Beiträge von Mammut

    Das Glitzerband: Tausende von Habitaten, die um den Planeten Yellowstone kreisen, und Millionen von Menschen, die diese Miniaturwelten bewohnen. Als Polizei-Präfekt Tom Dreyfus den Auftrag erhält, die Zerstörung eines kleineren Habitats aufzuklären, sieht zunächst alles nach einer Routineuntersuchung aus. Doch wer oder was steckt tatsächlich hinter dem brutalen Sabotageakt? Während Dreyfus der Spur des »Uhrmachers« folgt, einem berüchtigten Serienmörder in Gestalt eines Roboters, wird ein weiteres Habitat angegriffen. Tausende Menschen werden getötet. Und alles weist auf ein mysteriöses Wesen namens Aurora hin, eine Künstliche Intelligenz, getrieben von einem tödlichen Hass auf die Menschheit. Für Dreyfus beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn nur der »Uhrmacher« kann Aurora noch aufhalten.

    Erhältlich bei Amazon

    Alastair Reynolds hat einige Romane zum Revelations-Space-Zyklus verfasst:


    Zusammenhängende Romane des Revelation-Space-Zyklus

    • Unendlichkeit, 2001, Revelation Space. 2000
    • Chasm City, 2003, Chasm City. 2001
    • Die Arche, 2004, Redemption Ark. 2002.
    • Offenbarung, 2004, Absolution Gap. 2003.
    • Aurora, 2008, The Prefect. 2007.
    • Fortsetzung zu The Prefect, Elysium Fire, 2018


    Im Revelation-Space-Zyklus angesiedelte Kurzgeschichten

    • Träume von Unendlichkeit, 2005, , Diamond Dogs, Turquoise Days. 2003.
    • Galactic North, 2006.




    Mit Träume von Unendlichkeit habe ich begonnen. Dort sind zwei längere Geschichten enthalten, die jeweils die beiden Felder des Zyklus repräsentieren. Einerseits die Weltraumgeschichen wie in Unendlichkeit oder Die Arche. Andererseits die an den Cyperpunk erinnernde Geschichte über die Stadt Chasm City. Chasm City fand ich damals großartig, ebenso Unendlichkeit, da gefiel mir das Ende aber nicht besonders. Nach längerer Pause habe ich als Aurora gelesen.



    Das Glitzerband und das ganze Drumherum fand ich echt klasse und die erste Hälfte war sensationell gut. Eine Mischung aus SF und Krimi mit ordentlichem Sense of Wonder wie ich es liebe.
    Die Verschwörung an sich, vor allem das Agieren der Oberpräfekten war dann ein wenig erbärmlich und insgesamt wirkte zumindest das letzte Drittel ein wenig lustlos, da hatte ich mir mehr versprochen. Ein interessanter Roman, den man lesen kann, aber nicht unbedingt muss. Wer noch keinen Roman aus dem
    Revelations-Space-Zyklus gelesen hat, sollte eher zu Chasm City oder Unendlichkeit greifen.
    Die Fortsetzung von Aurora mit dem Titel Elysium Fire ist übrigens 2018 erschienen, wurde aber noch nicht übersetzt. Ob dies noch geschieht ist unklar.


    Quelle:

    https://defms.blogspot.com/202…tair-reynolds-aurora.html


    Zu Die Arche habe ich auch was geschrieben:

    https://defms.blogspot.com/202…r-reynolds-die-arche.html



    Nova ist ein SF Magazin, das Kurzgeschichten, Artikel und Illustrationen bietet. Die Homepage findet sich hier:

    https://nova-sf.de/


    Die Geschichte zu Nova wird auf wikipedia beleuchtet:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Nova_(Magazin)


    Nova 1 erschien 2002, seit Nova 26 ist pmachinery die Heimat des Magazins.

    Nova 30 kann man hier bewundern:

    https://nova-sf.de/archive/1325


    Das Titelbild ist von Helmut Wenske, einem bekannten Künstler, der PKD illustriert hat, aber auch diverse Schallplattenalben:

    http://www.isfdb.org/cgi-bin/ea.cgi?148771


    Neben weiteren Illustrationen von Wenske (allesamt Wiederveröffentlichungen) gibt es im Band diverse Illsutrationen, die allesamt unterschiedlicher Art sind wie man es bei Nova kennt. Das Bild von Victoria Sack auf Seite 12 gefällt mir z.B. persönlich sehr gut, das Bild mit Rakete und Pandabär von ihr auf Seite 36 weniger. Die Illustrationen sind übrigens bunt, sieht sehr schick aus der Band. Wäre der Schriftzug "Das Jubiläum..." auf dem Titelblatt nicht, würde man von einer optisch sehr gelungenen Sache sprechen.


