Es heißt ja immer, Kurzgeschichten interessieren keinen. Für eine Leserunde Zwielicht 17 gibt es immerhin 29 Bewerber:
Das finde ich doch ganz schön beachtlich.
Diskussionsordner für den RAZ:
Ist dieses Buch auch relevant?
Ein Buch nach seinem Klappentext oder Verkaufs-Genre zu beurteilen, ist schon etwas oberflächlich und fehleranfällig, aber ich sehe das Team des Vincent Preis als legitime Schiedsrichter, die entscheiden dürfen, was passt und was nicht.
Liest man die Buchbeschreibung/ den Verkaufstext von "Die Erben Abaddons #4: Verfall", könnte man auf den ersten Blick auch denken/ entscheiden, dass es nicht passt, aber es wurde als passend eingeschätzt und hat dann in der Kategorie Roman sogar den Vincent Preis 2022 gewonnen.
Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser, Thomas Karg - Die Erben Abaddons Nr.4: Verfall (Torsten Low)
Ich habe den Roman nicht gelesen. Postapokalypse passt aber besser zu SF als:
Ellen Norten
JAMILA TANZT!
Magische Science-Fiction
Die Schläge der Trommeln gingen durch Mark und Bein und das Läuten nahm an Intensität zu. Der singende Schleier entfaltete sich in all seiner Pracht, schimmerte nachtblau wie das Firmament und die feinen Metallplättchen daran blinkten wie Sterne. Da fegte Jamila den Schleier mit einem Ruck quer durch das Gesicht des Sultans und die klingenden Scheiben schnitten ihm ins Fleisch, verletzten seine Augen. Voller Panik versuchte der Sultan den Schleier zu greifen, doch die metallenen Münzen waren messerscharfe Klingen. Er brüllte, zog seine Hände zurück, da fiel einer seiner Finger abgetrennt zu Boden.«
Eine ungewöhnliche Tänzerin kämpft für sich und ihre große Liebe Hassan. Ihr Schleier ist nicht nur Waffe, sondern birgt noch andere Geheimnisse. Mit ihm macht sie sich unsichtbar, durchquert das Universum, um ferne Welten zu erkunden und große Abenteuer zu erleben …
Also wo das an Horror grenzen soll, da fehlt mir die Phantasie. Sag du mir es.
Hallo Michael, wo finde ich denn, dass ich meine Eingabe begründen soll und wer entscheidet darüber, ob der Roman in die Liste aufgenommen wird?
Ich dachte, die Liste sei keine Nominierung, sondern nur eine Übersicht. Es ich doch eine freie Entscheidung bei den Wählern, ob sie den Roman als passend, oder zu genrefern einstufen. Da dürften die Meinungen doch auseinander gehen.
Hier sind die Regeln:
1. Nominierungsberechtigt sind alle Werke mit deutschsprachiger Originalausgabe des Genres Horror und Unheimliche Phantastik. Mystery, Psycho-Thriller und artverwandte Varianten der düsteren Phantastik sind ebenfalls nominierungsberechtigt. Werke, die nachgedruckt werden, und die ursprünglich erschienen sind, bevor die jeweilige Kategorie beim Vincent Preis eingeführt wurden, sind ebenfalls nominierungsberechtigt.
Hallo Michael, es heißt Thuban und Du hast dieses bis dahin unveröffentlichte Fragment in Zwielicht aufgenommen. Das Du Dich jetzt so von dem Text distanzierst und zudem die Wahlberechtigten beim KLP, die Für Hubert gestimmt haben kritisierst ist mir schlicht unverständlich.
Ich korrigiere dich: Ich distanziere mich nicht von dem Textfragment, sondern von der Idee, die zu der Nominierung geführt hat. Für dich und deine Mitstimmenden habe ich da kein Verständnis.
Lieber Michael, zunächst die Frage, hast Du den Roman gelesen, dass Du ihn so genau beurteilen kannst? Und wer entscheidet, ob ein Roman in die Liste aufgenommen wird? Ich persönlich halte darüber hinaus von den strengen Kategorien nicht viel, denn es gibt genug Texte, die mehreren Kategorien angehören können. Zu entscheiden, was im Vordergrund steht ist da durchaus strittig. Vielleicht erinnerst Du Dich daran, dass ein Literaturfragment von Hubert Karzmarz aus Zwielicht für den KLP nominiert wurde und es nicht wegen Zwielicht als Puplikationsort abgelehnt wurde.
Natürlich habe ich ihn nicht gelesen. Aber du hast noch überhaupt nicht hinreichend erklärt, warum der Roman zum Genre Horror und unheimliche Phantastik zählt. Das ist die Voraussetzung um für den Vincent Preis berücksichtigt zu werden, unabhängig davon, was du von Kategorien hälst.
Thurban ist übrigens ein gutes Beispiel. Das hätte nie und nimmer auf die Nominierungsliste für einen Literaturpreis gehört.
Ein Fragment und dazu eins, das eigentlich gar nicht für die SF relevant ist. Mit solchen Aktionen macht man solche Preise doch nur lächerlich.
Ich würde sagen, das ist schon ziemlich überragend positive Kritik!
Danke. Mir ging die auch runter wie Öl.
Michael Marrak - Kaskade (Lex Talionis / De Profundis) (Memoranda)
Wenn Jamila mit ihrem Schleier Finger abtrennt, oder wenn der Vogel Tuth das Gehirn des noch lebenden Verräters aus dem offenen Schädeldach aufpickt, halte ich das schon für Horror und es gibt noch viele andere Szenen, die horrormäßig sind.
Es mag ja sein das es horrormäßige Szenen gibt. Trotzdem ist der Roman ein Fantasyroman. Herr der Ringe wäre ja auch kein Kandidat für den Vincent Preis obwohl der sehr düster ist.
Hallo Sarina, hier mein Vorschlag für den Roman national:
Ellen Norten: Jamila tanzt! (p.machinery)
Angeblich ist das ja auch SF. Aber was ist daran Horror und unheimliche Phantastik?
Und warum sprichst du Sarina an?
Antwort: siehe verlinkte VP-Gewinnerliste Grafik.
Die Antwort verstehe ich ehrlich gesagt nicht.
Die Wahl der Besten Horror-Grafik ist eine schöne Rubrik. Ich denke allerdings, dass man nur dann für ein Werk abstimmen sollte, wenn man das betreffende Buch besitzt und KOMPLETT GELESEN hat.
Ja, aber warum? Die Grafik bleibt ja gleich beeindruckend und herausragend, egal ob man das entsprechende Buch besitzt und oder gelesen hat.
Leider, leider ...
Warum? Sollte die Kunst, also ein Titelbild, nicht auch für sich alleine stehen können?
Bei der Leserunde ist man frei was man als Kommentare bietet. Natürlich ist es schön, einfach Feedback zu den einzelnen Geschichten und Artikeln zu bekommen. Das die nicht alle gleich gefallen und die Kommentare dazu unterschiedlich sind, davon gehe ich aus. Warum sollte man nicht schreiben was einem nicht gefallen hat?
Die Leseprobe zur Geschichte von Silke Brandt findet sich hier:
Das Interview mit Katla kann hier nachgelesen werden:
