich liegen hat. Hat man im Prinzip auch. Leider ist er etwas zu lang geraten, und zwar um mindestens ein Drittel. Einige Nebenhandlungsstränge hätte Morgan deutlich straffen können, andere sind geradezu überflüssig, sodass ich nach einigen Twists froh war, endlich in die Zielgerade des Romans einzubiegen.

    Dass es dennoch ein Vergnügen war, das Buch zu lesen, lag an Morgans Einfallsreichtum sowohl in inhaltlicher und sprachlicher Hinsicht. Ich habe kurz ins Original reingelesen, und muss auch Übersetzer Bernhard Kempen ein großes Kompliment machen. Das war bestimmt nicht leicht, die zahlreichen Wortschöpfungen ins Deutsche zu übertragen. Es ist ihm jedoch recht überzeugend gelungen, soweit ich das beurteilen kann.


    Fazit: Dreckiger Noir-SF-Thriller, der ein bisschen kürzer hätte raten können. In Schulnoten ausgedrückt 2-