Beiträge von fancy

    In Mails an mich und Torsten Low. :)

    Es ist ja beim KLP anders als beim Vincentpreis.

    Beim KLP werden Titel vorgeschlagen und nicht alle erschienenen Geschichten gesammelt. Insofern ist die Liste mit allen Vorschlägen für mich auch so etwas wie eine Longlist, auch wenn niemand weiß, wer das so alles drauf steht.

    Danke fürs Teilen, Michael. Ich habe mich sehr gefreut. Wobei ich von Marios Nominierung erst heute erfahren habe. Umso schöner. Ich hoffe, dass wenigstens einer es aufs Treppchen schaffen wird.

    Und dann sind der SF-Art-Kalender und Kadaver von Frank Lauenroth auch noch nominiert.

    Auf der Longlist soll es sogar noch besser ausgesehen haben ...


    Ich drücke uns allen die Daumen.

    Die Lesung war einfach nur toll! Herzlichen Dank an alle Beteiligten. Besonderen Dank schulde ich Thorsten Küper, der das ganze erst möglich gemacht hat und auch wieder die schönen Ilustrationen gezeigt hat und Ansgar Sadeghi, der den Ratman gesprochen hat, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Echt super gut.

    Herzlichen Dank!

    Na, so was! Danke für die Info. Kannte ich allerdings nicht und ich gehe mal davon aus, dass "Revenge" sich deutlich vom Moloch unterscheidet. Aber der Underground kommt sogar noch früher vor. 1964 hat Sonya Dorman in "The Deepest Blue in the World" schon davon berichtet. Aber auch die Story kannte ich nicht. ;-p

    (Die ist übrigens sehr gut und wird in Nova 35 erscheinen.)

    Katla:


    Hier spielt Diane nicht mit insofern wird schon hochdeutsch gesprochen. Diane erblickte 2014 das Licht der Welt und ist somit etwas länger da. als MKIs Moloch. Seine Story spielt in Köln, wenn ich das richtig überflogen habe. Meine Ruhrcity hat Dortmund als Zentrum.


    Hier ein kleines Stück von relativ weit vorne:


    Wer hämmerte denn da rum? Wer störte dieses Idyll? Mühsam kehrte Ikia in die Realität zurück, streifte den Helm ab, schlich zur Tür und lugte durch den Spion. Ratman! Scheiße, was wollte der denn? Mit vorgelegter Kette öffnete sie die Tür einen Spalt breit. »Was willst du?«, fragte sie.

    »Hey, empfängt man so alte Freunde?«

    »Ratty, wir sind keine Freunde!«

    »Ach komm schon. Mach auf. Ich habe News für dich.«

    »Warte«, antwortete sie und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Schnell schlüpfte sie aus ihrem FBS und zog sich ein großes T-Shirt über. Den Anzug stopfte sie in eine Truhe und kehrte zur Tür zurück, um Ratty einzulassen.

    »Komm schon rein.«

    »Danke.« Ratty stand dort an der Tür als bräuchte er ihre Erlaubnis weiter in ihren Wohnraum einzudringen. Sie wies auf die Couch und meinte: »Pflanz dich.«

    Ratty tat wie geheißen, aber man sah ihm an, dass er es nicht gewohnt war, aus seinem Loch hervorzukriechen und sich auf fremdem Territorium aufzuhalten. Ratty war im Underground derjenige, der alles besorgen konnte, aber dafür kamen die Leute zu ihm.

    »Also? Du hast gesagt, du hättest Neuigkeiten für mich.«

    Er versuchte sich an einem Lächeln, aber das misslang reichlich. Eine Ratte, die wölfisch grinste, ohne einen schlauen Eindruck zu hinterlassen. Brr, da konnte es einem schon komisch werden.

    »Ich weiß ja, was du vorhast ...«

    »Einen Scheißdreck weißt du!« So weit kam es noch!

    Er lehnte sich zurück und breitet die Arme auf der Sofarücklehne aus, machte sich groß und versuchte imposant auszusehen. Nur wollte das mit seinem mickrigen Körper nicht gelingen. Ikia hätte sich immer noch in den Arsch beißen können, dass sie auf die Idee gekommen war, diese Missgeburt um einen Gefallen gebeten zu haben. Nur hatte sie niemand anderen gekannt, der ihr den Chip hätte besorgen können, außerdem war der Typ nicht so dumm, wie er aussah. Seit sie herausgefunden hatte, dass er schlauer war, nagte die Angst an ihr, dass er sie früher oder später erpressen würde. Er wähnte sich in der stärkeren Position und sagte: »Ihr macht alle den gleichen Fehler und haltet mich für dumm.«

    Tja, das stimmte wohl.

