André Wegmann - Dschinn

  • Um André Wegmann bin ich schon länger herumgeschlichen und dankenswerter Weise hat er sich auf einen Bücheraustausch mit mir eingelassen.


    Worum geht es in Dschinn?


    Um einen Dschinn, so viel ist klar. Aber dieser beginnt sein Unwesen in Niedersachsen zu treibn, rund um Oldenburg in einem ehemaligen KZ. Der Privatdetektiv Christian Harms und die Nonne Schwester Bernadette müssen in dieser Angelegenheit gemeinsam ermitteln, Es kommt zu einem Showdown, nachdem es eine sehr persönliche Sache zwischen den Dschinn und dem Detektiv kommt.


    So viel zum Plot. Was Wegmann daraus macht, ist aber aller Ehren wert und bescherte mir einen enormen Lesespaß. Zum einen fängt Wegmann sehr schön Alltäglichkeiten ein. Diese sind für mich oft das Gewebe einer Geschichte, das Figuren lebendig, und Schauplätze eindrücklich werden lässt. Selbst Nebenfiguren kommen so authentisch rüber und durch kleine akzentuierte Beschreibungen fühle ich mich schnell wohl in den niedersächsischen Mooren. Harms und Schwester Bernadette sind ihm ebenfalls gut gelungen.

    Die Handlung war für mich schon absehbar, aber hey, ich lese so was täglich ... überraschend und neu war hingegen die Gewandung, der Dschinn, der religlöse Kontext in dem er agierte. Ein gelungener Mix. Kritik: Ich fand die Sexszenen etwas overdosed, sie stachen aus den brillianten Alltagsbeobachtungen heraus und suggerierten für mich ein falsches Bild sexueller Offenheit, bzw. sexualisierter Todesarten. Aber wer weiß, vielleicht sind ja alle anderen so ... :)


    Dschinn bekommt von mir 9 fürchterliche und erfrischende Wutausbrüche.