Beiträge von Katla

    Ich bin ja froh das mir nach 30 Jahren endlich jemand zustimmt.

    Hier ist noch jemand. [Nerdine]


    Aus dem Thema könnte man ja wirklich was Gutes machen, da sind spannende Elemente, auch kulturell gesehen (Indianische Mythen und Wiedergänger ...).

    Mein filmischer Lackmustest, CinemaSins, hat an der 1989er Version identische Kritikpunkte wie ich damals. Daher denke ich, dass die mit der Kritik am 2019er Remake vermutlich auch meine Meinung treffen, und werde mir das ersparen. Jump-Scares hab ich auch wirklich durch, das ist einfach ungeheuer ermüdend und das Gegenteil von echtem Grusel.

    Das Buch soll aber angeblich ja ganz gut sein.

    Vor der deutschen Veröffentlichung kam Friedhof ... damals als Serial in der Zeitschrift Stern raus, und so als horrorbegeisterter Teenie fand ich das in dieser gekürzten Version sehr gut und durchaus gruselig. Es war nicht das erste Buch, das ich dann damals von King las, aber das, bei dem ich mich endgültig entschied, dass der Autor aus vielen Gründen nicht meine Tasse Tee ist. Auf jeden Fall ist das Buch wesentlich besser als der Film, aber das sagt nicht viel.

    Nils - Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er dir gefällt. Und "committed to intensity of dread. (...) feels like a nightmare that grows ever more relentless" würde ich so unterschreiben.


    Je mehr wir hier über den Autor reden, desto mehr bin ich überzeugt, dass er sogar in UK noch viel zu unterschätzt ist. Und auch wenn ich deutliche Kritikpunkte habe, sehe ich einfach, dass viele berühmtere Autoren Gruseliges beschreiben, aber Nevill wirklich 'schreibtechnisch' mit allen Sinnen Teil des Horrors ist , das liest sich nie wie von außen berichtet oder gekünstelt.

    Die in deinem letzten Absatz genannten Filme werde ich mir ansehen, und berichten.

    Oh, ich wäre gespannt! Soweit ich rumgefragt hatte, war ich die einzige, die Splinter mochte. Seltsam. Mir gefällt der nämlich wirklich enorm gut.

    Bei Die Horde bitte aufpassen, gibt es eine derbe gekürzte Version... ca 6 Minuten

    8|:( Hilfe! Meine Version war ganz schön deftig, und ich hatte sie im Finnischen TV gesehen - da wir hier keine Zensur oder FSK haben, nehme ich an, dass der ungekürzt war. Aber vielen Dank für den Hinweis, ich würde den gern nochmal anschauen, dann weiß ich, wonach ich gucken muss! :*

    Mammut ,


    oh, super, danke! Läuft jetzt fünf Minuten und gefällt mir ganz enorm gut. ("... so wurden Betttücher herangezogen und in kleine, aktengroße Teile zerschnitten, um Dokumente anfertigen zu können." fck")


    Mit vielem New Weird hab ich meine Probleme, aber an sich finde ich jede Nighttrain / Whitetrain- Publikation sehr interessant. :*

    Die Geschichte hat zwanzig Seiten.

    Und das Buch ist zum Glück nicht limitiert. Hat insgesamt aber nur 118 Seiten.

    Cool, danke! Ist ja nicht so teuer, und wenn das sehr gute 20 Seiten sind, hat sich das allein schon gelohnt.

    Mit Ligottis Conspiracy ... hab ich auch gerade angefangen (irgendwie das Pferd von hinten aufzäumend: VHEM -> Smolin/Unger -> True Detective -> Cabrera: A Critique of Affirmative Morality). Das passt gerade gut.

    Die Schwärme unmöglicher Vögel von Michael Perkampus, der eine Vorliebe für lange Sätze hat, ist eher eine Drogenfantasie als eine Geschichte. Ein Toter erwacht zum Leben und durch ihn kommuniziert das Ensemble von Nys mit den Bewohnern einer Welt, die ähnlich und doch vollkommen anders als unsere ist.

    Eine sehr stimmungsvolle Geschichte, surreal und an die russischen Phantasten erinnernd. Hat mir gut gefallen.

