Beiträge von Nils

    Zitat

    Früher war fast gar nichts besser. Bis auf die Zukunft. Visionen von Weltraumstädten und fliegenden Autos statt der heute verbreiteten Untergangsstimmung. Die Dokumentation sucht neue Utopien.


    Ist die Zukunft noch zu retten? In einer Zeit, in der uns beim Blick nach vorne zu allererst Katastrophenszenarien in den Sinn kommen, macht sich der Autor Volker Strübing auf die Suche nach neuen, hoffnungsvollen Utopien. Denn Zukunft ist nicht nur das, was sein wird, sondern auch das, von dem wir glauben, dass es sein könnte.


    https://www.3sat.de/kultur/kulturdoku/istdaszukunft-112.html

    Cool, dank sehr!

    Oh, das freut mich ja! Ich wollte den Film erst gar nicht hier posten.


    Ich gestehe, ich musste gestern erstmal abbrechen nach etwa 20 Minuten (kurz, nachdem die Protagonistin die Wand entdeckt). Tempo und Stil passten gestern nicht zu meiner Stimmung, ich werde den Film zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Danke aber schon mal für deine Kritik. Ich kenne den Roman nicht, habe aber mal etwas darüber im Radio gehört und glaube, rein vom Handlungsablauf her hält sich der Film an die Vorlage.

    Zitat

    Auf einer idyllischen, verlassenen Berghütte: Eine ungenannte Erzählerin (Martina Gedeck) findet sich eines Morgens komplett isoliert vom Rest der Welt wieder – abgetrennt durch eine unsichtbare, undurchdringliche, plötzlich auftauchende Wand. So schlägt sich die Protagonistin mit ein paar Tieren durch den einsamen Überlebenskampf. - Nach Marlen Haushofers Roman "Die Wand".


    https://www.arte.tv/de/videos/041337-000-A/die-wand/

    Michael Köhlmeier - Matou


    Zitat

    Sprechende Tiere sind in der Literatur nicht selten – aber 230 Jahre europäische Geschichte aus der Perspektive eines philosophierenden Katers machen neugierig: Hat der Held in Michael Köhlmeiers 1.000seitigen neuem Roman das Zeug zu einer Kultfigur?

    https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=501957




    #booksharing4future - Ein Gespräch mit Initiator Prof. Dr. Daniel Gembris


    Nutzung öffentlicher Bücherschränke für die Verbreitung
    von (validierten) Informationen zur Klimakrise und ihrer
    Lösung
    – .. mit einem Infoblatt
    – .. mit gespendeten Bücher

    https://ondemand-mp3.dradio.de…0210817_1623_ff99a50f.mp3

    Das Heft hatte oft zu kämpfen – und ob gerade Lovecraft der Richtige gewesen wäre, die wirtschaftlich relevanten Entscheidungen zu treffen, um es am Leben zu erhalten … ich habe da so meine Zweifel.

    Da gibt es nichts hinzuzufügen. Ausgerechnet Lovecraft diesen Posten anzubieten zeugt entweder von völliger Unkenntnis der Sachlage oder purer Verzweiflung. Ich gehöre allgemein auch nicht zu jenen Leuten, welche Lovecraft seine angeblichen "Fehlentscheidungen" posthum vorwerfen.



    Mich selbst interessiert das durchaus.

    Ich kann mich deinen Ausführungen da nur anschließen und bekunde ein mindestens gleich hohes Interesse an entsprechenden Sachverhalten. Sollte ich bei meinen sozialwissenschaftlichen Erkundungsgängen mal über Material dazu stoßen, werde ich es entsprechend weiterverwerten.

    Vielen Dank für die Vorstellung dieses mir persönlich unbekannten Autors - und somit eines mir ebenso ungeläufigen Buchtitels. Auch wenn das Ganze nicht wirklich in mein Ressort fällt, habe ich mich doch kurzzeitig reizen lassen. Der Trailer zum Film ist ja geradezu ultra abgefahren. Dazu: Curd Jürgens in so einem Film!


    Den Roman werde ich mir wohl nicht beschaffen, dem Film würde ich ggf. aber mal eine Chance geben. Wie ist deine Ansicht zum Streifen?

    Da sieht man, dass Nils seine Bücher besser im Griff hat!

    Wenn es mal so wäre. Ich glaube manchmal, mit der eigenen Büchersammlung ist es wie mit dem Leben allgemein: Man irrt sich so durch und landet dann und wann einen Glückstreffer.