    Die Geschichten (zu jeder Geschichte verfasst der Autor eine Nachbemerkung, was er sich dabei gedacht hat und es gibt auch einen Einleitungstext der Redaktion):


    Karsten Kruschels Eröffnungsstory "Dreckdrohnen und die Mathematik Mozarts" ist eine sich im Nirgendwo verlierende Geschichte über Drohnen und Musik ließ mich ein wenig ratlos zurück.


    Horst Pukallus: Das lange Jahr der kurzen Tage

    Eine Geschichte wie ein Hieb, eine Religionskritik mit großem Kaliber. Man muss ein wenig durchhalten, der gute Horst hat da ein paar Worthülsen erschaffen, die machen einerseits Lust, aber die ganze Sache auch mühsam zu lesen. Und wie hinter her der Leser erfährt, die Geschichte wurde aus Feindschaft geschrieben und das trifft es sehr gut. Und die Geschichte ist wie guter Wein. Man lässt sie nach dem Lesen sich entfalten und sie wird, so scheint mir, immer besser.


    Norbert Stöbe: RITA flies at 5 p.m.


    Böse, böse, böse. Die Gutmenschen und die Schlechtmenschen, vereint in einem unentwirrbaren Knäuel, man weiß ja gar nicht mehr, wem man die Stange halten soll und so bekommen alle ihr Fett weg. Eine schöne, spannend zu lesende Geschichte, kurzweilig, bissig. Auf Grund der Lektüre hatte ich mir seinen Roman Kleiner Drache zugelegt, der konnte mich aber nicht packen.


    Markus Müller: Regenmädchen, der Autor hat zuletzt auch in Cthulhu Libria Eisenbahn veröffentlicht. Eine sehr lesenswerte Cyberpunkspukgeschichte. Eine Saari Priesterin in einer Haunted House Geschichte und das als reine SF. Bemerkenswert. Toller Schreibstil, packend aufgebaut und am Ende denk ich mir, lieber Markus, den Roman mit den zwei Damen will ich jetzt unbedingt lesen. Aber den gibt es wahrscheinlich noch nicht. Schade.


    Tom Turtschi: Neuromarketing

    Eine Geschichte in der Tradition von PKD. Die Zukunft voraussagen, also sagen wir, standardisiert mittels eines Musters zu erkennen, was ein Profil will und darauf zu reagieren, das kann ich mir schon vorstellen. Das dies soweit geht, das ein System schon bestellt, bevor man die Bestellung tätigt, das ist eine Vorstellung, die einen wirklich beängstigt.

    Dass das System Felix voraussagt, was es am nächsten Tag macht, ohne das er selbst eine Ahnung davon hat, das ist schon eine Nummer. Die Geschichte zielt natürlich auf die Wünsche von Felix ab und ist damit für ihn ein zweckdienliches Werkzeug. Im vorliegenden Fall verliert also Big Data, da der freie Wille gewinnt und die Vollendung des Programms verhindert. Starke Geschichte, die zum Denken anregt. Hat mir sehr gut gefallen.


    Wolf Welling "Zwei gehen rein..."

    Mad Max 3 lässt grüßen. Das war nicht meine Geschichte, vielleicht war für mich daher das Ende unklar. Menschenkörper werden per Drucker erzeugt und das ICH wird ihnen vom Originalmenschen kopiert und überspielt. Diese Versionen des Originals kämpfen gegeneinander um die Kopie zu optimieren, da immer nur eine gewinnt, die andere vernichtet ist und jede Neue sich beweisen muss. Am Ende treten zwei gegen einen an. Aber warum das geschieht und was daran der eigentliche Dreh sein soll, das ist mir unklar. Das soll nur anzeigen, das die darwinistische Auslese beendet ist? Aber aus welche Motivation heraus macht das Original das? Was bezweckt er genau mit dem Strategiewechsel? Das bleibt m.E. unbeantwortet und so bleibt die Geschichte unrund.


