Beiträge von Mammut

    Dass sie überhaupt darüber nachdenken musste, hat sich mir allerdings nicht so ganz erschlossen. Auch wenn die Möglichkeit zur Rückkehr nur in der Theorie besteht und sie beim Versuch sterben können, sollte diese Entscheidung doch absolut alternativlos sein...

    Ich sehe das eher wie Mammut. Was haben sie durch ihre Rückkehr denn gewonnen? 7 gute Jahre und die Gewissheit, dass sie danach alle tot sein werden. Am Ende wird der Heißwasserboiler ja auch zur Metapher für die unaufhaltbare Katastrophe. Ich denke nicht dass eine einzige Familie großartig etwas daran ändern kann.

    Wie du selbst sagst macht es schon einen Unterschied. Wären sie geblieben, hätten sie sich zwar in der "neuen Welt" einfinden müssen, aber so steht ihnen die Entwicklung ja noch bevor und ob sie diese überleben ist ja offen. Beide Seiten haben ihre Vor- und Nachteile, aber es ist für mich offen welches die bessere Entscheidung ist.

    Man kann sagen, sie haben sieben Jahre Zeit, sich vorzubereiten, man kann auch der Meinung sein, man muss es sowieso so nehmen, also bleiben wir. Und es war ja nicht sicher, das sie die eine Alternative überhaupt bis zum Morgengrauen überleben. Also ich finde das nicht alternativlos.


    Das Titelbild der Amazing Ausgabe ist übrigens grottig:

    http://www.isfdb.org/cgi-bin/pl.cgi?56419


    Im Deutschen ist die Story hier erschienen:

    http://www.isfdb.org/cgi-bin/pl.cgi?404220

    Frühstück im Zwielicht

    Eine gelungene Warnstory mit sehr schicker Metapher am Ende. Es ist für mich immer sehr schräg, diesen permanenten Hass auf Rote und Sowjets zu lesen. Alles in mir ruft dann: Das sind aber die Guten!

    Ich bin ja froh das die Familie sich entschieden hat zu bleiben. Aber letztendlich macht es ja keinen Unterschied. Sieben Jahre später wird sie die Geschichte eingeholt haben. Das ist ja eine echt bittere Vorstellung.

    Die anderen sind immer die Bösen, und du gehörst jetzt zu den Guten.fre"$

    Hoffen wir, das wir in sieben Jahren eine glücklichere Welt erleben.[zom]

    Ich dachte an die mit dem unterirdischen Menschen-/Schweinehirten, "Rats in the Walls / Ratten im Gemäuer".


    Aber auch unter dem Gesichtspunkt finde ich das wirklich sehr weit hergeholt. Vermutlich hätte mir der Text sehr viel besser gefallen, hätte ich nicht nach Parallelen gesucht (und zu wenige gefunden). Ein Plus für die 'Exotik', über die südostasiatische Kultur weiß ich leider zu wenig, um die Geschichte richtig in allen Details verstehen zu können.

    Ich gebe zu, der Titel Lovecrafts Monster hat mich abgeschreckt, aber die ersten Geschichten haben mich beruhigt. Bis auf Gaiman hätten es auch lovecraftlose Geschichten sein können.

    Hallucigenia war auch min erster Kontakt, ebenfalls schockverliebt. Aber soweit ich mich erinnere, war Dampfwalze im Original echt schwer zu lesen und lebte vor allem vom dunkelsten McCarthy-Style.

    Mir hat die Geschichte auch in Übersetzung gut gefallen. Toller Western, der mehr von der Stimmung lebt.

    Nadia Bulkin: ROTE ZIEGE SCHWARZE ZIEGE gefiel mir ebenfalls sehr. Eine indonesische Autorin, die den Hintergrund auch nutzt.

    Carsten Kuhr hat sich mit "Alles eine Frage des Stils" beschäftigt und kommt zu folgendem Fazit:

    Es ist zu bedauern, dass dieses Potpourri, das sich ganz bewusst keine Genre-spezifischen oder thematischen Schranken aufgelegt hat, nicht länger existiert. Die Herausgeber haben Sachverstand bewiesen und die Verfasser handwerklich ansprechende Texte vorgelegt, die eine Lücke hinterlassen werden.


