Beiträge von Tintenkiller

    Ich wurde durch die beiden Festa-Bände auf M. R. James aufmerksam und bin sehr froh darüber. Nicht jede seiner Geschichten begeistert mich auf die gleiche Weise, aber mehrere Geschichten aus Band 1 und 2 gehören mittlerweile zu meinen Lieblingsgruselgeschichten. Ich mag seinen Erzählstil und Humor und wie er Atmosphäre erschafft.

    Schon ein paar Mal gelesen und immer wieder begeistert bin ich von:

    - "Die Macht der Runen",

    - "Eine Schulgeschichte",

    - "Die ungewöhnlichen Gebetbücher",

    - "Pfeif nur, dann eil ich zu dir, mein Freund",

    - "Eine Abendunterhaltung",

    - "Zwei Ärzte",

    - "Der Trakrat Middoth".

    Cool, das sind ja schon einige! :thumbup:

    Ich hatte nur das vom Zauberspiegel gefunden.

    Ich hatte bei meinem Kommentar auch einen kleinen Denkfehler bzw. mich nicht klar genug ausgedrückt.

    Ich hatte dabei eigentlich nicht vorrangig an professionelle Rezis in Zines und E-Zines, sondern mehr an Meinungsäußerungen/ Begeisterungsbekundungen/ Weiterempfehlungen/ Besprechungen von Leser:innen, die sich das Buch GEKAUFT haben und danach vielleicht sogar für das Buch abgestimmt haben, gedacht.

    Ich hatte dabei nicht bedacht, dass Äußerungen zum Buch, die es in den sozialen Medien gab, ja nicht über Google zu finden und frei zu lesen sind.

    Kommentare auf Verkaufsplattformen, in Foren und Blogs ließen sich eventuell finden, aber da sah es eher mau aus, oder? Auch hier habe ich keinen eigenen Thread zu Zwielicht 16 entdeckt.

    Auch über die Suche stieß ich hauptsächlich auf Kommentare von dir selbst.


    Das ist mir irgendwie unverständlich ... Wenn ich für ein Buch beim VP abstimme, dann feiere ich es doch ab, wenn es dann den 1. Platz gewinnt.

    Und wenn ich in einem Phantastik-Literatur-Forum angemeldet bin, dann ist das Forum doch der geeignete Ort dafür ...

    Vielleicht habe ich das Ganze auch nur übersehen bzw. nicht gefunden.


    Andererseits: Aufgrund der VP-Regeln kann ein Buch mit zehn 3 Punkte-Stimmen locker gewinnen gegen ein Buch mit neunundzwanzig 1 Punkt-Stimmen.

    An Zwielicht 16 waren ca. 20 Leute beteiligt, wenn nur die Hälfte davon für das Buch mit 3 Punkten abgestimmt hat, könnte so schon einiges an Punkten zusammengekommen sein.

    Sorry, ich bin ein A ...! Es war nicht böse gemeint. Zwielicht 16 hat den 1. Platz verdient gewonnen.

    Ja, natürlich. Bei den letzten Leserunden waren es 14 Bewerber. Bei der Zwielicht 17 Runde hatten sich 31 Leute beworben. Ich finde das schon viel.

    Wenn du an beliebiger Stelle versuchst, jemand ein Exemplar anzudienen, um eine Besprechung zu bekommen, gibt es oft genug null Interesse.


    Hast du da gegenteilige Erfahrungen gemacht?

    Schade, dass es keine oder kaum Bewerber:innen für die Leserunden gibt, die sich das Buch dafür selbst kaufen.

    Ich finde es auch befremdlich, dass ich so gut wie keine Besprechungen zu Zwielicht 16 im Netz finden konnte - jenes Zwielicht 16, das den 1. Platz beim VP gewonnen hat (habe ich die Besprechungen nur übersehen?).

    Vielleicht wäre es fairer, wenn ich solche Gedanken für mich behalte oder nur als Privatnachricht oder bei einem Con-Gespräch äußere ...

    War das deine erste Geschichte von Karin Reddemann?

    Ihre Art Geschichten zu erzählen ist ein wenig eigen, ich glaube, da muss man sich dran gewöhnen. Wenn man sich darauf einlässt bekommt man aber einen ganz eigenen Stil geboten.

    Auf der Homepage von Karin Reddemann gibt es einige Texte von ihr zu lesen, die nicht in Richtung Phantastik gehen und die mir gut gefallen. Bei diesen Nicht-Phantastik-Texten passt für mich alles gut zusammen, so dass sie für mich gut und mit Neugier komplett lesbar waren, auch die darin vorkommenden Personen waren für mich spannend.

    Ich werde bestimmt noch nach weiteren Texten von ihr Ausschau halten, unter anderem auf ihrer Homepage, aber nach aktuellem Stand bevorzugt Texte ohne Phantastik-Inhalte.