    Thomas A. Sieber: Die gute Fee von Proxima B

    Das wandern ist des Siebers Lust. So ist Enola in Nova 25 durch die Zeit gewandert, hier wandert der ICH Erzähler erst durch diverse Institutionen, lernt in Area 54 einen Außerirdischen kennen mit dem er per Anhalter zu dessen Heimatplanet flieht und sich dort philosophischen Fragen stellt, bevor er am Ende auch dort den Müller macht. Herrlich buntes Abenteuer, da habe ich mich außerordentlich gut unterhalten.


    Michael Schmidt: Faith Healer

    Ihr wisst ja, schweigen und genießen! Eine Leseprobe gibt es hier: https://defms.blogspot.com/2021/05/faith-healer.html


    Uwe Post: Der automatische Depp

    Mann ist jung und will die Mädchen beeindrucken und hat "Das Imperium schlägt zurück gesehen". Warum also keine Geschichten über Roboter erfinden? Die findet Anna nämlich toll.

    Sowas könnte man unter Trash Fiction verorten.


    Jack Vance - Die Töpfer von Firsk (Klassikergeschichte)

    Eine bunte Geschichte über ein Amt auf einem fremden Planeten, das ganze farbenfroh geschildert und am Ende sieht man, der Erzähler hatte nicht nur den besseren Lösungsweg, sondern auch noch eine tolle Keramik dafür erhalten. Sehr lesenswert und ein würdiger Abschluss. Danach folgt ein Artikel, der sich mit der Digitalisierung von Vance Werk beschäftigt.


    Die Artikel beschäftigen sich dann mit der Digitalisierung des Werkes von Jack Vance, Nachrufe zu Thomas R. P.Mielke und Ben Bova.

    Dann gibt es noch eine Menge Juilbäumswünsche zur 30.Ausgabe von Iwoleit, Han, Mommers, Hilscher, Hebben, Moreau, Kemmler, Wipperfürth, Pukallus, Illmer, Doppler aka Josefson, Dath und Rottensteiner sowie ein Blick auf 18 Jahre Nova SF und Weltgeschichte von Dirk Alt.


    Letzterer sorgte dann für einen Eklat:

    https://www.scifinet.org/scifi…-18-jahre-weltgeschichte/


    Den Artikel kann man hier nachlesen:

    https://www.pmachinery.de/novasfm/nova30dirkalt.pdf


    Worauf Dirk Alt das Redaktionsteam verlassen hat:

    https://nova-sf.de/archive/1331


    Insgesamt eine sehr gute Nova Ausgabe, wie immer bei dem Magazin sind die Nebengeräusche recht laut und in dem Fall wird man sehen, welche Auswirkungen sich da auf Dauer ergeben. Tobias Reckermann hatte ja schon zum Boykott des Magazins aufgerufen. Ausgabe 31 ist aber schon angekündigt und trägt ein Titelbild von Detlev Klewer:

    https://nova-sf.de/archive/1340


    Ein Urteil zur ganzen Situation muss sich natürlich jeder selbst machen. Schade nur wenn dadurch die Lektüre des Jubiläumsband flach fällt.

    Das sieht ja sehr schick aus, danke für den Tipp, Mammut! :*


    Kein Honorar ist völlig okay, v.a. da Verkauf "zum Selbstkostenpreis".

    Das allerdings finde ich sehr befremdlich und ist imA nicht hinnehmbar:

    Sehe ich so zum ersten Mal.

    Ich denke es handelt sich in der Hauptsache um eine Online Veröffentlichung und die gedruckte Version ist eine Zugabe. Aber deine Anmerkung ist wohl richtig. Ich frag mal nach:

    https://www.scifinet.org/scifi…2-weltenportal-ausgabe-1/

    Im Januar/Februar erscheint Nova 30. Aus dem Anlass habe ich Herausgeber Michael K. Iwoleit interviewt:

    https://defms.blogspot.com/202…it-zu-nova-interview.html

    Die Ausgabe ist erschienen. Im Zauberspiegel gibt es eine Besprechung:

    https://www.zauberspiegel-onli…m-nova-science-fiction-30


    Auf Grund diverser Ereignisse ist Dirk Alt als Nachfolger von Michael K. Iwoleit nicht angetreten:

    https://nova-sf.de/archive/1331


    Eine Vorschau zu Nova 31 ist schon verfügbar:

    https://nova-sf.de/archive/1340


    Wer ab Nova 32 die Redaktionsleitung übernimmt, ist noch nicht klar.

