Ich bin mittlerweile auf Seite 262 bei der Erzählung Der Eisdämon angekommen, auf die ich mich freue, weil es eine der beiden Erzählungen von Smith ist, die in einer polaren (vereisten) Landschaft spielt (die zweite ist Die Ankunft des weißen Wurms im gleichen Band). Also sollte ich wohl auch mal etwas zum Lesezirkel beitragen. Ich habe es ja nicht anders gewollt.
Stephen Jones: Die vergessenen Welten des Klarkash-Ton
Den ausführlicheren und sachkundigen Essay als Einführung zu lesen ist aus meiner Sicht ein sehr angenehmer Einstieg. Statt aus seinem Alltag direkt in zahlreiche Texte hineinzufallen, bietet Jones dem Leser hier ein atmosphärisches Bild des Menschen und Künstlers C. A. Smith, was dem Lesen der Erzählungen eine gute Grundierung gibt. Auch wenn der Text einen etwas "editorischen" Schwerpunkt hat.
Gleich auf S. 12 macht der Hinweis neugierig, dass The Black Diamonds die längste Erzählung im Schaffen des Autors ist (bislang nicht ins Deutsche übersetzt und mithin nicht in der Werkausgabe enthalten, die englischsprachige Ausgabe hat immerhin 188 Seiten).
Und es „(….) werden Smiths Protagonisten oft vom Reiz des Exotischen in Tod und Verderben gelockt“, erfahren wir auf S.16, was sich im ersten Band dann auch rasch bestätigen wird. In der Werkausgabe werden ja immer wieder Briefe von Smith, Howard oder Lovecraft zitiert, so dass die Autoren selbst in der Betrachtung ihrer Werke zu erleben sind.
So ist dann auch die Selbsteinschätzung Smith auf S.18 interessant: „Mir liegen reale Schauplätze einfach nicht genug am Herzen, und sie interessieren mich nicht genug, um ihnen die Atmosphäre zu verleihen, die mir bei etwas gänzlich Erfundenem gelingt“. Hier kann sich auch der Leser phantastischer Literatur wiederfinden, der auf der Suche nach diesen speziellen Atmosphären ist, als kleine Flucht aus seinen eigenen realen Schauplätzen.
Dass der großartige Vincent Price himself in einer der auffallend spärlichen filmischen Adaptionen von Stoffen Clark Aston Smith mitgespielt hat war mir bislang auch nicht geläufig (S. 35). Auf jeden Fall ein Anlass für mich, einmal in dieser Richtung nach neuen Eindrücken zu suchen.
Der Essay von Stephen Jones erschien übrigens erstmals im Original 2002 nicht als Einführung, sondern als Nachwort zu seiner Anthologie mit Werken von Smith „The Emperor of Dreams“:
Emperor of Dreams