    Zur Besprechung:

    https://phantastiknews.de/inde…eine-frage-des-stils-buch

    Dick bezieht sich hier auf den Sündenfall: Nachdem Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten, schämten sie sich plötzlich für ihre Nacktheit. Ein Zeichen dass sie sich von Gott gelöst hatten und frei waren. Der kleine Tommy ist hier also so etwas wie die Schlange/der Teufel, der durch sein Handeln unwissentlich die gesamte Menschheit rettet.

    Und genau das war mir zu simpel. Das Variante C sich einzig durch die Kleidung löst und Tommy im Prinzip die "Verunreinigung" ist. Wo ist denn am Ende überhaupt die Prämisse der Geschichte? Das der Sündenfall immer kommt?

    Die Idee, das sich eine allgemeine Konzentration auf eine Sache fokussiert, wie hier mit dem Weltenbau, finde ich gar nicht so abwegig. Natürlich ist es ein wenig überspitzt, das eine zukünftige Gesellschaft sich so konzentriert darauf ausrichtet. Aber als Gedankenexperiment, wie sich der Unterschied gestaltet, ob wir definitiv alleine im Universum sind oder ob es da noch andere Wesen gibt und das dies ein Unterschied macht, hat mir gut gefallen. Und das wir gesellschaftlich in eine Sucht fallen ist ja nict abwegig. Die Süchte der modernen Gesellschaft sind nur vielfältiger.

    War nicht erst Projekt: Erde dran?


    Eine Schöpfungsgeschichte. Verpackt in einer typischen Jungsgeschichte. Die Idee von verschiedenen Projekten und der gegenseitigen Beeinflussung der Geschöpfe ist durchaus interessant, aber irgendwie spürt man die 50er und es fehlt eine Ausarbeitung interessanter Figuren. Die Beschreibung der Wohnung des alten Mannes war fast das spannendste der Geschichte.

    Du hast natürlich recht. Eine dünne alternative Schöpfungsgeschichte, die ich schon wieder aus meinem Gedächtnis gestrichen hatte.

    Der Ärger mit den Kugeln/ The Trouble with bubbles erschien 1953 in IF:

    http://www.isfdb.org/cgi-bin/title.cgi?58257


    Die Menschen haben alle Planeten des Sonnensystems besucht und nirgendwo leben entdeckt. Stattdessen haben sie eine Möglichkeit gefunden, eigene subatomare Welten herzustellen und jedes Jahr wird die Siegerwelt ausgezeichnet. Inmitten der Preisverleihung zerstören alle ihre selbst erschaffenen Welten. Nathan Hull will dieses Weltenschaffen verbieten. Seiner Meinung nach spielen die Menschen Gott, da diese subatomaren Welten mit richtigen Lebewesen bewohnt sind.

    Sein Antrag auf Verbot wird abgelehnt. Mehr oder minder mit der Ablehnung entdeckt die Menschheit dort draußen andere Wesen und diese erzählen von bewohnbaren Welten. Das subatomare Weltenschaffen ist plötzlich aus der Mode.

    Doch dann zeigt sich der Gott der Welt auf dem die Menschen wohnen und lebt seine Zerstörungswut aus.


    Eine Geschichte über die Korumption, die Macht bietet und welche Moral gottgleiche Wesen haben oder nicht und am Ende ist man selbst abhängig von dem Gottgleichen.

    Klasse Story!

    Inzwischen ist die Übersetzung ja nun erschienen.

    Ich werde wohl heute Abend damit beginnen. Neil Gaimans "Bloss wieder mal das Ende der Welt" werde ich mir aber sparen. Nicht unbedingt seine beste Kurzgeschichte und zudem auch schon viel zu häufig in diversen Anthologien erschienen. "Eine Studie in Smaragdgrün" wäre mMn die bessere Lovecraft-Pastiche aus Gaimans Feder gewesen. Da steckte Frau Datlow aber vielleicht zu viel Sherlock Holmes drin...

    Auf die restlichen Geschichten bin ich aber schon sehr gespannt.

    Und schon reingelesen? Ich habe es mir jetzt auch mal bestellt.