    William Kotzwinkle - Dr. Ratte:

    So geht es nicht weiter, sagen sich die Versuchstiere der Menschen: Mäuse, Affen, Hunde, Kaninchen, Katzen und ein überlebendes Opfer, das im Labor als Dr. Ratte bekannt ist, holen zum Gegenschlag aus.


    William Kotzwinkle schrieb den Roman 1976. Bekannt geworden ist der Autor, da er die Romanfassung von E.T. geschrieben hat.


    Dr. Ratte gewann den World Fantasy Award 1977, der Grund warum ich den Roman gelesen habe, das ist nämlich eine Kategorie der diesjährigen Lesechallenge.


    Dr. Ratte ist eine 247-seitige Glosse. Sie berichtet in der Ich-Form überwiegend aus der Sicht von Dr. Ratte, der sowas wie der Judas der Ratten ist. Also der Böse aus der eigenen Rasse im Versuchslabor. Als die Hunde Revolution planen und sich ihren Widersachern, den Wissenschaftlern entgegen setzen, ist es Dr. Ratte der auf Seite der Wissenschaft bleibt.

    Die Erzählung springt von Dr. Ratte, Hunden, Elefanten, Faultiere und Meeresgetier, immer aus der Sicht des Ich-Erzählers, immer in kleinen Abschnitten, und so beleuchtet William Kotzwinkle die Grausamkeit von Tierversuchen, kritisiert aber auch die Zeitgeschichte wie den Vietnamkrieg oder die Großkatzenjagd.

    Am Ende gewinnen die Menschen scheinbar, denn mit Gewehren, Flugzeugen, biologischen und chemischen Waffen schlagen sie den Aufstand der Tiere zurück, merken aber dann, wie leer die Welt ist.


    Die Idee, Misstände aufzuzeigen, hat zumindest bei mir nicht funktioniert. Zu überzogen, zu glossenhaft war der Roman. Die immer wieder kurzen Abschnitte und Sprünge garantieren leider kein Lesevergnügen. Aber immerhin ist es nicht ganz so ausgewalzt wie moderne Romane.


    https://defms.blogspot.com/202…-kotzwinkle-dr-ratte.html

    Als Band 9 der Reihe Festa Special erschien im Januar 2021 der Band Murgunstrumm von Hugh B. Cave. Eine Vorstellung des Autors findet sich auf dem Zauberspiegel.
    Die Geschichte erschien erstmals 1933 in Strange Tales. Die Bücher erscheinen als gebundene Ausgabe mit Lesebändchen, ohne ISBN, sowie als E-Book, da aber wohl nur über den Verlag. Eine englische E-Book Ausgabe findet sich auf Amazon.

    Der Band ist mit einem Titelbild sowie Illustrationen von Lee Brown Coye, dessen Illustration zu Karl E. Wagners Sticks sich beispielsweise in Zwi3licht findet.

    Von Hugh B. Cave finden sich zum hier genannten Buch noch vier Kurzgeschichten auf Deutsch: Stragella (Denn das Blut ist Leben, Festa 2007), Der Kult der weißen Affen (King Kongs Rivalen, Pabel 1979), Die sanften Arme des Todes (Spezialitäten vom Horror-Grill, Pabel 1976) und Wartende Frauen (Ich bebe wenn du mich berührst, Bastei 1992). Letzterer Band habe ich gelesen und ich kann ihn bedenkenlos empfehlen, lasst euch vom Titelbild nicht abschrecken.

    Außerdem erschien 1981 die Sammlung Das Schnurren der Katze mit 8 weiteren Geschichten.

    Der Inhalt der Novelle Murgunstrumm, die Geschichte ist recht kurz, ist schnell erzählt. Ein Mann bricht aus der Psychiatrie aus und will beweisen, dass er nicht verrückt ist. Er sucht einen abgelegenen Gasthof auf, dort ist er vor sieben Monaten abgestiegen und wurde anschließend für verrückt erklärt. Unweit des Gasthofes gibt es eine Wirtschaft, der Wirt nennt sich Murgunstrumm und dort dinieren Vampire. Unser Ausbrecher lockt zwei Irrenärzte dahin, doch jetzt reicht es nicht mehr, seine Unschuld zu beweisen, sondern die Männer müssen um ihr Leben kämpfen.