    Hallo Michael,

    oh, wow, das klingt aber rundum nach etwas, das mir ausgesprochen gut gefallen könnte. Das werde ich mir mal besorgen. Ich hoffe mal, die story ist nicht nur ein paar Seiten lang.

    Und Glück hatte ich auch, habe das letzte Exemplar auf dem Bucon erwischt.

    Mann, hast du mich erschreckt. Ich dachte gerade, das letzte allgemein, nicht das letzte auf der Messe! =O

    Dann werde ich Neville noch mal eine Chance geben.

    Mach mal. Ich wäre sehr gespannt auf deine Eindrücke!

    Absolut netter Typ mit wirklich guter Schreibe.

    Das sehe ich auch so, definitv. Er kommt so ganz bescheiden und intelligent rüber, das gefällt mir; und auf seiner Homepage kann man viele Leseproben und z.Z. einen ganzen Band mit Kurzgeschichten kostenlos runterladen , sowas ist ja keine Selbstverständlichkeit (hatte noch keine Zeit, die zu lesen).


    Hast recht, er verwendet ungewöhnliche, anspruchsvolle Themen aus Historik, Kunstgeschichte, Philosophie etc. und findet da echt originelle Varianten, die zu verarbeiten. Genau das fehlt mir sonst im Horror. Das hatte Barker noch, aber mehr in seiner UK-Zeit.

    No One Gets Out Alive wird dich begeistern. Jede Wette!

    Ja, vom Thema her ist das genau das, was er so perfekt erzählen kann, ich bin schon gespannt. Apartment 16 ist das einzige seiner Bücher, das ich besitze und nicht ausgeliehen habe. Da ich jetzt nach x Jahren das letzte Drittel komplett vergessen habe, werde ich mir das demnäxt auch nochmal neu vornehmen. Vom Anfang habe ich ein paar Aufzug-Sequenzen und später das raum-/dimensionslose Apartment in wirklich guter Erinnerung.

    Hallo @Andrea ,

    ganz lieben Dank für deine Rückmeldung! Weil mir schon mehrere Leute Seoul Station empfohlen hatten, hab ich mir den jetzt mal angesehen . Er hat zweifellos tolle Animationen und schöne Bilder, und ist unter einigen Aspekten wesentlich 'gehaltvoller', vor allem, was die Themen um Obdachlosigkeit und das Militär, erzwungene Prostitution etc. angeht. Allerdings fand ich den Plot und das Setting nicht spannend (der klaustrophobische Moment aus dem Zug fehlt mir), das war alles ziemlich vorhersehbar incl. des Endes, und ich finde, er hat wesentlich mehr 'Filmsünden' als Train to Busan. Mir waren leider alle Prots total unsympatisch, und irgendwann hab ich den Ton runtergedreht, weil mir das ständige Gefiepe des Mädels (und eigentlich auch ihres Ex) total auf den Senkel ging.


    Trotzdem würde ich den Film wie du durchaus empfehlen, er ist vom Visuellen her eine tolle, ungewöhnliche Variante des Themas (ja, ich mag Zombies auch [Nerdine]), und der politische Hintergrund schlägt viel stärker den Bogen zu Romeros ersten Zombiefilmen, als die meisten späteren - und vor allem aktuelle - Filme. Das ist beides schon viel wert.


    Von neueren Zombiefilmen hat mir Le Horde super gefallen (obwohl mir da auch alle Prots unsympathsich waren, aber das scheint mir Teil des Konzepts zu sein) und der Bodyhorror-CrossOver Splinter, den ich nicht nur wirklich spannend und gruselig, sondern auch erstaunlich logisch, und psychologisch nachvollziehbar fand.

    Hallo Erik,


    wow, vielen Dank, das sind ja wirklich spannende Eindrücke, und das scheinen wir ja recht ähnlich zu sehen.

    Eines der unheimlichsten Bücher, die ich bis dato gelesen habe. Passiert mir als Erwachsener nicht allzu oft, dass ich aufstehe und das Licht andrehen muss, während ich lese. Hier war es aber bei den beklemmenden Beschreibungen, wie die fremden Wesen durch die Wände (und vor allem die Sequenz mit den Küchenschränken) kriechen, soweit.

