Beiträge von Vincent Voss

    Im Herbst beginnen wir mit DER großen DSA-Kampagne "Die sieben Gezeichneten". alles bis dahin fällt unter Vorbereitung. Romane lesen, sich in die Historie einarbeiten, etc. Hat jemand diese Kampagne einmal gespielt? Ich kenne sie bruchstückenhaft noch als Spieler.

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    Im beschaulichen Leichdorf, einem kleinen, abgeschiedenen Ort inmitten von Wäldern und Bergen, lebt ein Serienmörder, der seinen Opfern gerne die Haut abzieht, um unter die Oberfläche zu schauen.

    Wie ein Süchtiger hat er seine Gewaltfantasien über die Jahre hinweg beobachtet, wie ein Süchtiger schwört er, damit aufzuhören.

    Wie ein Süchtiger macht er weiter. Lange Zeit blieb er unbemerkt, aber als er eine Frau gefangen nimmt, anstatt sie zu töten, um mit ihr über Gott, das Leben, den Tod und die Schuld zu reden, eskaliert die Spirale aus Gewalt und erreicht die vermeintlich heile Welt des Dorfes. Auch der Taxifahrer Roland, seine langjährige Lebensgefährtin Sandra und ihr bester Freund Dwiggi geraten ins Visier des Mörders, denn ihr Glück macht sie verletzlich und lässt sie immer weiter auf den Abgrund zutaumeln, der sich vor ihnen auftut.

    Der Schrecken nimmt weiter seinen Lauf: Leute verschwinden, Leichen tauchen auf und ganz Leichdorf fragt sich, wer dieser grausame Mörder ist – und was das alles mit dem örtlichen Horrormärchen des Schneiders zu tun hat, der nach dem Tod seiner Frau und der beiden Kinder diese als lebensgroße Puppen aus Jutesäcken nachbildete und sich dann das Herz herausschnitt, um es mit ihnen zu teilen …

    Guter deutschsprachiger Horror ist nicht ganz einfach zu finden – doch mit Leichdorf von Wolfgang Rauh gibt es endlich eine tolle Geschichte im Stil von Stephen King: Charakterbasierter Horror, der sich erst langsam und dann immer schneller steigert; Protagonist*innen mit viel Charme; Schrecken, der sowohl im Übernatürlichen als auch im Alltäglichen liegt; eine Prise Humor – und natürlich ausreichend Gewalt."


    Meine Meinung: Die Charakterentwicklung war für mich im ersten Drittel zu langatmig und holperig. Vieles wurde beschrieben und nicht interaktiv gezeigt, so dass ich tatsächlich manchmal etwas genervt war von Beziehungsstress, Midlifekrise, etc., aber dann entfaltet sich nach und nach der Horror in Leichdorf und die Figuren interagieren mehr im Dialog. Hätte man es erst für einen weltlichen Thriller halten können, stößt der Lesende mehr und mehr auf ein uraltes Leichdorfer Geheimnis, das ziemlich unheimlich ist. Rauh geht dann kompromisslos vor, kennt keine Hemmungen bei seinem Personal und das gefällt mir sehr gut. Es ist unter der Prämisse, die er vorgibt, glaubhaft und sinnvoll. Und vor allem bis zum Ende spannend. Ein vielversprechendes Debut und ich vergebe gerne 7,25 Stecknadeln dafür.

    Niemand weiß, was dieser Song mir in meiner Jugend bedeutet hat. Selten so eine Gänsehaut gehabt! So, so großes Kino! Und der Cliffhanger hat es in sich.

    Ich habe jetzt auch die letzte Staffel gesehen und die hat meines Erachtens alles, was die vorherige Staffel kaputt gemacht hat, gerade gebogen. Und sogar noch mehr. Ich war absolut überwältigt und oft auch sehr gerührt. Zu zeigen, wie Musik ein Ausweg aus der Hölle sein kann ... besser kann man das nicht darstellen. Ebenso dass Liebe der Schlüssel zu außergewöhnlichen Kräften ist und nicht Hass. Wow. Sehr beeindruckt haben mich auch einige Plottwists und der Monolog des Antagonisten ... Gänsehaut. Ich freue mich sehr auf den Abschluss.

    Vielleicht sind ja statistische Daten hilfreich: Wie hoch war denn die Beteiligung bei Storysammlungen? Ich gehe davon aus, dass es bei einer hohen Beteiligung von Expert*innen zu weniger Einzelnennungen kommt. Daher meine Vermutung: bei der Storysammlung waren nicht so viele Stimmen insgesamt?

    Eine Jury, deren Stimme mehr zählt als die der anderen? Oh nee, da wäre ich dann definitiv raus. Bevor ich Wähler zweiter Klasse bin, bin ich weg. Finde ich persönlich sehr uncool, sowas stört mich schon bei diversen anderen Preisen extrem.

    Okay, das ist ein Gegenargument Aber hättest du eine andere Idee oder bist du mit dem, wie es läuft zufrieden?

    Ich finde inferninhos Punkt 1) spannend und werfe selsbt die Frage auf: Gibt es überhaupt in den Kategorien Roman/KG, etc. eine Jury, die ja explizit erwähnt wird? Und wenn ja, wie funktioniert das? Möglich wäre ja z.B. dass ein Hybridsystem läuft. Es gibt eine kleine überschaubare Jury, deren Stimmen mehr zählen als einfache Stimmen. Wichtig ist dabei, dass die Jury transparent ist und Jurymitglieder selbst keine Werke in der Kategorie gewinnen können. Bestenfalls sind in der Jury nur Lesende.

    Ich kann mich Ender anschließen. Ich habe beim letzten PAN Mitgliedertreffen ein Seminar mit dem Titel "Dieses Haus hat Zähne! An Schauplätzen Spannung und Angst erzeugen" angeboten und Paver gelingt genau das, was gelingen muss. Sie etabliert einen passenden Schauplatz, das Moor mit dem Herrenhaus, an dem ich mich wohlgefühlt und angenehm gegruselt habe. Dazu die angesprochene Klammer, man lernt erst die alte Maud kennen und sieht ihren Weg, warum sie so wird, wie sie ist. Auch das gelingt gut, so dass ich viel Verständnis für ihren Wandel aufbringen konnte. Dazu noch eine Lovestory, die eine breitere Leseschaft ansprechen könnte, alles richtig gemacht.


    Ich lande bei 8,75 von 10 Aalen