Beiträge von Longstride

    und es kommt schon wieder eins, am 1. September: Drohnenwetter, von Kristine Ong Muslim (Chapbook)


    außer Dir, Elmar und einer Handvoll Leute hat von dem Rix-Band leider niemand Notiz genommen ... ich hoffe, das ändert sich wieder, vielleicht jetzt nach der Urlaubszeit ...


    Im Oktober ist auch noch ein dritter Beitrag zur Reihe für dieses Jahr geplant - Träume von einem toten Land, von Douglas Thompson (Novelle) -, für danach sind wenigstens noch zwei weitere Titel in Planung. Mal sehen, ob sich das alles so lohnt ;)

    Nils hm, um mal aus der Rezi zu zitieren:


    Zitat

    >>Angesichts seines vor sich hergetragenen Antirassismus überrascht es umso mehr, dass der Roman sich immer wieder positiv auf den ausgemachten Rassisten und Anhänger des White Supremacy-Phantasmas Howard Phillips Lovecraft und den von ihm erdachten Chtulu-Mythos bezieht. Denn er „hatte recht“, [...]<<


    ... finde ich eine etwas seltsame Lesart des Rezensenten. Die Frau in Weiß ist, wenn ich mich recht erinnere, eine klare Antisympathieträgerin des Romans und das Zitat aus dem Buch selbst

    Zitat
    ""Dieser ganze Kram ist wahr. Alle anderen Welten, an die die Menschen so glauben, durch Gruppen-Mythen oder spirituelle Erscheinungen oder auch nur Einbildungen, wenn sie lebhaft genug sind, die existieren wirklich. Indem man sich eine Welt vorstellt, erschafft man sie, wenn sie nicht schon da ist. Das ist das große Geheimnis der Existenz: Sie reagiert extrem sensibel auf Gedanken. Entscheidungen, Wünsche, Lügen – mehr braucht man nicht, um ein neues Universum zu erschaffen.""

    ... legt seinen Sinn doch dahin, dass etwas (in der Welt des Buchs) nicht wahr ist, weil es wahr ist, sondern weil es mittels Vorstellung wahr gemacht wird. Daher ist mir die obengenannte Überraschung echt schleierhaft. den im weiteren attestierten "esoterischen Mystizismus" würde ich selbst vielmehr als poetische Fassung einer ziemlich kritisch gedachten Auffassung von Wirklichkeit in Metaphern auslegen.

    lauter fragen, ha ha! Rix wird dies jahr nix mehr aber vorher (anfang nov) schieben wir noch ein chap mit drei stories von martin ruf ein. Über die geplanten bände hinaus... mal sehen. Die verkäufe, naja, besser als befürchtet, weniger als erhofft. Aber es übertrifft die erwartungen :D

    Es geht wohl eher um das Unbehagen jener, die unreflektiert dieses literarische Weltbild teilen.

    genau. Darünerhinaus kann ich dir nur recht geben. Eine wahnsinnig komplexe Diskussion, die wir auch nur in Teilen wirklich werden nachvollziehen können. Aber wir können uns darum bemühen und davon nur profitieren. Leider sieht man hierzulands einfach oft gar nicht ein, warum das für uns von Bedeutung sein könnte.


    Felix eine ernsthafte Auseinandersetzung damit in einem Magazin, Fanzine oder so: Ja, auf jeden Fall, allerdings wünsche ich mir dafür dringend die Beteiligung von Autore*innen, die dazu auch wirklich was zu sagen hätten, bzw von der Thematik auch direkt betroffen sind. Als weiße-Herren-Club-Debatte mag ich mir das wahrlich nicht vorstellen. Auf FB habe ich diesen Artikel verlinkt: The book that tore publishing apart


    darin geht es nicht um Lovecraft, finde aber, das gehört zu dem Komplex unbedingt dazu

    zumal die Lovecraft-Anleihen echt mit der Lupe gesucht werden müssen –

    eigentlich wird das mit HPL doch noch sehr explizit - und letztlich stehen sich im Roman (ähnlich wie in Mievilles New Paris) zwei künstlerische Weltanschauungen gegenüber. Die eine Lovecraftian, die andere woke. Für mich das eigentliche Thema des Buchs, weswegen es mich dann auch gehooked hat. Ich hätte mir vielleicht gewünscht, den Aspekt noch stärker herausgehoben zu sehen ... gegen den der Urban-Fantasy-Teil und so wirklich eher oberflächlich rüberkam. Wenn es Jemesin aber darum geht, diesen Clash auf ein metafiktionales Level zu heben, hat sie damit einen besseren Job gemacht als, zB Matt Ruff in Lovecraft Country - ich finde es auch ziemlich mutig von ihr.

    Danke Cheddar und Felix für die Blumen bzgl. Cover und Inhalt. Über die letzten Jahre bin ich speziell was Horror und Weird angeht immer mehr auf diese kleinen Formate gekommen, die es mit den richtigen Autoren einfach in sich haben - ob Chapbook oder Novelle. Tiere des Exodus folgt natürlich unterschwellig einer stringenten Linie, strukturell und inhaltlich. Zelenyj hat die Deathray Bradburys auch noch in weiteren Stories aufgegriffen, die nicht in dem Band untergekommen sind. Es gibt da auch ein paar Songtexte :)


    Ich hoffe, Ihr seid beim nächsten Chapbook - D.P. Watt, Ende Juli - wieder dabei ! Das wird dann aber wirklich ein schmales Bändchen (traditionell haben Chapbooks ja auch nur so 16 bis 64 Seiten ...)