Beiträge von Kobat

    Sorry für die späte Antwort! Die Campbell Novelle "Die letzte Offenbarung von Gla aki" ( etwa 150 Seiten) wird in der Wandler Anthologie vorhanden sein, die im Juli erscheint. Im Dezember kommt sie nochmal als eigenes Buch mit Bonusmaterial (Illustrationen, Karte, Bonusgeschichte (bisher in Deutschland unveröffentlicht) und weltweit exklusivem Vorwort von T.E.D. Klein). Wer die Anthologie also "nur" wegen Campbell kauft, sollte warten...beides lohnt sich aber natürlich %X

    Das Buch ist nunmehr im Wandler-Verlag erschienen und seit gestern bestellbar, limitiert auf 100 Exemplare, handsigniert vom Autor himself:


    Die letzte Offenbarung von Gla´aki


    Die Bonusgeschichte ist "Das Grauen unter Warrendown"

    Ich schließe mich Deiner Einschätzung vollkommen an.


    Dafür dass man bei Uwe Voehl Insiderwissen voraussetzen kann, bleibt manches im Heft etwas vage. Aber auch das hängt natürlich mit den Erwartungen zusammen. Sicher durfte man keine wissenschaftliche Betrachtung erwarten, aber das Cover suggeriert zumindest "Genauigkeit".


    Trotzdem ist es beruhigend, das Heft zu Hand zu haben, statt die Information dem Digitalen zu überlassen. Denn man stelle sich die Werke der Goblin Press als eBooks vor ... Hier entfaltet Voehl eben seinen Charme. Und die Limitierung zeigt eh an, dass es sich um eine Liebeserklärung handelt.

    Das klingt ja doch interessant. Die Heyne Bücher kosten ja nicht viel, vielleicht greife ich mir den Band noch ab wenn ich ein günstiges Exemplar ergattere.

    Ich würde explizit auch zu Band 3 (1934-35) raten, der mir persönlich mit seinen sechs Erzählungen, die alleine schon knapp 500 Seiten ausmachen, am besten gefallen hat. Die Geschichten erscheinen mir rauer, klarer und noch atmosphärischer.


    Die Illustrationen (darunter sieben ganzseitige Farbtafeln) sind von Gregory Manchess, ein amerikanischer Illustrator mit einer sehr eigenen Bildsprache, geschult in klassischer Ölmalerei und präzisen sehr stimmungsvollen Zeichnungen. Er holt dieses optische Feeling der Pulp-Ära sehr passend in unsere Gegenwart und schafft für alle Erzählungen nebenher eine ganz eigene Atmosphäre. In der amerikanischen Ausgabe des Bandes gibt es bei Amazons "Look Inside" einen Eindruck:


    The Conquering Sword of Conan (Conan of Cimmeria, Book 3)


    Es gibt wieder eine weitere, von Howard gezeichnete und überarbeitete Karte des hyborischen Zeitalters, einige Exposés und Alternativfassungen der Erzählungen, Veröffentlichungshinweise und den abschließenden Teil "Hyborische Genesis" von Patrice Louinet, der auch die lohnende Einführung verfasst hat. Diese schließt er mit dieser Einschätzung zu Band 3, den letzten Conan-Erzählungen vor Howards Freitod:


    "»Wenn Sie den Lack abkratzen wollen, dann tun Sie dies auf eigene Gefahr«, schrieb ich über die Geschichten im ersten Band. Sie werden entdecken, dass es diesen Lack in den meisten Geschichten dieses letzten Opus nicht einmal gibt.

    Das ist der unverfälschte Howard.

    Wie er am besten ist."

    ( .... ) Ja, die Conan Geschichten von 1932 und 1933 haben Höhen und Tiefen, letzteres ein wenig mehr. Die Geschichten sind im besten Fall packend, wiederholen sich aber oft und sind dadurch insgesamt recht eindimensional. Die beiden weiteren Bände schenke ich mir wohl.