    Das Ordnungsamt und das Hexenhaus

    Die Geschichte habe ich zweimal gelesen: gleich zu Beginn, als ich mir das Buch geholt habe, und dann im Rahmen der Leserrunde noch einmal. Selbst beim zweiten Mal ließ die Story sich geschmeidig und mit Gruselstimmung lesen. Sie enthält die nötigen Horror-"Fetische und Trigger", um jene Sehnsucht nach einer guten Gruselgeschichte zu befriedigen, die einen dazu bringt, ein Horror-Magazin zu kaufen und es zu lesen. Der Schreibstil ist spannend, aber unaufdringlich, bleibt dezent im Hintergrund, überlässt dem Inhalt das Rampenlicht, setzt nur hin und wieder Akzente, in dem er eine für eine der Personen charakteristische Verhaltensweise offenlegt und betont wie zum Beispiel das Knacken eines Schlosses.

    Der Titel der Geschichte lässt bereits erahnen, wohin die Reise inhaltlich geht, was aber nicht stört, es erleichtert sogar das wiederholte Lesen der Geschichte. Dadurch, dass das eine Rätsel der Geschichte - wer wohnt in dem Hexenhaus? - bis zum Schluss nicht aufgelöst wird, lässt sich darüber auch jedesmal neu spekulieren. Ich halte es sogar für vorstellbar, dass niemand dort wohnt und das Hexenhaus so was ähnliches ist wie der schlammbedeckte Kombi in Stephen Kings "Raststätte Mile 81".

    Außerdem sterben in der Geschichte nur die Unsympathen.

    Eine perfekte Story für eine Horror-Anthologie/ ein Horror-Magazin!

    Ansichtssache

    Die Geschichte ist toll geschrieben, was den Schreibstil an sich und die Ideen für die Horror-Szenen betrifft, trotzdem war sie absolut nicht mein Fall, so dass ich mehrere Anläufe brauchte, um die Geschichte fertig zu lesen. Ohne Leserunde hätte ich die Geschichte nicht zu Ende gelesen ...

    Meines Empfindens nach bissen sich der Schreibstil und das Genre Horror. Der Schreibstil passte für mich nicht zu einer Gruselgeschichte. Auch fand ich die Personen auf anstrengende Weise uninteressant.

    Der Autoreninfo sowie ihrem Artikel Teuflische Flüche, eine bitterböse Witwe und ein grausig ungesunder Schönheitssegen nach scheint die Autorin sich bei ihren Publikationen bevorzugt im Horror- und Dunkle Phantastik-Genre zu bewegen. Dem Artikel nach scheint sie sich in dem Bereich auch gut auszukennen und wohlzufühlen. Leider fiel es mir auch beim Artikel durch den an sich hervoragenden, aber im Horror-Genre für mich ungeeigneten Schreibstil schwer, eine passende Stimmung und Konzentration aufzubringen, um die theoretisch spannenden Horror-Inhalte des Artikels die verdiente Neugier und Aufmerksamkeit zu schenken.

    Ich mag offenbar den Schreibstil und ich mag die in der Geschichte und im Artikel enthaltenen Horror-Elemente, aber leider nicht ihre Kombination, das finde ich selbst sehr schade ...

    Wohin der Grimm der Toten verschwindet

    Eine Geschichte, in die ich genussvoll schaudernd eintauchen konnte. Der eigene Alltag verschwand über weite Strecken beim Lesen. Die vor dem geistigen Auge erzeugten Figuren und Kulissen waren herrlich phantastisch, die philosophisch anmutenden Gedankengänge sehr spannend zu begleiten.

    Trotz düsterer Welten empfand ich die Geschichte nicht als herunterziehend und belastend, sondern fast schon im Gegenteil, vermutlich dank des liebevollen Schreibstils.

    Von derartigen Geschichten und Erzählweisen könnte auch ich durchaus mehr vertragen, nicht nur innerhalb von Zwielicht 15.

    Möglicherweise negativ erscheinende, aber nicht negativ gemeinte Kritikpunkte: Der für mich unaussprechliche Name des ersten Protagonisten störte mich am Anfang, aber ich gewöhnte mich mit der Zeit daran und anstatt ihn nur zu überlesen, assoziierte ich ihn schließlich mit einem Geräusch, welches den Protagonisten charakterisieren könnte.

    Als störend empfand ich zudem, dass iPhones in der Geschichte auftauchten und dadurch eine Zeit festlegten, in der die Handlung passierte. Die Geschehnisse im Kino und die Vorgeschichte/ Rückblende sah ich eher in einer Zeit, Umgebung und Gesellschaft irgendwann zwischen 1950 und 1980. Besonders das Tribunal der Financiers verbinde ich eher mit einer früher üblichen Vorgehensweise und mit Kinohistorie.