    »Aber Ratty ist schlau. Sehr schlau.«

    »Sieh mal zu, dass du nicht schlauer bist, als gut für dich ist.«

    Aber sicher doch, Katla.


    Ich habe Cyberpunk gewählt und bin in die Ruhrcity zurückgekehrt, in der Diane Dirt ihren Anfang hatte. Meine Protagonistin Ikia (Wer hier Pate stand, erkennt der, der den Namen rückwärts liest. ;-)) will dem Underground, in den alle Straffälligen verbannt und sich selbst überlassen werden, entkommen. Ursprünglich alleine, aber dann bittet Ratboy sie um Hilfe, denn dem Big Boss sind zwei Mädels in die Falle gegangen, die in einem Keller gefangen gehalten werden. Es heißt, sie seien von jetzt auf sofort plötzlich aufgetaucht und wer so aus dem Nichts auftauchen kann, müsste rein theoretisch auch auf diese Art wieder verschwinden können, aber die beiden Mädels spielen ein falsches Spiel ...


    Du siehst, auch bei mir sind die Zwillinge nicht nur positiv besetzt. ;)

    Ich habe es zwar schon vor einer Weile gelesen, komme aber erst jetzt dazu, etwas dazu zu sagen:


    Ihr wollt es Dunkler – Stephen King

    Heyne, 2024, Hardcover

    ISBN: 978-3-453-27472-3

    Seiten: 735

    Preis: 28,00 €


    Zwei begnadete Burschen:

    Ein alter Mann berichtet, dass sein Vater und dessen bester Freund verhältnismäßig spät zu Ruhm als Schriftsteller, bzw. als Maler gekommen sind. Und zwar nach einem Jagdausflug, auf dem irgendetwas vorgefallen sein muss, was sie aber auch auf Nachfrage nicht preisgeben. Als sei Vater stirbt, kann er das Geheimnis lüften.

    Irgendwie ist mir der Vater näher, als der Ich-Erzähler, obwohl der liebenswürdige Hinterwäldler gut gezeichnet ist. Das mag daran liegen, dass wir erst gegen Ende der Story etwas Privates über den Mann erfahren.


    Der fünfte Schritt:

    Ein netter Rentner wird in einem Park von einem trockenen Alkoholiker angesprochen. Der bittet ihn nett, sich seine Verfehlungen anzuhören. Widerwillig lässt er sich darauf ein.

    Böses Ende. Wäre auch eine Story für Zwielicht gewesen. Sehr gemein.


    Willie, der Wirrkopf

    Willie ist ein sonderbares Kind. Er sammelt Insekten in Gläsern, geht auf die Sonderschule und hat keine Freunde. Nur mit seinem Opa unterhält er sich gerne. Der erzählt ihm Geschichten so, als wäre er selbst dabei gewesen, obwohl das eigentlich nicht sein kann. Dann wird der Opa krank und stirbt.

    Bis jetzt mein Favorit, weil ich Willie mag und den Opa auch. Ist vom Autor wahrscheinlich ganz genauso gewollt. ;)


    Danny Coughlins böser Traum

    Danny träumt von einer vergrabenen weiblichen Leiche. Weil der Traum nicht wie sonst immer verblasst, sondern ihm einfach keine Ruhe lassen will, fährt er an den Ort und findet dort tatsächlich die Leiche. Weil ein Hund an der Leiche herumknabbert, meldet er den Fund bei der Polizei. Um weitere Scherereien zu vermeiden tut er das anonym. Die Polizei identifiziert ihn allerdings schnell und hält ihn für den Mörder. Besonders der ermittelnde Beamte ist nahezu besessen von dem Gedanken, er sei der Täter. Da die Ermittlungen keine Beweise zutage fördern, schiebt er ihm welche unter. Danny merkt das per Zufall und kann das Material einer anderen Ermittlerin übergeben. Von seinen Nachbarn wird er aufgefordert, den Ort, in dem er schon immer lebt, zu verlassen. Man hält ihn für schuldig oder will mit jemandem, dem so ein Verbrechen zuzutrauen ist, nichts zu tun haben. Der Beamte gibt Dannys Namen an die Presse, woraufhin der Bruder des Opfers von Danny erfährt, ihn für den Mörder hält und deshalb auf ihn schießt.

    Tolle und spannende Story. Der Leser ist sofort bei Danny und leidet mit ihm mit. Schöne Zeichnung der Personen und des Landlebens.