    Mann, bin ich heilfroh, dass du das scheibst! :)


    Der Küchenschrank!!! Das war echt die mit Abstand schlimmste Szene (noch vor dem Prolog, der ersten Flucht aus dem Haus und dem Landgut in Frankreich) - was ich daran auch so genial finde, ist, dass da der ganze Grusel über reine Implikationen läuft, nicht über Action. Hätte der Roman mit sowas geendet, hätte ich sicherlich bei Licht geschlafen. Das ist echt schon großes Können, aus ein paar - größtenteils alltäglichen - Zutaten so eine Szene zu bauen.


    Ich fand auch ziemlich geil, was er bei dem Landgut mit dem Thema um die Fangeisen gemacht hat, so hab ich das nicht kommen sehen. Ein weiteres Plus bei Nevill ist auch seine Fähigkeit, guten Gore zu schreiben, das ist alles sehr körperlich, 'haptisch'.


    Alles in allem ist Adam Neville ein Sonderfall für mich. Ich habe eben alle seine übersetzen Bücher zu Ende gelesen, obwohl ich an allen etwas ausszusetzen hatte. Normalweise habe ich keine Bedenken, solche Bücher einfach abzubrechen.

    Ja, das hast du super analysiert. Sogar Ritual hatte ich ausgelesen - zwar mit so einem totalen WTF?-Gefühl, aber immerhin. Von Miéville habe ich ein Dutzend angefangen, aber fast alle abgebrochen, teils nach 200, teils nach 50 Seiten + Skippen. (Lustig finde ich übrigens, dass sich Nevill und Miéville ziemlich ähnlich sehen. :D)

    Vielleicht ist also der Mieville-Vergleich (mit dem ich persönlich auch meine lieben Probleme habe, bisher habe ich nur "Dieser Volkszähler" von ihm als richtig gelungen empfunden) ganz treffend.

    Ja, von ihm mag ich nur zwei der Horror-Kurzgeschichten und dann Kraken, das mir so gut gefiel, dass ich es von der letzten auf die erste Seite geblättert gleich nochmal gelesen hatte. Ich sehe das aber als Doctor Who Fanfiction, der Prot ist bis zur Frisur und den Klamotten nach Tennants 10th Doctor ausgerichtet, das kann so kein Zufall sein. Census Taker / Volkszähler kenne ich gar nicht, nach Railsea (das ich größtenteils im Quickread gelesen hatte) hab ich irgendwie die Geduld mit dem Autor verloren.


    In unsereren Verbund der Stadtbibliotheken gibt es von Nevill noch Under a Watchful Eye und No One Gets Out Alive, die habe ich mir schon bestellt. :) Last Days hat mich echt angefixt, und ich hoffe einfach, Ritual war ein Ausrutscher.

    Adam Nevill: Last Days

    Macmillan, 2012. 531 Seiten


    Last_Days_Adam_Nevill.jpg


    Ich hatte das Buch mittags angefangen und mir vorgenommen, so zwei Stunden damit zu verbringen. Vier Stunden später hab ich den Tag umorganisiert, um das Buch in einem Rutsch durchzulesen, und irgendwann um 23:00 war ich fertig. Soviel zur Frage, ob es spannend war. :D


    Nevills Erstling, Banquet for the Damned, kenne ich nicht, aber sein Apartment 16 hat mir wirklich gut gefallen, weil er mit einem modernen Setting/Figuren eine klassisch-dekadente Geistergeschichte erzählt, die auch sehr viele originelle Details hat. The Ritual fand ich absolut lächerlich, es ist 80% Nordic Blair Witch Project und 20% völlig falschverstandene Norwegian Black Metal meets TCM. Es ist weder spannend, noch gut geschrieben, und hat keine einzige innovative Idee.


    Last Days ist wie Apartment 16 auch eine Geistergeschichte, mixt aber eine Reihe von spannenden Themen aus der Historie/Realität und paranormalen Mythen: Todeskulte wie Jim Jones‘ Peoples Temple, die apokalyptisch-radikale Wiedertäuferbewegung um Jan Matthijs & Jan van Leiden, fleischgewordene Rachegeister, Haunted Places, und ein perfider Auftraggeber, der an sein Gegenstück in A Serbian Film erinnert (auch der Grund, den Auftrag zu Ende zu bringen, ähnelt dem Film). So unterschiedlich das alles sein mag, die Mischung liest sich nicht erzwungen oder arbiträr.


