Beiträge von Felix

    Ich habe den Film erst vor kurzem gesehen. Optisch toll, einzelne tolle Szenen, aber als Film funktioiert er nich und ist einfach zu lang. Ich könnte mir aber vorstelle, dass er als Serie besser funktioniert.

    Okay, ich bin durch und es hat Spaß gemacht. Bis auf ein, zwei Bücher hatte ich aber auch Glück mit der Auswahl, und das waren dann auch keine dicken Brocken.


    1) Eine Roman-Neuerscheinung aus 2019 oder 2020:

    Daniel Decker – Dør X/


    2) Eine Kurzgeschichtensammlung

    Florian Jung/Lars Dangel: Das Elixier des Lebens, und andere fast verschollene phantastische Kurzgeschichten X/


    3) Ein Buch aus der Liste "Die einflussreichsten Werke des Genres"

    Henry James: The Turn of the Screw/Die Drehung der SchraubeX/


    4) Ein Buch, das eines der Genre-Preise gewonnen hat.

    China Miéville: Die letzten Tage von Neu-Paris X/


    5) Ein im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch.

    Álvaro do Carvalhal: Die Kannibalen X/


    6) Ein im Original deutschsprachiges Buch

    Adam Hülseweh: Klunga und die Ghule von Köln X/


    7) Einen beliebigen Heftroman Grusel/Horror

    Sâr Dubnotal: Tserpchikoff, der blutige Hypnotiseur (#7) X/

    Vor ein paar Jahren brachte Dieter von Reeken gemeinsam mit Gerd Frank die Heftromanreihe "Sâr Dubnotal" wieder heraus, die 1909 zugleich in Deutschland und Frankreich erschein und dort auf 11 bzw. 20 Nummern kam. Namensgeber ist die Haupfigur Sâr Dubnotal. Hierbei handelt es sich laut Kappentext um einen "der ersten modernen Superhelden [...], der mit den Methoden zeitgenössischer Wissenschaft, okkulter Praktiken und alter Mystik höchst erfolgreich arbeitet. Dabei wird durch grausige Morde und unheimliche Erscheinungen eine mitunter recht gruselige Atmosphäre erzeugt, deren Bann man sich nur schlecht entziehen kann."


    In dem siebten Band der Reihe (der zweite in dem ersten Sammelband), den ich für die Lesechallange gelesen habe, findet sich diese "recht gruselige Atmosphäre" nicht. Dies trifft eher auf den ersten Band, den ich bereits vor längerer Zeit gelesen habe, zu. Dieser Band sieben ist vielmehr ein Thriller- und Kriminalstück, ganz tief in der damaligen Sensationsliteratur verhaftet, rasant geschrieben und deshalb noch immer spannend und unterhaltsam. Natürlich ist das stilistisch unausgegoren (Gerd Frank schönt nicht in seiner vermutlich sehr treffenen Neuübersetzung) und mehr Tell als Show. Natürlich ist der meister Sâr Dubnotal einfach zu übermenschlich klug und fähig. Natürlich sind die Bösen schon an ihrem Äußeren zu erkennen. Natürlich geht irgendwie alles viel zu glatt. Aber das ließe sich auch alles zum Beispiel auf Captain Future und andere Pulp-Helden aus dem beginnenden 20, Jahrhundert übertragen. Während ich aber die frühen Captain Future-Romane so ermüdend finde, dass ich Mitten im zweiten Teil die Reihe abgebrochen habe, werde ich Sâr Dubnotals Welt voller Hypnose, Okkultismus und Verbrechen gerne nochmal zurückkehren.

    Mit "Infernal Parade" habe ich etwas gewartet, aber die Lektüre heute nachgeholt. Dabei ging es mir wie Harry:

    "Tortured Souls" und "Infernal Parade" haben mich auch angesprochen, obwohl letztere Geschichte eigentlich nur wie der erste Akt einer längeren Erzählung auf mich wirkt. Wo ist der der Mittelteil, wo das Finale?

    Die Erzählung ist deutlich kürzer als die vorherige und erscheint entweder als der bloße Auftakt zu einer längeren Geschichte oder aber als lose verbundene Sammlung vieler kurzer, stimmungsvoller Texte, die immer am Ende lose miteinander verbunden werden. Das ist nicht uninteressant, nicht schlecht geschrieben, aber aufgrund der Konzeption doch etwas unbefriedigend.

    Dieses hit-and-miss gehört bei den unzähligen Sammlungen mit Hommagen und Pastichen aus dem Lovecraft-Freundes- und Verehrerkreis irgendwie seit jeher dazu. Die einen verstehen es meisterhaft, Lovecrafts kosmisches Grauen in einem modernen Ambiente zu evozieren, bei anderen beschränkt sich der Beitrag auf eine Aneinanderreihung von Buzzwords und vertrauten Szenerien. Ich fürchte, das wird bei dieser nicht anders sein, lasse mich aber gerne positiv überraschen.

    Ja, so ist das leider. Mit August Derleth bin ich zum Beispiel gar nicht warm geworden. Das war mir zu viel Godzilla in einem Cthulhu-Kostüm. Dabei habe ich gar nichts gegen Godzilla, aber Lovecraft verspricht eigentlich etwas anderes.

    Das Cover ist echt nicht so toll, aber auch nicht das schlechteste, das Festa im Programm hat. Die Autorenriege klingt gut trotz der Wiederveröffentlichung.


    Was mich etwas sektptisch macht: Ich habe Lovecraft und Texte in seinem Mythos immer dann als lesenswert wahrgenommen, wenn das kosmische Grauen nicht fassbar war. Dieses Buch – wie auch andere vor ihm – verspricht jetzt aber Monsterhorror und ich befürchte, dass unter den Geschichten eher Kaiju-Geschichten stecken, deren Monster eher zfällig Lovecrafts Namen tragen.


    Kennt jemand von euch das Original?

    Danke für deine schnelle und umfangreiche Antwort! Ich drücke dir die Daume für dieses tolle Projekt und gehe mal in mich, in welcher Umfang ich etwas dazugeben kann.

    Weil ich gerade echt froh darüber bin, dass eine mehrjährige Zusammenarbeit mit einem Kollegen und Freund in einen Aufsatz geflossen ist, nutze ich die gelegenheit und verweise hier mal auf die Zeitschrift für Fantastikforschung hin. Die Zeitschrift versteht sich als das "deutschsprachige Forum für Fantastikforschung", veröffentlicht aber zunehmend auch englischsprachige Artikel. Die Ausrichtung ist interdisziplinär. Nachdem die ersten Ausgaben im Lit Verlag gedruckt erschienen, können die neueren Artikel und Rezensionen online gelesen werden: https://zff.openlibhums.org/

    creepy creatures reviews

    Das Titelbild sieht toll aus und die bisher benannten Autorinnen und Autoren machen auch Lust auf das Projekt!

    Bevor ich einsteige würde mich aber noch interssieren, wer alles eine Geschichte beiegtragen hat und wie umfangreich das Buch wohl ungefähr werden wird. Bei dir bin ich mir ganz sicher, dass du nichts in der Hinterhand hältst, weil du es verstecken müsstest. Ganz im Gegenteil.

    Leider hat bei mir das Internet ausgesetzt und ich konnte nicht live im Chat mit dabei sein. Das war wirklich schade. Ich hoffe, ihr hattet eine gute Zeit zusammen.


    Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!