Beiträge von Royston Vasey

    King war 1986 alles andere als Mainstream. Die Meinung, die ihr Jüngeren heute von King habt (ich gehe aufgrund deiner Argumentation mal davon aus, dass du ein jüngeres Semester bist), wird natürlich verzerrt durch ganz andere mediale Einflüsse.

    Danke für das jünger machen. Kommt nicht mehr wirklich oft vor. ^^


    King war 86 definitiv Mainstream. Das war quasi seine Hochphase und jeder redete von dem Gruselmeister. Die Bücher gingen in der Schule rum und ich erinnere mich sogar an einen Film-Foto-Roman zu Stand by me in der Bravo. [Ber]

    Dennoch: mit negativer Grundeinstellung kann man keinen Film genießen. Ich zumindest halte die beiden Teile von ES für ziemlich gelungen. Und das Ende war halt genauso wie die vielen Enden seiner Romane. Sowas kann er einfach nicht gut.

    Und tatsächlich habe ich den Roman während meines Edingburgh-Aufenthalts genossen. Im Original ist bereits der 5. Teil der Reihe erschienen. Soviel vorab: Band 1 hat mich absolut überzeugt, so dass ich mir die Folgebände bereits besorgt habe.


    Zum Inhalt hat Werner ja bereits was geschrieben. Der Stil (ich habe das Buch auf Englisch gelesen) ist lockerleicht und sehr ironisch. Gerade das ständige Genöle des Londoners, der ins dumme Schottland versetzt wird, wo die Leute weder Manieren noch sonstiges Hirn im Kopf haben, ist einfach nur genial. Zudem bekommt er noch einen Kollegen an die Seite gestellt, der doch eher der ruppige Typ ist. Die Dynamik ist entsprechend grandios.


    Der Fall an sich ist spannend und die Auflösung ebenfalls gut durchdacht. Für mich eine absolute Entdeckung. Was mich allerdings interessieren würde: Im Original wurde den Schotten auch dieses teils nuschelnde Englisch in den Mund gelegt. Teils auch mit anderen Begriffen. Wie ist das in der Übersetzung umgesetzt worden? Wird da wieder fleißig berlinert? ^^


    Schulnote: 1


    Deutschland hat eine Obergrenze für Asylsuchende eingeführt, ganz Europa ist bis weit nach Nordafrika hinein abgeriegelt. Jenseits der Sahara entstehen riesige Lager, in denen Millionen von Flüchtlingen warten, warten, warten. So lange, dass man in derselben Zeit eigentlich auch zu Fuß gehen könnte, wäre das nicht der sichere Tod.


    Als die deutsche Starmoderatorin Nadeche Hackenbusch das größte dieser Lager besucht, erkennt der junge Lionel die einmalige Gelegenheit: Mit 150.000 Flüchtlingen nutzt er die Aufmerksamkeit des Fernsehpublikums und bricht zum Marsch nach Europa auf. Die Schöne und die Flüchtlinge werden zum Quotenhit. Und während sich der Sender über Live-Berichterstattung mit Zuschauerrekorden und Werbemillionen freut, reagiert die deutsche Politik mit hilflosem Wegsehen, Kleinreden und Aussitzen. Doch je näher der Zug rückt, desto mehr ist Innenminister Joseph Leubl gefordert. Und desto dringlicher stellen sich ihm und den Deutschen zwei Fragen: Was kann man tun? Und in was für einem Land wollen wir eigentlich leben?


    Quelle: https://www.luebbe.de/eichborn…ame=Eichborn%2FStartseite



    Okay, so richtig passt der Roman nicht zu unserem Forum. Es handelt sich um eine bitterböse Satire. Dennoch ist es irgenwie auch eine Dystopie und damit biege ich mir jetzt die Begründung für ein eigenes Thema zum Roman zurecht. M. E. handelt es sich um den wichtigsten Roman der innerhalb der letzten 10 Jahre geschrieben wurde. Dieser Roman legt die Finger tief in die Wunden zum Thema Flüchtlingspolitik der EU und ebenso in den teils zweifelhaften Umgang der Medien mit diversen Themen. Vermes geht in diesem Buch immer einen Schritt weiter, als man glauben mag. Vermes tut wirklich weh. Er mutet dem Leser sehr viel zu und zeigt, in welche Scheiße uns Pegida, AfD und sonstige "Patrioten" reiten können. Und wie hilflos und teils unbedarft die Medien und restlichen Politiker damit umgehen. Wie sich die Menschen vor den Karren spannen lassen... Der Roman ist realistischer und beängstigender als jeglicher Horror-Roman, welchen ich in den letzten Jahren gelesen habe.


    Zu Beginn habe ich mich auf die falsche Fährte locken lassen. Das Buch fängt recht süffig an und ich musste wirklich häufig ziemlich laut lachen. Doch das Lachen bleibt einem beim Fortschreiten der Story immer mehr im Halse stecken. Das Ende ist absolut unvorhersehbar und hat mich sprachlos gemacht.