    Zu Band 2:


    Mit den Erzählungen von 1934 liefert das wieder umfangreiche Buch drei Texte, darunter "Die Stunde des Drachen" auf Romanlänge und tatsächlich recht langatmig. "Der schwarze Kreis" ist ein echter Pageturner voller Magie und bizzarer Imagination mit orientalischem Feeling, das Howard auch in anderen Texten beweist. "Salome, die Hexe" kommt zu zwei Dritteln ohne Conan aus, ist abwechslungsreich ohne viel Magie entworfen und überraschend grausam für Howards Verhältnisse geschrieben.

    Danke Mammut für den interessanten Thread.


    Ich habe alle drei Bände kurz nach Ihrem Erscheinen wegen der bibliophilen und umfassenden Qualität bzgl. des Conan-Kanons und den exzellenten zahlreichen Illustrationen (eine sehr anregende Mischung aus s/w-Grafiken und ganzseitigen farbigen Glanzdrucken) erworben und hintereinander im Laufe eines langen Winters gelesen. Mich hat die Lektüre (mit Deinen erwähnten Höhen und Tiefen) in den Bann geschlagen, so dass ich mir später das weitere Material von Howard bis hin zu seinen Western besorgt habe. Dabei hat sich das Interesse dann auf weitere Pulp-Autoren seiner Zeit ausgedehnt.


    Howards Conan-Texte bleiben jedoch für mich in diesem Feld herausragend. Die Heyne-Ausgabe von 2006 in drei Bänden (bzw. wohl die oben erwähnte Festa-Ausgabe) schafft es, die Texte Howards aus dem merkwürdigen Pulp-Image zu lösen und einer angemessenen literarischen Betrachtung zuzuführen, sie in einem anderen Licht erscheinen zu lassen. Dadurch ist das Lesen ein echter Genuss: Beste Unterhaltung, Sense of Wonder, Sword + Sorcery mit all ihren kleinen aber charmanten Peinlichkeiten der 30er Jahre und der ganzen schöpferischen Wucht des Werkes eines Ausnahme-Schriftstellers, der unter dem Leben auch gelitten hat.

    (.... ) Enthalten sind die Quellennachweise und teilweise auch die ursprünglichen Versionen einzelner Geschichten als Bonus. Illustriert sind die Bücher von Mark Schultz.

    Daneben finden sich in Band 1 noch einige schöne Karten des fiktiven Cimmerien als Handlungsort der Geschichten, zwei schöne eigene Sachtexte Howards zum hyborischen Zeitalter sowie der erste Teil des sehr kenntnisreichen Textes "Hyborische Genesis" von Patrice Louinet von 2002.

    Die Stadt der singenden Flamme


    Die Erzählung besticht zunächst durch den Rahmen, in dem ein Ich-Erzähler (Hastane) das Tagebuch eines Freundes (Giles Angarth) wiedergibt. Dieser berichtet von einer stimmungsvollen Wanderung in der realen Landschaft von Crater Ridge (die Landschaft Nord-Kaliforniens, in der Smith selber sich zu der Erzählung inspirieren ließ), in der er durch eine Art Dimensionstor "stürzt" und in besagte Stadt der singenden Flamme gelangt. Nach seiner Rückkehr und wiederholten Reise mit einem Begleiter dorthin gipfelt die Erzählung in einem drogenrausch-artigen Reigen.


    Als Auftakt für das Werk Smith´ scheint mir die Erzählung sehr gut geeignet:


    Die Darstellung des Verlustes und Auflösung der gewohnten menschlichen Umgebung. Die Überlagerung fremder Dimensionen mit unserer Realität im Beiläufigen (hier: das Dimensionstor zwischen merkwürdigen Felsen). Das passive Erleben eines gesichtslosen Protagonisten. Vollkommen exotische Settings aus bizarren Landschaften, Architekturen und fremdartigen (nicht immer bedrohlichen) Wesen. Rauschartig besinnungslose Abläufe. Der Zwang, sich der Erkenntnis des Unbekannten unter Lebensgefahr hinzugeben.


    Ich habe das Lesen sehr genossen, mit der üblichen Neugier beim Beginn eines Buches. Definitiv eine Story, die ich irgendwann wieder zur Hand nehmen werde, die sich einprägt.


    Eine gute Zusammenfassung und weitere Hinweise hält übrigens Wikipedia bereit:


    Wikipedia: Die Erzählung "Die Stadt der singenden Flamme"