Beiträge von Ribesehl

    Ich komme nahezu jeden Tag in diese Kneipe und schaue mich hier um. Ich schätze sehr den Austausch zu den Themen der Phantastik. Leider habe ich überhaupt keine Ahnung wie so eine Forenbetreuung funktioniert und wie hoch der zu leistende zeitliche Aufwand wäre.

    Den Verlust des Forums würde jedenfalls sehr bedauern. Ich komme gerne hier vorbei.

    Ich habe soeben die Lektüre der vierbändigen Graphic Novel „Blast“ von Manu Larcenet erschienen im Reprodukt- Verlag beendet.

    In den vier Bänden erzählt der Mörder Polza Mancini den Polizisten seine Sicht auf die Vergangenheit und seine Reise auf der Suche nach dem „Blast“. Ein Zustand, in dem er sich schwerelos und schuldfrei fühlt.


    Ich habe die ca. 800 Seiten wie im Flug gelesen. Die Geschichte ist mitreißend, spannend, gruselig, melancholisch und auch poetisch. Der Charakter des Hauptprotagonisten lässt einen nicht los.

    Das Buch hat einen Anhang in dem die Verfasser erklären, wo ihre Geschichte reine Fiktion ist und wo sie sich an die dokumentierten Fakten gehalten haben.

    Der Vater stirbt in dem Buch (und so starb er wohl auch tatsächlich) an einem Herzinfarkt an einem ersten April ( worüber sich die Mutter im Buch lustig macht). Edwards Bruder hingegen starb bei einem Brand, kurz bevor er die Familie verlassen wollte. In dem Buch wird die Theorie aufgestellt, das Ed dafür verantwortlich sein könnte.

    Mein Eindruck ist, das der Comic sich eng an den Tatsachen orientiert und sowohl die Taten als auch die Hintergründe beleuchtet und hierbei auch eigene, fiktionale Theorien aufstellt.

    Ich kann guten Gewissens den Kurzgeschichtenband „Steif vor Angst“ aus der Edition Phantasia empfehlen. Ist zwar nicht ganz billig, lohnt aber die Anschaffung.

    Ich fühlte mich von der Serie teils gut unterhalten und habe keine Meisterwerke erwartet. Die Lovecraft-Folgen haben enttäuscht vor allem „Dreams in the Witch House“.
    Im Vergleich gut gefallen hat mir „Graveyard Rats“ und „The Viewing“.
    Der Rest war eher so lala.

    Seitdem ich vor ca. zwei Jahren die erste erschienene Manga-Umsetzung von Lovecrafts Geschichten („Der Hund und andere Geschichten“) aus der Feder von Gou Tanabe gelesen habe, bin ich fortwährend auf der Suche nach weiteren gelungenen Mangas aus dem spekulativen Genre.


    Neben Gou Tanabe, der sich auf Lovecraft spezialisiert hat, und dessen bisher erschienene Umsetzungen ich uneingeschränkt empfehlen kann, bin ich auf Junji Ito aufmerksam geworden.


    Der Spiralenhorror „Uzumaki“ ist für Freunde der „Weird Fiction“ eine absolute Empfehlung. Der Ideenreichtum und die Atmosphäre sind beeindruckend.

    Es ist abgefahren und gruselig.Von Ito kann ich des Weiteren den Kurzgeschichtenband „Shivers“ und den umfangreichen Band „Tomie“ empfehlen.


    Fast nur noch antiquarisch sind die auf deutsch erschienen Werke von Hideshi Hino, mit dem Namen Hino Horror 1-4, zu erwerben.
    Hinos Mangas sind naiv, morbid und durchsetzt von einem „kranken“ Humor ( ich sag nur Hühneroma).

    Neu für mich entdeckt habe ich Suehiro Maruo, dessen angenehm gruseliger Vampirhorror „ Der lachende Vampir “ beim Reprodukt Verlag erschienen ist. Der erschienene erste Teil macht jedenfalls außerordentlich Lust auf mehr, der zweite Teil ist für November angekündigt.
    Ebenfalls von Maruo erschienen ist „Midori - Das Kamelienmädchen“. Die Geschichte eines Waisenmädchens, dass sich einer Freakshow angeschlossen hat.
    Maruo erzählt spannend, gruselig, weird, obszön und erotisch.


    Welche Tipps und Empfehlungen habt ihr aus dem Mangabereich?

    Danke für die Empfehlungen. Die Trilogie steht auch auf dem persönlichen, gedanklichen Leseplan (aktuell jedoch weit entfernt). Ich hatte es im Frühling mal mit „Stadt der Heiligen und Verrückten“ versucht, jedoch ziemlich schnell wieder abgebrochen. Da will ich auch nochmal einen Anlauf nehmen.

    Mein erster Vandermeer. Im Kern ein Liebesroman, jedoch ein skurriler, grausam-grässlich und düsterer. Er erinnert in seinen Motiven an den Body-Horror Cronenbergs, an Clive Barkers „Fleisch- Horror“ oder an Gemälde von H. Bosch. Wer es abgefahren, anspruchsvoll und grotesk mag, sollte einen Blick auf dieses Werk werfen.
    Schön, dass der Wandler-Verlag dieses Buch veröffentlicht hat.


    Ich vergebe 8 von 10 Facettenaugen.