In der aktuellen SF kommt es mMn aber auch nur durch die "Grenzgänger" dazu, dass relativ viele Genreromane bei Großverlagen erscheinen.
Heyne hat natürlich traditionell ein breites SF-Programm, Piper seit ein paar Jahren regelmäßig eine Handvoll Romane pro Jahr, Knaur hier und da mal einen, Bastei Lübbe kaum noch.
Aber ein erheblicher Teil der Neuerscheinungen, auch bei den o.g. aktuellen Nominierungen, sind ja bei Verlagen erschienen, die "offiziell" keine SF verlegen, sondern diese dann aus Marketinggründen immer neutral als Roman, Thriller o.ä. bewerben. Der größte Teil der Leserschaft von z.B. "Hologrammatica", "Die Hochhausspringerin", "Hier ist es schön", "Der Platz an der Sonne" oder dem letztjährigen Gewinner "Qualityland" ist sich wahrscheinlich gar nicht bewusst, einen SF-Roman in Händen zu halten.
Nichtsdestotrotz SIND sie natürlich SF, selbst wenn sie ohne Raumschiffe oder Aliens auskommen.
Aber wie Lapismont sagte: Alles eine Frage der Definition. Wenn man sämtliche Psychopathen-Folterthriller mitzählt, dann gibt es sicherlich auch bei den großen Publikumsverlagen jede Menge Horror.