    Das Ende der Geschichte bewegte sich für mich an der Grenze zwischen Romantik und Schnulze. Ich fand es schön und passend, aber durchaus happy-end-ig. Woran sie ihn erkannte, wird nicht verraten, aber plötzlich wusste/ fühlte sie, dass er es war. Und er hatte sie ebenfalls wiedererkannt.

    Die Hinweise im Verlauf der Geschichte zeigen, dass diese Begegnung Ziel und Zweck des Ganzen war und er nicht der Erste war, der einen solchen Weg zu gehen hatte.

    Ein bisschen seltsam die Sache mit dem Grimm aufgrund mancher Textpassagen, aber gleichzeitig auch erklärlich durch das eigene Vorwissen als langjähriger Gruselgeschichtenleser, außerdem geht der Autor in einem Nebensatz seines Schlusssatzes selbst auf diese mögliche Merkwürdigkeit ein und entkräftigt bzw. hinterfragt sie.

    Dem Wiki-Eintrag nach scheint Amicus früher sehr produktiv gewesen zu sein. Aus der Filmographie meine ich "Totentanz der Vampire", "Asylum", "Geschichten aus der Gruft" und "Der sechste Kontinent" zu kennen, wenn ich mich nicht täusche.

    Seit 2006/ 2007 machen sie wohl wieder neue Filme. "It's Alive" scheint mir vom Titel her bekannt vorzukommen, aber ich weiß nicht, ob ich ihn gesehen habe.

    Nils Verstehe ich es richtig, dass demnächst ein neuer Amicus-Film namens "In the Grip of Terror" herauskommt?

    Stehen in dem verlinkten, englischsprachigen Artikel nähere Details dazu und wenn ja, was?

    Der Pitch

    Die Geschichte ist humorvoll, aber auch blutig. Sie spiegelt in überspitzter Form die heutige Zeit wider. Schön, dass in ihr eine beruflich erfolgreiche Frau die Hauptrolle spielt, die zumindest theoretisch die Möglichkeit hat, Beruf und Kind miteinander zu vereinbaren, sogar als Alleinerziehende.

    In einer beruflich wichtigen Webcam-Konferenz bzw. Pitch offenbart sich, dass das in der Realität alles andere als leicht ist. Nicht nur, dass niemand anderes da ist, der sich während der Webcam-Präsentation um das Kleinkind kümmern kann, so dass die Frau es allein bzw. parallel zu erledigen hat, das Kleinkind möchte nicht schlafen und kommt zur Mutter an den Computer (allerdings bleibt es ruhig), schlimmer ist in dem Moment vielmehr, dass die Technik, hier: die schlechte Internetverbindung auf dem Land, auf schicksalhafte, dämonische Weise streikt.

    Die Internetverbindung bricht immer wieder nach kurzer Zeit ab, was zu einer beruflichen Katastrophe zu führen scheint, weil die Webcam-Präsentation extrem wichtig für die Firma ist und damit auch für die berufliche Zukunft der Frau. Erst als die Frau durch Zufall (sic!) herausfindet, wie sie die Internetverbindung am Laufen halten kann, bringt sie ihren Part erfolgreich über die Bühne. Der Preis, den sie dafür zahlt, ist hoch (... zu hoch?).

    Mir hat die Geschichte gut gefallen. Die Modifizierung eines bekannten Motivs ist gut gelungen.


    Den unterschiedlichen Anführungszeichen bei den Dialogen nach scheint die Geschichte auf zwei Computern geschrieben bzw. überarbeitet worden zu sein. Der Wechsel bei den Anführungszeichen-Arten fällt zwar auf, aber kommt nur manchmal vor und stört nicht weiter. (Es verwundert nur, da Zwielicht 15 zwei Herausgeber und ein vierköpfiges Lektoren-Team hatte.)


    Die Autoreninfo am Ende von Zwielicht 15 ist unterhaltsam geschrieben. Laut Info handelt es sich bei der Veröffentlichung in Zwielicht 15 um die erste Publikation des Autors, obwohl er davor schon Kurzgeschichten und Novellen geschrieben hat. Die in der Info genannte Internetadresse funktioniert nicht (mehr), aber verrät offenbar den echten Nachnamen des Autors. Via Internetsuche scheint er über diesen echten Namen zu finden zu sein. Zumindest zwei der Treffer passen inhaltlich und vom Schreibstil/ Humor zur Autoreninfo.

    Über seinen Autoren-/ Zwielicht 15-Namen gibt es unter anderem einen Autoren des dtv zu finden, dessen Infos aber nicht mit der Zwielicht 15-Autoreninfo übereinzustimmen scheinen (der dtv-Autor ist aus irgendeinem Grund nur über die Suche zu finden und nicht in der dtv-Autorenliste).

    Seinem (damaligen?) Wohnort (und seinem Fahrradweg) nach könnten der Autor und ich uns theoretisch schon mal im real life über den Weg gelaufen sein, aber sein Foto im Internet und seine Namen kommen mir spotan nicht bekannt vor.