Beiträge von Ender

    Den ersten Teil der Reihe hatte ich noch selbst gelesen, die Bände 2 bis 5 dann nach und nach als Hörbücher gehört. Den Vorleser mochte ich sehr! (Volker Niederfahrenhorst)


    Jeder Band hatte so seine Längen und ich hatte permanent das Gefühl, dass bei dieser genialen Prämisse irgendwie noch mehr drin gewesen wäre. Aber trotzdem hat mich das Setting so fasziniert, dass ich drangeblieben bin.

    Mir persönlich hat Teil 3 am besten gefallen, weil da für meinen Geschmack die originellsten Ideen und der meiste Sense of Wonder geboten werden.


    Aber ich würde sagen, dass für alle Teile gilt: In dieser Reihe ist die Welt der Star.

    Die Serie basiert sehr lose, also wirklich sehr, sehr lose auf einem Buch von Douglas Adams. Hab ich nicht gelesen ("Der elektrische Mönch"), ist aber auch egal, weil Buch und Serie wohl wirklich wenig bis nix miteinander zu tun haben.

    Zumindest ist es auch im Buch so, dass - egal, wie absurd es in dem jeweiligen Moment erscheint - letztlich ebenfalls alles mit allem zusammenhängt und sich auf wundersame Weise zusammenfügt.


    Ach, wie habe ich das damals geliebt!

    Aber ich werde es vorsichtshalber nie wieder lesen, denn wer weiß, ob das heute bei mir noch so funktionieren würde.


    Vielleicht sollte ich als bekennender Nicht-Serien-Gucker in diesem Fall aber doch ausnahmsweise mal einen Blick riskieren ...

    Mir geht's ähnlich wie Cheddar Goblin (wenn auch in etwas milderer Form): Ich bin mit dem Buch auch nicht so richtig zufrieden.

    Was das Setting angeht, in dem der Roman spielt: Je näher man selbst am Thema "MMORPG" dran ist, desto mehr kann man vermutlich damit anfangen. Ich persönlich habe auf dem Gebiet praktisch überhaupt keine Erfahrung, finde es aber grundsätzlich durchaus interessant.

    Dass sich hier der allergrößte Teil der Handlung innerhalb solcher Virtual-Reality-Welten abspielt, bzw. dass man nacheinander von einem Spiel zum nächsten geschickt wird, wurde mir auf Dauer dann aber doch etwas langweilig. Das ist zwar alles recht unterhaltsam aufgebaut und die einzelnen Spiele sind gut beschrieben, aber so richtig spektakulär Originelles gibt es eigentlich nicht zu entdecken. Auch die Handlung ist zwar okay, aber nicht besonders aufregend; zudem wird sie immer wieder von den (durchaus nötigen) Einführungen in die jeweils neue Welt ausgebremst. Und die Auflösung am Ende ist wirklich ziemlich lahm.
    Ein klarer Pluspunkt hingegen ist das sehr plastisch beschriebene, interessante Personal.


    Mein Fazit also: Figuren gut, Hintergrund okay, Handlung mittelmäßig, inhaltlich steckt nicht viel dahinter (oder es ist mir entgangen) - aber zumindest ist das alles sehr flüssig und unterhaltsam geschrieben. Kann man also gut lesen ... man verpasst allerdings nichts, wenn man es lässt.

    Ich hab den Roman vor gar nicht allzu langer Zeit gelesen und konnte ihm leider nicht viel abgewinnen. Mein damaliger Leseeindruck:


    Im Nebula-Gewinner von 1987 geht es um genau das, was der Titel verspricht: Die Archäologin Elizabeth, die alte Maya-Ruinen ausgräbt, kann die Geister der einstigen, vor Jahrhunderten verstorbenen Bewohner sehen (und mit ihnen sprechen). Irgendwann zeigt sich, dass darunter welche sind, die ihre eigenen Pläne verfolgen und Elizabeth entsprechend zu manipulieren versuchen.


    Den Rahmen bildet der Alltag der Wissenschaftler rund um die Ausgrabungen sowie das ziemlich zerrüttete Verhältnis zwischen Elizabeth und ihrer Tochter Diane, die beide abwechselnd als Ich-Erzählerinnen auftreten.


    Das archäologische Ambiente fand ich zunächst ganz interessant, aber so richtig viel passiert während der ganzen Geschichte eigentlich nicht, so dass mir zunehmend langweilig wurde. Auch der übernatürliche Aspekt bringt keine echte Spannung; er ist irgendwie da und nimmt letztlich auch Einfluss, aber irgendwie habe ich mich trotzdem am Ende gefragt, was das alles sollte. (Und war schließlich sogar froh, als es vorbei war)


    Dass die damalige Nebula-Jury diesen Roman als den allerbesten seines Jahrgangs bewertet hat, ist mir ehrlich gesagt ziemlich unverständlich.

    Weiß jetzt gar nicht ob er bei Veröffentlichung im Kino zu sehen war

    Ja, aber nur in einer Handvoll Kinos und in wenigen Vorstellungen. (Und diese leider mit minimalen Zuschauerzahlen.)

    Allzu viele Leute dürften ihn also noch nicht gesehen haben.

    Science-Fiction-Neuerscheinungen finden sich - wenn ich ganz bescheiden darauf hinweisen darf - übrigens auch auf meiner Website. Und zwar immer ca. 2 Monate im Voraus, regelmäßig aktualisiert.

    Zudem auch noch unter "Archiv" bis zu 12 Monate im Rückblick (was spätestens in ein paar Monaten bei der SF-Lektüreauswahl für die Lesechallenge hilfreich sein könnte).


