Künstliche Intelligenz und die Filmindustrie
KI, also Künstliche Intelligenz – das ist derzeit eines der beherrschenden Themen. Das gilt besonders für die Kreativen in der Filmindustrie. Was kommt da auf…
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Der Landsberger Künstler Tim Schorer stellt fantasievolle Masken aus.
Ich wurde darauf aufmerksam, da der Künstler im Text Lovecraft der Malerei zuschlägt. Immer mal wieder was neues.
Zitat„Ziel meiner Arbeit war es, eine Krone zu erschaffen, die mit Hommagen an Lieblingskünstler versehen ist, sodass eine Art `Bild im Bild`entsteht, wie man es auch aus der traditionellen Malerei kennt.“ (Beksini, Lovecraft, Goya).
Oh, guter Hinweis. Den muss ich mir auch mal wieder anhören, den Film liebe ich sehr.
Freut mich, dass meine Empfehlung bei dir sofort Früchte tragen konnte.
Du hast dir definitiv mehr analytische Gedanken gemacht als ich. Mal schauen...
Der geschichtliche Hintergrund ist doch der Kampf der Partisanen gegen die italienischen Faschisten und die Nazis, oder? So hatte ich es verstanden. Da sind also krasse Gräueltaten geschehen, die im Kollektiv noch weiter spuken, da sie ggf. auch gar nicht aufgearbeitet wurden. Dazu tritt der spezifisch kirchliche Hintergrund des Landes mit den vermeintlich verfluchten Mädchen. Ob die sich "geisterlogisch" verhalten, also, darauf habe ich, ehrlich gesagt, so gar nicht geachtet. Dass das Bergdorf heimgesucht wird und die Geister dort dann jeden, der eindringt, aggressiv zur Strecke bringen, habe ich als typische Metapher genommen für eine historisch-folkloristisch durchwirkte Vergangenheit, die nicht vergeht und sich beim Antasten bemerkbar macht. Die braucht m. E. keinen konkreten Schuldigen. Dass dabei zu den Mädchen nichts weiter gesagt wird, hat mich nicht irritiert. Aber du hast natürlich auch recht, hier hätte man sicherlich sorgsamer arbeiten können. Dein Hinweis auf die Hemden zeigt auch eine nicht aufgelöste Widersprüchlichkeit.
Es gibt wirklich solche verlassenen Dörfer in Italien? Das wusste ich tatsächlich nicht. Spannend. Verlassen aus ökonomischen Gründen, nehme ich an?
Bei der Kritik an der Filmlänge stimme ich dir zu, das ist bei mir auch immer ein heikles Thema. Viele Filme sind mir oft zu lang, und ja, hier hätten 70-75 Min. völlig gereicht. Andererseits fiel es mir nicht so krass auf, da ein atmosphärischer Sog erzeugt wird, in den man sich einfach fallen lassen kann. So ging es mir jedenfalls. Dann wird es auch bedeutungslos, dass keine konventionelle Spannung erzeugt wird, da man ja - du hast es gesagt - das Ende quasi schon vorher kennt. Wenn man sich mal so umschaut in der Bewertung des Films, dann fällt mir auf, dass für ein solches Konzept des Genre-Films kaum noch Platz ist im Publikum. Oftmals wird "öder Grusel" oder "lahmes Schauerfilmchen" attestiert. Nun ja.
Danke für deine Empfehlungen, auf Cold Prey werde ich doch mal einen Blick werfen.
Bei Across the River handelt es sich nicht um den "italienischen Evil Dead" (lange nicht mehr so eine schwachsinnige Klappentext-Aussage gelesen...), sondern um einen äußerst subtilen, behutsam Stimmung konstruierenden Genre-Beitrag, der sich in keinem Moment Richtung Splatter o. ä. bewegt.
Im ruralen Italien nahe der slowenischen Grenze ist ein Wissenschaftler unterwegs, um Wildbestände zu dokumentieren, die entsprechenden Kameras zu checken und eine Dokumentation anzufertigen. Der Mann fährt allein mit einem Wohnmobil und dringt immer weiter in die Wildnis vor, als ihm nach und nach Unregelmäßigkeiten in der Umgebung auffalen. Seltsame Fundstücke und Spuren geben ihm Rätsel auf. Schließlich stößt er tief in den Wäldern auf ein scheinbar verlassenes Bergdorf...
Regisseur Lorenzo Bianchini mixt in seinem wohl ersten international bekannt gewordenen Film diverse Einflüsse: Gothic Horror und Haunted House, Found Footage und Folk Horror, aber auch Backwood-Vibes sind vorhanden. Einen einschlägigen Film, der den genannten Bereichen eindeutig zuzuordnen wäre, darf man aber nicht erwarten. Across the River nimmt sich viel Zeit, um die Atmosphäre der Landschaft wirken zu lassen und das Publikum auf seine historisch begründete Spur zu führen. Dräuende Musik und ein spartanisch-akzentuiertes Sounddesign tun ein Übriges. Dies und auch sein rauer Amateur-Look ist dem Film bisweilen negativ angerechnet worden, für mich hat es aber den Reiz ausgemacht. Bianchini ist ein Filmemacher der Stimmung, das wusste ich von dem großartigen Angel in the Wall (2021). Man muss sich auf die gedrosselte Geschwindigkeit einlassen und die unterschwelligen Effekte genießen. Wenn man einen rasanten, blutigen Schocker erwartet, wird man in jedem Fall enttäuscht. Zwar wird hier das Rad nicht neu erfunden, aber die ungewohnte Umgebung und die damit einhergehende, reizvolle geschichtliche Herleitung des Grauens sowie das handwerkliche Können des Regisseurs sind Grund genug, einen Blick zu riskieren. Leider ist die deutsche Synchro misslungen, aber da nur wenig gesprochen wird, fällt dies kaum ins Gewicht.
Danke für die Vorstellung, das hört sich sehr gut an.