    Finn

    Finn ist der geborene Verlierer und Pechvogel in einer Person. Eines Tages wird er statt einer anderen Person entführt. Weil der Chef der Entführer offensichtlich psychisch krank ist und Danny sonst zu Tode foltern würde, wird er von den anderen Entführern auf freien Fuß gesetzt.

    Obwohl man mit Finn mitfühlt, bleibt die Story blass und irgendwie hat man den Eindruck, dass die Bösewichte nicht authentisch sind.


    Auf der Slide Inn Road

    Eine normale Familie, inklusive Opa, nimmt auf dem Weg zur Schwester eine »Abkürzung«, die sie an eine unpassierbare Stelle führt. Es wird gewendet und an der Stelle, an der früher mal ein Hotel stand, fährt der Familienvater das alte Auto seines Vaters in den Graben. Billie, der Sohn entdeckt, dass in einer Senke eine Frauenleiche verborgen ist. Dort, wo der Familienvater versagt, tritt der Opa erfolgreich an.

    Das kommt wie ein Märchen für alte Leute rüber.


    Ein Fachmann für Turbulenzen

    Ein Mann verdient sehr gutes Geld, indem er bei Flügen, die in Turbulenzen geraten, an einem bestimmten Platz sitzt und Todesängste aussteht. Damit wendet er ein Unglück ab. Auf diesem Flug rekrutiert er einen neuen Mitarbeiter. Wer der Auftraggeber ist, bleibt ein Geheimnis, wie genau die Unfallverhütung funktioniert auch. Man fühlt mit dem Mann, aber es bleiben viele Fragen offen.

    Laurie

    Ein alter Mann hat seine Frau verloren, mit der er 40 Jahre verheiratet war. Seine Schwester kommt ihn besuchen und bringt einen Hundewelpen mit, um neuen Lebensmut in ihm zu wecken. Zuerst weigert es sich das »Geschenk« anzunehmen, aber dann freunden die beiden sich doch an. Die Hündin heißt Lauri und findet eines Tages einen Nachbarn tot im Maul eines großen Krokodils. Damit das Krokodil die Hündin nicht auch noch frisst, haut der Mann mit dem Stock des Toten auf es ein. Eine einstürzende Brücke verhindert, dass beide vom Krokodil erwischt werden.

    Sehr nette Story und gut geschrieben und gezeichnet. Die Personen sind einem sofort sympathisch.


    Klapperschlangen

    Ein alter Mann, der gerade seine Frau verloren hat, will auf dem Anwesen seines abwesenden Freundes zur Ruhe kommen und lernt dort eine verschrobene Nachbarin kennen. Diese hat vor Jahren ihre 4-jährigen Zwillinge verloren. Die waren in eine Schlangengrube gefallen und dort zu Tode gebissen worden. Die Frau schiebt immer noch den Kinderwagen durch die Gegend und tut so, als befänden sich die Zwillinge darin.

    Als der Mann den Kinderwagen in dem Haus sieht, in dem er wohnt, bekommt er Angst. Noch schlimmer wird seine Angst, als er die Nachbarin tot auf der Straße findet.

    Eine der längeren Geschichten. Hat mir gut gefallen. Man fühlt gut mit dem Witwer mit und es ist schön, dass man nach so langer Zeit erfährt, wie es mit den Personen aus Cujo weiter gegangen ist.

    Jetzt muss ich das Buch noch einmal lesen ...


    Der Antwortmann

    Ein junger Mann möchte nicht in die Kanzlei, in der sein Vater und sein Schwiegervater in spe arbeiten. Er möchte lieber in ein kleines Kaff auf dem Land ziehen. Sein Schwiegervater droht damit, die Hochzeit zu verhindern, wenn er sich weiterhin weigert, seinem Wunsch zu entsprechen. Auf einer Fahr wälzt er seine Möglichkeiten in Gedanken hin und her und kommt zu keinem Schluss. Da trifft es sich gut, dass er bei einem Halt auf den Antwortmann trifft und dieser ihm sagt, dass seine Idee aufgehen wird, aber sein Schwiegervater sieben Jahre lang sauer auf ihn sein wird. Das nimmt er inkauf.

    Als sein Sohn gerade 7 Jahre alt geworden ist, trifft er den Antwortmann erneut und will von ihm wissen, ob sein Sohn ein Profisportler werden wird, wie er es vermutet. Die Frage wird verneint.

    Eine dramatische Story mit versöhnlichem Ende.

    Eine schöne Sammlung mit vielen alten Bekannten. Das mag ich immer besonders gerne an Kings Geschichten.