Dieses Anhängsel aber weiß Hawthorne besser zu nutzen, wie mir scheint.
Dem würde ich beipflichten. Hatte der Farbenshop hier überhaupt eine Funktion? Ich hatte ihn mir als Brücke zwischen dem fabelhaften Haus und der merkantilen Gesellschaft von heute gedacht. Aber da gibt es ja offenbar in vielen Details auch gekappte Enden aufgrund von Änderungen am Manuskript, wie Krichbaum im Nachwort kritisiert. Hatte mich aber nicht weiter gestört bei der Lektüre.
Der Bruch mit der Realität erfolgt eigentlich nicht, da wir ja vom Fleck weg ins phantastische Geschehen geschmissen werden.
Aha, das ist natürlich spannend. Du meinst, der Roman ist von vornherein nicht in der uns bekannten Realität verhaftet? Ich bin nicht sicher, ob ich dem so folgen kann. Sind denn nicht gerade die Rahmenkonstruktionen um Malpertuis herum gewissermaßen Hängebrücken zur Realität?
Ich liebe die Biedermeierlichkeit, in die er seine Schauplätze einschmiegt: gemütliche alte Städtchen und Stadtviertel, Hafengegenden, verträumte Gassen
Das sind wirklich gelungene Aspekte, auf die ich in weiteren Geschichten Rays sehr gespannt bin. Das von mir beschriebene bruchartige Gefühl der Dissonanz wird durch diese Technik maßgeblich gespeist, würde ich meinen.
Nicht zu vergessen: Rays Sinn für Kulinaristik!
In der Tat, hier wird geschmaust und geschlemmt als gäbe es kein Morgen. Ich kann mir den Lohnschreiber Ray gut als Genussmensch in den Genter Bistros vorstellen.
Dass Ray Belgier war, hatte ich gar nicht so präsent. Ich muss mal in meinen Büchern nachschlagen, ob er mit Simenon bekannt war. Die beiden haben relativ parallel ihr Zeilengeld dort verdient, wenn ich keinen Fehler begehe.