Es ist auch durchaus beeindruckend was Feldhaus für einen enormen Rechercheaufwand betrieben hat, um seine Geschichte zu erzählen (siehe u.a. die enorm umfangreichen Quellenangaben). Da merkt man das der Mann eigentlich Kulturjournalist ist. Das merkt man aber leider auch an seinem Schreibstil. Feldhaus betreibt hier wirklich enormes Infodumping. Der "Roman" liest sich dadurch größtenteils wie ein reiner Sachtext, der ab und zu mal durch ein paar Dialoge unterbrochen wird - Soll heißen: Äußerst trocken, zäh, krampfig und unemotional.
Wenn ich auch etwas dazu sagen darf: Das sind genau die Dinge, die ich ziemlich sicher ebenfalls kritisieren würde. Und ich fühle mich sehr an die Erfahrungen erinnert, die Nils und ich mit Die Nebelkrähe von Alexander Pechmann machten.
Dafür habe ich während der Lektüre aber wieder Lust bekommen mich etwas mit Mary Shelley zu befassen und mir gerade die schicke Neuauflage von "Der letzte Mensch" besorgt. Den Roman habe ich mal vor circa 10 Jahren, in der damals einzigen Übersetzung bei Bastei Lübbe gelesen. Das Buch war aber leider extrem gekürzt. Die Neuauflage ist nun endlich vollständig und fast doppelt so dick. Ich bin gespannt.
Ein guter Plan!