    Die Geschichte ist irre spannend erzählt, man kann das Buch kaum aus den Händen legen. Inhaltlich ist es heutzutage doch recht bieder. Es gibt keine Hintergründe zu den Blutsaugern, die deftigen Szenen im Keller waren damals bestimmt aufsehenerregend, heute verfehlen sie ihre Wirkung immer noch nicht, aber sind natürlich von größeren Schrecknissen in entsprechenden Publikationen übertroffen.

    Wer eine spannende und einfach gestrickte Geschichte ohne großes Brimborium mag und dazu schön aufgemachte Bücher mag, macht hier keinesfalls etwas falsch. Doch zu hoch sollten die Erwartungen an die vorliegende Novelle nicht sein.


    https://defms.blogspot.com/202…-b-cave-murgunstrumm.html

    Inhalt:

    Dr. Moreau ist ein fanatischer Wissenschaftler, ein Vivisekteur, der auf einer einsamen Insel aus Tieren Menschen machen will. Der Leser erlebt diesen Nachfolger eines Baron Frankenstein oder Dr. Jekyll und seine Kolonie monströser Tiermenschen in der Erzählung eines Schiffbrüchigen, den Todesangst auf der Insel herumtreibt. Je mehr sich die Geheimnisse enthüllen, um so grauenvoller wird seine Situation, denn irgendwann werden Dr. Moreaus Kunstgeschöpfe doch vom verbotenen Blut trinken.


    Aktuell sind die gesammelten Werke von H.G.Wells erhältlich. Enthalten ist Die Zeitmachine (1895), Die Insel des Dr. Moreau (1896), Der Krieg der Welten (1898) und Befreite Welt (1914). Das Buch ist gebunden und mit 9,95€ ein Schnäppchen. Wer den Autor mag, wird auch bei der Edition Phantasia fündig. Ein modernes Utopia ist verfügbar.


    Die Insel des Dr. Moreau ist eine kurzweilige Erzählung. Als Schiffbrüchiger trifft Prendick auf Montgomery und Moreau. Montgomery ist ein Trinker und nimmt ein schlimmes Ende, getötet von den Geschöpfen, die er geliebt hat. Auch Moreau stirbt durch seine Kreationen, der Doktor ist ein Mann, dem die Konsequenzen seiner Forschung egal sind, er ist besessen davon, aus Tieren Menschen zu machen. Dies versucht er durch Vivisektion, Blutransformation und einer Art Hypnose, in der er das Menschlichwerden der Tiere versucht zu verstetigen.


    Der Hauptteil der Geschichte handelt davon, wie schwierig es ist, aus den animalischen Seelen zivilisierte Geschöpfe zu machen. Wie sehr die Menschlichkeit an der Intelligenz und Bildung hängt und wie sehr sie wieder zurück geht, da die Natur der Tiere wieder zum Vorschein kommt. Man kann es auch als Allegorie lesen, dass das Tier im Mensch immer unter der Oberfläche der Erziehung existiert und jederzeit wieder hervorbrechen kann.


    Natürlich beleuchtet die Geschichte auch die Verantwortung der Wissenschaft. Neben dem Segen beherbergt sie auch den Fluch. Atomenergie hat neben der unvorstellbaren Energie, die sie erzeugt, auch den Schrecken des atomaren Fallouts. Gentechnik kann Menschen heilen, aber auch unkontrolliert neue Schrecken hervorbringen. Wissenschaft ist eine Waffe, die mit Bedacht geführt werden muss und derjenige, der sie führt, trägt eine besondere Verantwortung. Gerade wenn man bedenkt, dass das Tier soeben unter der Oberfläche der Zivilisation lauert.


    Ein lesenswerter Roman und die Ausgabe, die mir vorliegt, kann ich nur empfehlen, schließlich sollte man auch Die Zeitmachine (1895) gelesen haben, falls es tatsächlich jemanden gibt, der dies noch nicht getan hat.


    https://defms.blogspot.com/202…l-des-dr-moreau-1896.html

    Gerade ist mein Preis angekommen: "Die Elementare" von Michael McDowell und dazu jede Menge Lesezeichen und Postkarten. Vielen Dank an den Festa-Verlag und an dich, Michael, für die Organisation!

    Super, das ging ja schnell. Die restlichen Preise sollten im Laufe des Monats eintreffen.