Tja, das nimmt immer krassere Züge an auf dem Büchermarkt. Bezahlte Rezensionen kennt man ja, aber das Phänomen, einfach ungeprüfte Manuskripte auf den Markt zu pushen, sorgt für einen weiteren Verfall.
Erstmal vielen Dank Nils , dass er uns hier immer mit den Links versorgt.
Naja, ich sehe es irgendwie anders als Vincent Voss :
Es ist eben ein Geschäft und wenn man gut davon leben kann, Rezis zu faken und irgendeinen Müll für ein Vollpreis Buch zu verkaufen (wohlgemerkt, auch die Manuskripte wollen ja geschrieben werden und auch die muss jemand für die im Beitrag genannten 300 Euronen verfassen).
Muss man nicht selber machen, aber wenn man davon gut leben kann, dann findet sich auch jemand. Und es muss ja eben auch noch wer kaufen, da kann man ruhig auch an die Eigenverantwortung appellieren. Man sollte schon schauen, wofür man sein Geld und seine Zeit investiert und wenn man die Bücher als Geschenke kauft, dann eigentlich erst recht. Wenn es einem egal ist, was man verschenkt, dann kann man natürlich auch Schrott verschenken. Ansonsten sollte man die notwendigen 5 Minuten schon für den "Blick ins Buch" oder eine kurze google Suche eben aufwenden...
Und ganz ehrlich (sorry, falls ich jetzt jemandem auf die Füße trete):
Ich kenne gerade im Bereich "Hardcore Horror" ein paar Sachen, die hunderte positive Rezis und 4,5 Sterne beim großen A haben. Wenn ich da ins Buch blicke oder in ein Hörbuch reinschnuppere, dann ist das in meinen Augen leider absoluter Müll. Fast grundsätzlich platte Story, billige Effekte, "eindimensionale" Charaktere und ein Schreibstil wie im Schulaufsatz (8. Klasse Realschule ). Dagegen lesen sich Veröffentlichungen von White Train, Eloy Edictions oder aus der Goblin Press, als wären sie von Steinbeck, McCarthy oder Fitzgerald.
Wobei die Rezis vermutlich echt sind. Solche Sachen lesen eben auch vermutlich nur Leute, die eben auf sowas stehen. Ansonsten kommt man da ja gar nicht hin.