    Vermes wird sich mit dem Roman definitv viele Feinde gemacht haben. Ich würde wirklich gerne wissen, was für Drohungen er per Mail etc. dafür erhalten haben wird. Dank des Internetzeitalters ist der braune Mob ja ziemlich schnell mit Drohungen und Beschimpfungen dabei.


    Mir hat der Roman die Augen weiter geöffnet. Die aktuelle Flüchtlingspolitik ist fragwürdig. Sich abzuschotten und die Probleme auf andere Abschieben ist abartig. AfD und Co. gehören gemieden. Aber wir leben ja in einem Lummerland und solange es Menschen gibt die behaupten, die ganzen Flüchtlinge in ihren Schlauchbooten seien einfach nur auf eine lustige Bootstour aus, läuft einiges schief. Obergrenzen und Zäune können keine Lösungen sein, solange Menschen verrecken.


    Pflichtlektüre: 1++++++++++++++++++++++++++++++

    Bd. 2: The Great Hunt - Die Jagd beginnt


    Das zweite Buch setzt direkt nach dem ersten Band an. Die Geschichte wird lustig weitergesponnen. Neue Charaktere betreten die Bühne und so langsam dämmert den Protagonisten, das sie aus der ganzen Sache nicht mehr so einfach rauskommen, wie erhofft.


    Wie es sich für diese klassischen Fantasy-Geschichten gehört, wird wieder fleißig gewandert. Teils in anderen Konstelationen als im 1. Band. Diese permanente Wanderei ist natürlich aufgrund der dabei stattfindenden Ereignisse spannend und von Jordan gut geschrieben, dennoch bremst sie die Handlung teilweise künstlich aus. Zudem wächst das Personenkarrussel jetzt schon stetig an und man wünscht sich zwischendurch weniger Ablenkungen sondern eine stärkere Fokussierung auf den Hauptplott. Das Problem gibt es bei Martin ja leider auch.


    Trotzdem ist das Buch Fantasy at his best. Band 3 habe ich mir für in Kürze auf den SUB nach oben geschoben. Jetzt bin ich in der Geschichte drin und will sie auch mehr oder weniger flott durchziehen. Allerdings brauche ich nach solchen Schwarten trotzdem immer etwas Abwechslung.


    Schulnote auch hier: 2++

    Mein Fazit: "Klammroth" und "Das zweite Gesicht" sind Pflichtlektüre, alles andere ... wenn mans mag ;). Ach ja, "Hex" liegt hier noch rum. Thematisch spricht es mich auf jeden Fall wieder an.

    HEX ist aber nicht von Kai Meyer sondern von Thomas Olde Heuvelt. Und den gibts wirklich. Ist kein Pseudonym von Kai. ^^

    Ich habe ebenfalls nur die ersten beiden Staffeln gesehen. Staffel 9 interessiert mich jedoch wieder. Mal schauen. Da die auch unabhängig voneinander funktionieren, kann ich Staffel 3 - 8 ja auslassen...

    Die TV-Serie gefällt mir tatsächlich besser als die Vorlage. Gänzlich anders hat bei Preacher. Da ist die Serienumsetzung äußerst fragwürdig.


    Von da an Harry: Preacher lesen und Boys gucken. Das passt dann schon.

    Teil 2 ist genauso schlecht wie ich erwartet hatte. Nun, "schlecht" ist hier relativ; die Kasse klingelt, und um etwas andere geht es bei diesem Popcorn-Kino ja nicht. Man will die Massen erreichen, und das hat man mit dieser Adaption geschafft. Ich selbst erwarte von King-Verfilmungen im Grunde nichts, beobachte aber halb amüsiert, was sich im Horror-Mainstream-Kino so tut, nur um Gewissheit zu haben.

    Naja, was hast du erwartet? King ist Mainstream, sowohl im Film als auch im Buch. Wenn du schon so schlechte Erwartungen hattest: warum hast du dir den Film dann angesehen? Um deine schon vorab feststehende Meinung zu bestätigen? Dafür wäre mir die Zeit dann definitiv zu schade.

    Mir haben beide Teile der Neuverfilmung gefallen. Mit dem Schrott aus den 80ern nicht zu vergleichen. Selbst das Schlussmonster fand ich akzeptabel. Da gabs schon deutlich schlimmeres.


    Was mich besonders gefreut hat, war der Casting-Glücksgriff. Sämtliche Schauspieler wirkten nicht nur optisch wie große Versionen der Kinder aus Kapitel 1. Die Chemie zwischen dem Cast war wirklich greifbar.


    Für mich das diesjährige Highlight des mit Abstand schlechtesten Kinojahres, an das ich mich erinnern kann.