    HIER entlang.

    Könnte man nicht einfach einen Publikumspreis machen, jeder nominiert, was er will und es wird geschaut, ob das regelkonform ist.

    Mal ganz doof nachgefragt: War das nicht schon immer so? Sprich: war der Vincent nicht ohnehin ein Publikumspreis?

    Jede/r konnte mit abstimmen, dafür reichte ja schon eine bloße Anmeldung hier im Forum (bzw. dem Vorgängerforum).

    Ein netter Sonntagnachmittagsfilm für Bibliophile, finde ich. Wobei ich "Feelgood" nun nicht unbedingt unterschreiben würde. Schon auch ziemlich traurig bzw frustrierend. Aber trotzdem sehenswert, wenn man es ruhig mag.

    Ich habe auch ein- oder zweimal gedacht: Na, widerspricht er sich hier nicht gerade selbst ein bisschen? Oder klang das nicht vorhin noch ganz anders?

    Aber andererseits: Wenn jemand jahrzehntelang hunderte von Fragen beantwortet und in verschiedensten Lebensabschnitten und Stimmungen Interviews gibt, dann finde ich es nur natürlich, wenn dabei nicht ausschließlich druckreife und bis ins kleinste Detail stimmige Statements herauskommen.

    Mir hat sie auch sehr gut gefallen. Vor allem: Eine Doku, die zu 80% aus Originaltönen des Portraitierten besteht. Da wird gar nicht übertrieben viel interpretiert oder analysiert, sondern jeder kann sich selbst sein eigenes Bild von Mr. King machen.

    Gut gemacht. Und natürlich den Umstand genutzt, dass es vermutlich von kaum einem anderen Autor dermaßen viele über Jahrzehnte angesammelte Aufnahmen und Interviews gibt ...



    14 SF-Storys zum ewig jungen Thema "Erstkontakt"

    Erschienen: September 2020

    Begedia Verlag

    214 Seiten



    "Ein Erstkontakt ist die Begegnung mit dem Unbekannten, Neuen, Fremden. Es ist der Moment, der neue Horizonte eröffnet und das Selbstverständnis ändert. Er kann friedlich verlaufen oder mit Gewalt einhergehen, sehnlich erwartet werden oder unvermittelt in den Alltag einbrechen. Fand er gerade eben statt oder schon vor langer Zeit? War in jenem Augenblick allen Parteien bewusst, was da passierte? Eines ist ein Erstkontakt auf jeden Fall immer: eine Erweiterung der Möglichkeiten."


    "[…] ist es der Kontrast zwischen dem Erwarteten und dem Ganz Anderen, aber ebenfalls Denkbaren, auf den es ankommt und in dem solche Geschichten letztendlich auszuloten versuchen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.[…]"

    Aus dem Vorwort von Andreas Eschbach



    Inhalt:

    Andreas Eschbach - Vorwort

    Axel Kruse - Rock around the Clock

    Uwe Hermann - Die Fremden

    Melanie Vogltanz - Defekt

    Gerhard Huber - Die kurze Reise der HAWKING

    Guido Krain - Der Elefantenantrieb

    Peter R. Krüger - Drei Tage des Erwachens

    Frank Lauenroth - Delter

    Uwe Post - Terra Halbpension

    Alexandra Trinley - Auf gute Nachbarschaft

    Ralf Boldt - Cosmic K9

    Thorsten Küper - Unsere Freunde von Epsilon Eridani

    Arno Behrend - Das Jubiläum

    Gabriele Behrend - Meerwasser

    John Dodd - Geschichte wird geschrieben von ...


    Mir auch! Ein im wahrsten Sinne des Wortes interessanter Trip.

    Der Einstieg in diese Novelle ist nicht ganz einfach: Alles wirkt zunächst ziemlich wirr, die Sprache ist fordernd, der Inhalt unklar. Doch schon bald fügt sich dann doch einiges zusammen, die ganze Sache wird nachvollziehbarer und es wird vor allem auch klar, warum es zeitweise etwas konfus und ungeordnet zugeht. Stichwort „Träumen“.

    Zum Inhalt nur so viel: Der namenlose Ich-Erzähler reist spontan nach Tokio, um an neurologischen Tests bzw. Experimenten mitzuwirken, mit deren Hilfe sein im Koma liegender Bruder ins Leben zurückgeholt werden soll (und die übrigens das SF-Element in dieser Geschichte darstellen).

    Irgendwo zwischen Übermüdung, MRT, Jetlag und Wachtraum vermischen sich seine frischen Eindrücke aus der fremden Stadt mit alten wie neuen Erinnerungen, Erfahrungen und Gedanken.

    Klingt verwirrend? Ist es auf den ersten Blick auch. Auf den zweiten allerdings greift dann doch alles ineinander und wird verständlich. Überhaupt werden die traumartigen Sequenzen im Verlauf der Handlung seltener, um mehr und mehr den Blick auf eine unsichere, mit sich selbst unzufriedene Hauptfigur und ihr Innenleben freizugeben.

    Zitat

    Als ich ihn da liegen sah, nach meiner Ankunft, da spürte ich irgendwie nichts, gar nichts. Ohnehin bin ich schlecht darin, etwas zu spüren, abgesehen von: mich unwohl. Das kann ich ganz gut.


    Letztlich ergibt sich sowohl eine melancholische und sprachlich sehr beeindruckende Geschichte, als auch – so ganz nebenbei – ein interessanter Einblick in die Stadt Tokio.

    Ein erneutes Lesen lohnt sich nicht nur, es drängt sich geradezu auf.