Beiträge von Nils

    Auch von mir ein großes Dankeschön für diesen tollen Einblick.


    Für mich spielte die Reihe erst in zweiter Instanz eine Rolle, als Jugendlicher stolperte ich nicht darüber. Erst, als meine Leidenschaft für die Phantastik als Mittzwanziger wieder voll aufflammte, stieß ich in einem Antiquariat darauf, neben dem ich damals wohnte. Da man mich dort kannte, bekam ich den ganzen Schwung (um die 15 Bände) für 80€, was mich heute natürlich sehr freut. Die meisten meiner Bände sind gebunden, allerdings sind auch einige dieser broschierten Variante darunter. Und was die Papierfarbe anbelangt, bildet sich auch bei mir die gesamte Bandbreite ab: Einige Bücher sind noch sattgrün, andere komplett verblichen. Mein "Malpertuis" hat vereint sogar weißes und grünes Papier, wenn ich das richtig sehe.

    Über die Facebook-Seite des Berliner Buchladens Otherland entdeckt. Eher humorig als schaurig.


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    genauer kenne ich nur das der damaligen Financial Times Deutschland

    Die hatten einen Kulturteil? War mir unbekannt. Mit "Feuilleton" ist von mir aber auch keine einzelne Publikation o. ä. gemeint, sondern der deutsche Kulturjournalismus insgesamt in leitmedialer Form (große Zeitungen, Radio und TV). Dass es Ausnahmen gibt und natürlich auch viele kleinere Akteur*innen unterhalb der leitmedialen Ebene, versteht sich bzw. steht zu hoffen.



    Interessanterweise war er wiss. Mitarbeiter in der Germanistik an der FU Berlin - zur selben Zeit, in der ich dort Anglistik studierte. Es mag gut sein, dass ich mal in einem seiner Seminare fremdsaß. Muss mal ein paar Freundinnen von damals nach dem fragen.

    Haha! Wie lustig. Das wäre ja mal interessant zu wissen.

    Mich befremdet auch, dass bei Lovecraft wohl in keinem normalen Tonfall gesprochen werden kann, sondern alles so auf dräuend und schräg gebürstet wird.

    Das ist in diesem Fall typisch deutscher Feuilleton-Ton, der gerne genutzt wird, um sich in der Tonart von einem "nicht anerkannten" Gegenstand zu distanzieren. Das kommt recht regelmäßig vor - in unterschiedlicher Ausführung - wenn es um Popkultur, Phantastik und solche Dinge geht. Selbst bei Krimis, die ja mittlerweile nachhaltig aufgewertet sind, kommt das noch vor. Residuen des bornierten Bildungsbürgertums vermutlich.


    Schön aber auch, wie direkt zu Beginn der erste faktische Fehler begangen wird (Ramsey Campbell ist kein Amerikaner), das zieht sich dann auch munter weiter durch. Hans Richard Brittnacher ist sowieso in schöner Regelmäßigkeit jenseits von allem, was Sinn macht. Frenschkowski rettet hier leider auch nicht.

    Aber abgesehen davon gab es in den Reihen immer wieder Highlights zu lesen

    Ich verstehe, dass dir der rein literarische Aspekt etwas zu kurz kam. Ich habe es aber so verstanden, dass der Kurator schon der Ansicht ist, die Qualität sei bei den Heften in der DDR allgemein recht hoch gewesen. Ich bin mir aber allgemein auch nicht sicher, wie sehr man beide Aspekte trennen kann in diesem Fall - oder überhaupt.


    Übrigens ist im Apex Verlag eine weitere Anthologie mit Blaulicht Erzählungen erschienen.Sie heisst"Tat ohne Täter

    Oh! Man dankt für den Hinweis.

    Dieses Anhängsel aber weiß Hawthorne besser zu nutzen, wie mir scheint.

    Dem würde ich beipflichten. Hatte der Farbenshop hier überhaupt eine Funktion? Ich hatte ihn mir als Brücke zwischen dem fabelhaften Haus und der merkantilen Gesellschaft von heute gedacht. Aber da gibt es ja offenbar in vielen Details auch gekappte Enden aufgrund von Änderungen am Manuskript, wie Krichbaum im Nachwort kritisiert. Hatte mich aber nicht weiter gestört bei der Lektüre.


    Der Bruch mit der Realität erfolgt eigentlich nicht, da wir ja vom Fleck weg ins phantastische Geschehen geschmissen werden.

    Aha, das ist natürlich spannend. Du meinst, der Roman ist von vornherein nicht in der uns bekannten Realität verhaftet? Ich bin nicht sicher, ob ich dem so folgen kann. Sind denn nicht gerade die Rahmenkonstruktionen um Malpertuis herum gewissermaßen Hängebrücken zur Realität?


    Ich liebe die Biedermeierlichkeit, in die er seine Schauplätze einschmiegt: gemütliche alte Städtchen und Stadtviertel, Hafengegenden, verträumte Gassen

    Das sind wirklich gelungene Aspekte, auf die ich in weiteren Geschichten Rays sehr gespannt bin. Das von mir beschriebene bruchartige Gefühl der Dissonanz wird durch diese Technik maßgeblich gespeist, würde ich meinen.


    Nicht zu vergessen: Rays Sinn für Kulinaristik!

    In der Tat, hier wird geschmaust und geschlemmt als gäbe es kein Morgen. Ich kann mir den Lohnschreiber Ray gut als Genussmensch in den Genter Bistros vorstellen.


    Dass Ray Belgier war, hatte ich gar nicht so präsent. Ich muss mal in meinen Büchern nachschlagen, ob er mit Simenon bekannt war. Die beiden haben relativ parallel ihr Zeilengeld dort verdient, wenn ich keinen Fehler begehe.