    Adam Nevills größte Stärke ist, Settings und Angstzustände zu beschreiben. Atmung, verschwommene Sicht, Lähmungszustände, chaotische Gedankengänge und Assoziationen usw. wirklich auserzählt und so detailliert nachvollziehbar, dass man unweigerlich in die Situation reingezogen wird. Auf die Gefahr hin, mich hier lächerlich zu machen: Irgendwo in der Mitte hab ich mich gefragt, ob ich später bei Licht schlafen sollte – und das hatte ich im Erwachsenenalter erst einmal, bei Metro 2033. Das Konzept, wie diese Geister in unsere Welt übertreten ist grandios gelöst (auch wenn es gen Ende etwas überstrapaziert wird).


    Hat mir wirklich ausnehmend gut gefallen – wenn ich die letzten 80 Seiten vergesse. Bis dahin habe ich nur einen Kritikpunkt: Der gesamte Hintergrund dieser Sekte der Letzten Tage wird nach und nach aufgerollt (was sehr gut gemacht ist), allerdings weniger in der Handlung selbst, als in nacherzählter Recherche, meist die Gespräche zwischen Filmemacher (Hauptfigur) und Auftraggeber/Produzent. Für das Intro finde ich das zwar wenig elegant, aber verzeihlich, dass sich das aber durchs gesamte Buch zieht, ist ein kleines Manko. Vermutlich hätte man mit Rückblenden arbeiten müssen, und das hätte das Buch (sicher zum Nachteil) verändert, daher sehe ich schon, warum Nevill diese Lösung gewählt hat.


    Mein eigentliches Problem sind die letzten 80 Seiten. Mir scheint, dass Nevill (wie China Miéville) gut darin ist, verschiedene Konzepte / Handlungsfäden und Themen anzureißen, aber Probleme hat, diese am Ende logisch und folgerichtig zusammenzuführen. Das Ende war für mich ein lächerlicher Overkill, und funktioniert z.T. auch nur, weil der Leser vorher belogen wurde

    Insgesamt ist mir das Buch trotz der vielen tollen Ideen und dem äußerst angenehmen Stil knapp 200 Seiten zu lang. Hätte der Autor ein subtileres Ende gewählt und die Backstory geschickter eingewoben, wäre das als 350-Seiten-Roman ein perfekt dichter, äußerst gruseliger Kleinod geworden.


    In Punkten ausgedrückt: Ohne das Ende 9 von 10.


    Auf jeden Fall werde ich wieder mehr von ihm lesen, weil ich klasse finde, dass er aus UK kommt, und weil ich wenige Horrorautoren finde, die wirklich Angst / Paranormales beschreiben und Grusel perfekt aufbauen können.

    Train to Busan / Busan-haeng

    Südkorea, 2016. 118‘

    Regie: Yeon Sang-ho


    Vermutlich komme ich mit diesem Review ein paar Jahre zu spät ^^ (der Film lief 2016 auf dem Fantasy Film Fest, und es gab wohl auch einen deutsch synchronisierten Kinostart), aber ich habe ihn gestern erst im Finnischen TV gesehen, und war wirklich angenehm überrascht.

    Überrascht, weil ich eigentlich Filme, in denen die Zombies sich so schnell bewegen können, nicht mehr gruselig finde, weil Koreanische und Japanische Filme oft (bewusst) kein in-sich-logisches Drehbuch haben bzw. völlig chaotische Plots. Train to Busan ist sowas wie Snowpiercer mit Zombies, und krankt wie viele Zombie-Actionfilme an einigen Logiklöchern und reim-dich-oder-ich-schlag-dich Situationen, aber ich habe da schon wesentlich Schlimmeres gesehen, und war gern bereit, darüber wegzusehen. Anders als viele andere Genrefilme gibt es hier nämlich runde Charaktere, von denen fast alle eine interessante, radikale Entwicklung durchmachen (und diese sind nachvollziehbar, realistisch und ‚in-character‘), und die an sich schon relativ komplex angelegt sind. Es gibt zwar Helden und Antagonisten, aber die ‚Guten‘ haben auch unangenehme und die ‚Bösen‘ positive Eigenschaften. Die Entscheidungen, die die Protas treffen, sind logisch und folgerichtig.


    Train hat eine gute Mischung aus practical effects und CGI, und wenn den Zombies mal Zeit gelassen wird, ihre Opfer zu stalken, anstatt sofort auf sie zu springen (Rekord für die kürzeste Infektionszeit!) , ist der Film durchaus gruselig, und das sage ich bei Untoten nicht so schnell. Die Schauspieler sind wirklich ordentlich, und mir gefiel vor allem auch Kamera und Schnitt. Nach 30 min. war ich sicher, der Plot hätte keine Möglichkeit einer spannenden Entwicklung mehr, und dann fängt die Geschichte aber tatsächlich erst an, und findet immer wieder Twists, die ihn spannend machen.


    Einige Szenen sind wirklich spektakulär, v.a. die Entgleisung eines brennenden Zuges, das (berühmte) Zombie-Reh, und einige klaustrophobische Szenen, die eigenartigerweise oft in freiem Gelände außerhalb des Zuges spielten. Es war eine gute Idee, den Zug auch mal anzuhalten, und nicht alles in den Abteilen stattfinden zu lassen. Das Ende ist auch sehr gut gemacht, mit einem spannenden Dreh und Kopfnicken gen Night of the Living Dead.


    Vor Train to Busan hat der Regisseur den Animationsfilm Seoul Station gedreht, mit gleichem Thema und, von den Bildern her zu urteilen, gleichen/ähnlichen Figuren. In diesem Sommer wurde die Fortsetzung Peninsula / Bando gedreht, die vier Jahre nach der Zombieapokalypse auf eben einer Insel spielen wird.


    Seoul Station

    Ich hab mal vor Jahren versucht, die Reihe zu Erwerben, "Künstliche Menschen" und den Werwolf Band günstig im Antiquariat gefunden, die anderen waren mir zu teuer.

    Ja, die Preise schwanken ziemlich, und oft werden keine Angaben zum Umschlag gemacht. Bibliothek des Hauses Usher ist natürlich auch klasse, Glückwunsch! Davon kenne ich zu viel auf Englisch, als dass sich das lohnen würde, aber ich versuche gerade, an Bezahlbares von Jean Ray zu kommen (hab gerade Whisky Tales bestellt), da stöbere ich vielleicht mal antiquarisch nach.


    the_seus Gerade hat mir der Verkäufer das Buch geschenkt (Vollerstattung Buch + Porto, ohne dass ich darum gebeten habe; ich hatte ihm nur geschrieben, dass es nicht so nett war, meine Vorabfrage zum Umschlag ignoriert zu haben). Das nenne ich mal Kulanz!

    Night Visions – Helsinki Horror Film Festival


    Ich weiß, von euch wird sich keiner dafür ins Flugzeug schwingen. Aber vielleicht gibt es ja im Programm Filme, von denen ihr noch nicht gehört habt.

    Die Jungs haben schon eine relativ ungewöhnliche Auswahl – eine wilde Mischung aus Ami-Trash und Arthouse Kino – und sind angenehm kompromisslos: Night Visions war eines der ganz wenigen Europäischen Festivals, die damals A Serbian Film ungeschnitten gezeigt haben. Es existiert seit 1997, findet zwei Mal jährlich statt, und ist das größte seiner Art in den Nordischen Ländern.

    NV hatte in den letzten Jahren für meinen Geschmack zu viele Actionfilme und dreckige Roadmovies, kehrt aber mit „Maximum Halloween 3019“ zu einer interessanten Vielfalt zurück.


    Ich hab drei Filme auf dem Plan, und zufällig erinnern mich alle auf verschiedene Art an Filme der 80er Jahre:



    The Painted Bird

    Tschechien/Slowakei/Ukraine, 2019. 35mm Schwarzweiß, 169‘, Interslavisch mUT

    Regie, Drehbuch, Produktion: Václav Marhoul. Nach dem gleichnamigen Roman von Jerzy Kosiński (Polen/USA, 1965).

    Mit: Petr Kotlár, Stellan Skarsgård, Udo Kier, Harvey Keitel, Julien Sands

    Ein jüdischer Junge wird von seinen Eltern in Richtung Osten geschickt. Seine Tante, die ihn begleitet, stirbt plötzlich, und so wird die Flucht zu einer Irrfahrt, auf der er ausgebeutet, missbraucht, versklavt und gefoltert wird. Angeblich haben Zuschauer bei Vorführungen massenhaft den Saal verlassen.