    Nun, solange man es nicht besser weiß: kann man ihn ja als Quelle nennen.

    Das man das tun kann ist unstrittig. Bekannt ist andererseits natürlich auch die alte Historiker-Weisheit, nach der nichts schlimmer ist als ein Zeitzeuge.

    Der Vorteil an Sammlern und Forschern wie ihm: ihre zeitliche Nähe zum Gegenstand, die eine gewisse Authentizität garantiert. Der Nachteil (aus heutiger Sicht): Daten und Fakten müssen einer genauen Revision unterzogen werden.

    Deine Bedenken haben mich dazu veranlasst, meine Sammlung an einschlägiger Sekundärliteratur durchzusehen. Es ist wirklich auffällig: An Moskowitz ist zwar kein Vorbeikommen, er taucht reichlich in jedem Index auf; Ron Goulart schreibt in seinem Standardwerk Cheap Thrills den - vielleicht auch etwas süffisant-pejorativ gemeinten - Satz: "SF historian Sam Moskowitz, who has written more about science fiction than Prescott wrote about Mexico [...].". Allerdings geschieht es auffällig oft, dass er schlicht als Autorität genannt wird, nicht mit einem seiner Bücher. Es heißt dann "Moskowitz claims..." oder "Moskowitz says..." oder etwas in der Art. Mike Ashley zitiert in einem seiner Bücher sogar aus privaten Telefongesprächen mit Moskowitz.


    Du hast also vollkommen Recht mit deinem Hinweis auf die "gewisse Authentizität". Dass Moskowitz sich sehr gut auskannte in seinem Feld, dass er extrem gut vernetzt und ein Vielschreiber ohne (oder kaum) Gleichen war, dies alles scheint unstrittig. Auf der anderen Seite scheint er sich eine singuläre Position erarbeitet zu haben, aus der heraus er Aussagen mit Wirkmacht treffen konnte, mit denen man dann entsprechend vorsichtig umgehen sollte.

    Solche "verstecken" Texte als Vor- oder Nachworte sind wahrscheinlich noch nicht ausreichend indexiert worden.

    Wenn man vom Teufel spricht... Folgende jüngst von mir antiquarisch erjagte Anthologie konnte mit einer Überraschung aufwarten.


    • Ein Totenschädel aus Zucker. Horrorstories - Heyne Verlag, 1972, hrsg. von Alden H. Norton, übersetzt von Walter Brumm




    Die Auswahl des Bandes ist aus heutiger Sicht nicht allzu berühmt, meine ich. Die titelgebende Geschichte stammt von Ray Bradbury, daneben sind Beiträge u. a. von Robert W. Chambers, Mary Shelley, A. Merritt und H. R. Wakefield enthalten. Das Vorwort jedoch...:




    Als weiteren Hinweis auf das Werk des Sam Moskowitz möchte ich folgendes Buch vorstellen:


    • The Man Who Called Himself Poe - Gollancz Ltd., 1970




    Es handelt sich nicht um eine von Moskowitz verantwortete Poe-Biographie, sondern um eine bunte Anthologie, die verschiedene Textgattungen/Literaturstile und Autor*innen versammelt. Ich glaube, ein ähnlich komponierter Band ist mir in anderen Kontexten bislang nicht begegnet.



    Um sich hier nochmal der dunklen / übernatürlichen Phantastik etwas anzunähern, möchte ich darauf hinweisen, dass Moskowitz auch auf diesem Feld nicht untätig blieb.


    • Horrors in Hiding - Berkley Medallion Books, 1973, hrsg. von Sam Moskowitz und Alden H. Norton





    Wie der isfdb-Eintrag von Norton (1903 - 1987) ausweist, ist es nur eine von mehreren Anthologien des Herausgeber-Teams. Der Band soll wenig oder gar gänzlich unbekannte Stories versammeln. In der Einleitung heißt es:


    Zitat von Moskowitz/Norton

    ... a selection of horror masterpieces little known and unknown, only one of which has ever been reprinted before...


    Gewiss eine löbliche Herangehensweise, die auch die vielleicht etwas eklektische Mischung erklärlich werden lässt. Positiv hervorzuheben ist auch, dass jeder Geschichte eine kurze Vorstellung und Einordnung des jeweiligen Autors vorangestellt ist.


    Das ist ja ein Thema, das hinsichtlich der schreibenden Zunft generell von Interesse ist; speziell aber in puncto Pulpmagazine.

    Absolut, klar. Würdest du sagen, es kommt allgemein zu kurz?



    In der Auseinandersetzung mit Lovecrafts Biografie klingt das ebenfalls eher selten an.

    Bei De Camp kann man viel Ärger lesen, wenn Lovecraft mal wieder eine Stelle ausschlägt (Herausgeberschaft von "Weird Tales" z. B.), aber ich glaube, richtig informativ ist das bei ihm alles nicht. Joshi scheint sich, so erinnere ich mich, schon Mühe gegeben zu haben, Lovecrafts kurzer Zeit als Adept einer Handelsvertretung (oder was es war) in New York nachzuspüren, aber er - also Lovecraft - hat das ja offenbar selbst etwas unterm Deckel gehalten.

    Dietmar Dath über Science-Fiction


    Zitat

    Dietmar Dath ist der Feuilleton-Experte in Sachen Science Fiction: Kein zweiter Kritiker und Schriftsteller macht das Genre intellektuell derart fruchtbar. Mit „Niegeschichte“ hat er seinem Lieblingsgenre nun ein philosophisches Buch gewidmet.

    https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=462425




    Was den äußeren und inneren Wert von Büchern ausmacht


    Zitat

    Wer Bücher liebt und viele davon besitzt, sollte sie besser nicht in Euro und Cent taxieren: Er könnte enttäuscht werden! Der Schriftsteller Rolf Schneider hat es dennoch gemacht – und beklagt einen Werteverfall.

    https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=472153

    In dem Fall ist der Hinweis auf das digitale Archivexemplar Gold wert … das man nämlich spart, wenn man sich die sündhaft teuer angebotene Hardcopy verkneift.

    Ich stimme zwar grundsätzlich zu, bin aber dennoch unrettbarer Print-Leser. Ich habe speziell nach diesem Buch lange gesucht, bis ich ein erschwingliches Angebot finden konnte. Gewiss eine Schwäche meinerseits, aber: Bevor ich ein ganzes Buch am Bildschirm lese, lese ich es schlicht gar nicht. Für die schnelle Suche und das kostenlose Nachschlagen sind solche Scans indes natürlich unendlich bereichernd - und ein echter Gewinn für jede Person, die sich mit der digitalen Lektüre weniger schwer tut.


    Und was für ein Kontrastprogramm zur Biografie von Clark Ashton Smith oder Lovecraft. Bedenkt man ihre Herangehensweise an den Pulpmarkt, so können sie im Vergleich zu Gruber nur als blutige Dilettanten gelten.

    Für Lovecraft stimmt das ohne Weiteres. Es ist fast schon surreal, Grubers und Lovecrafts Lebensläufe nebeneinander zu legen. Hier der "arme Poet", der pure Ästhet, der sich quasi nie dem Markt beugte (die dicksten Summen strich er ja für Storys ein, die Freunde ohne sein Wissen vertickten, oder?), da der Prototyp des Zeilenschinders, des "Pulpisten". Wenn man weiß, wie Sprague De Camp von Lovecraft dachte in diesem Punkt, kann man sich Grubers Ansicht leicht vorstellen. Womit ich mich freilich nicht auf Grubers Seite schlagen will.


    Bei CAS sieht die Sache aber doch nochmal etwas anders aus, oder? Er mag zwar mit Lovecraft ideell zusammen gehen und natürlich machte er besonders seine bildende Kunst hauptsächlich für sich selbst, jedoch vermochte er es ja, magazingerecht in die Tasten zu hauen, um den Lohn einzustreichen und seiner Wege zu gehen. Neulich gerade las ich eine Geschichte von ihm, die so offensichtlich für den Pulp-Markt geschrieben wurde, dass man es fast nicht glauben konnte. Aber das Zeug verkaufte sich. Lovecraft konnte sich dazu nicht durchringen, und wenn es doch mal etwas ähnliches bei ihm gab (Herbert West), dann rollte der Rubel nicht gerade, weil er sich nicht feilbot.

    Hat da jemand mehr von ihm auf Deutsch?

    Ich kann mich nicht erinnern, jemals über eine Übersetzung einer seiner Aufsätze o. ä. gestolpert zu sein. Nun sind aber meine Kenntnisse gerade im SF-Bereich auch sehr begrenzt.


    Den Umschlag zu STRANGE HORIZONS kann ich beisteuern:

    Ah, besten Dank dafür.