    Ich hätte nicht die Ankündigung bei NV gebraucht, dass der Film an Elem Klimovs brillanten Komm und sieh (aka Geh und sieh), sowie Andrei Tarkowskis Iwans Kindheit erinnert. (Der Hauptdarsteller aus Klimovs Film, Aleksey Kravchenko, hat in Painted BIrd einen Kurzauftritt. ) Komm und sieh gehört seit Jahrzehnten zu meinen Lieblingsfilmen, weil er grandios gespielt und absolut gnadenlos die Grausamkeiten der Faschisten aufzeigt, ohne selbst ins Ideologische oder Sentimentale abzurutschen. Ein Film, der den Nervenzusammenbruch des Jungen am Ende in einer Art chaotisch-surrealistischem sensory overload zeigt. Ich kann mir grad nicht vorstellen, dass Painted Bird den Film toppen kann, aber visuell/artistisch sieht er nach einem Juwel aus, und genau so, wie ich mir Antikriegsfilme vorstelle. Das könnte glatt der erste gute Film werden, in dem Udo Kier mitspielt. :D

    Trailer

    Teaser

    NV Ankündigung (Engl)




    Blood Machines

    Frankreich, 2019. 54‘

    Regie & Drehbuch: Seth Ickerman

    Symbolistisch-psychedelischer SciFi-Horror, der mich stilistisch an den Animationsfilm Heavy Metal, an Immortal, sowie die Modephotos, Musikvideos und den Spielfilm Visions of Suffering von Andrey Iskanov erinnert (ich bin sicher, Blood Machines hat weder mit dem einen noch dem anderen zu tun). Der Score ist angelehnt an John Carpenter – und auch, wenn ich dessen Filme nicht mag, hab ich aber die Soundtracks damals rauf & runter gehört. Klingt jedenfalls nach einem Augenschmaus, vom Plot lasse ich mich mal überraschen.

    Trailer

    Teaser

    NV Ankündigung (Engl)




    Bliss

    USA, 2019. 80‘

    Regie, Drehbuch, Produktion: Joe Begos

    Klingt nach einem wilden Ritt, und bringt endlich Sex & Gore zurück ins Vampirgenre. NV vergleicht den Film mit Abel Ferraras Werken und dem 80er Jahre Grindhouse, was mir beides gut gefällt. Außerdem ist die Hauptdarstellerin echt hübsch, was soll da schiefgehen?

    HarryW hat dem Film hier eine Ankündigung gewidmet.

    Trailer (und Link zu OnDemand Film)

    NV Ankündigung (Engl)


    Interessant sind noch zwei biografische Dokus, Deodato Holocaust (Brasilien, 2019) und Fulci for Fake (UK/ Italien, 2019) – sagt das jemandem von euch was? Zumindest Fulcis Filme finde ich sehr unterhaltsam, aber for Fake sieht – im negativen Sinne – ziemlich schräg und seltsam lahm aus.

    the_seus Ja, zum Glück, das war so angeboten, eine andere als die Hanserausgabe hätte ich auch nicht gekauft. Der Schnittrand oben ist schwarz wie bei meinem Werwolfband, und auf den Einband ist ein hübsches Logo geprägt, das ist ja auch ganz hübsch.

    Ich hab noch ein paar dringendere Bücher auf meiner Kaufliste, aber wenn ich wieder Geld habe und die gekauft habe, versuche ich mal, an die Edition mit dem Goldcover zu kommen. X/

    the_seus Tja, sehr witzig, gestern hat meine Mutter das mal ausgepackt und das Buch hat gar keinen Schutzumschlag. :rolleyes: Ich hatte beim Bestellen dem Verkäufer eine Notiz hinterlassen, dass er sich bitte melden soll, falls das Buch keinen Umschlag mehr hat, weil ich es dann nicht haben möchte.


    Jetzt lasse ich mir das wohl trotzdem schicken, weil mir gerade das Geld fehlt, einen anderen Band zu kaufen. Bissl ärgerlich, aber der Inhalt ist ja der gleiche, und das Buch war auch echt billig. Zumindest ist es in neuwertigem Zustand, ansonsten.