Schau, Frank, es geht hier nicht um Desavouierung von irgendeinem Übersetzer, nichts läge mir ferner. Ich würde auch nie behaupten, dass hier irgendetwas Unredliches vorgefallen wäre. Aber als Leser zu sagen: ich finde diese Übersetzungen nicht gut gemacht, hat auch nichts mit Rufschädigung zu tun.
Über A Head Full of Ghosts und Palahniuk haben wir damals auf Facebook gesprochen, und da hast Du ähnlich reagiert und mir erklärt, dass unter anderem die wortwörtliche Übersetzung von "instanteneous" auf das deutsche Wort "instantan" gebräuchlich und von Tremblay so intentioniert sei (eine Überstzung, die ich mir in ihrer -- für mich -- Abstrusität bis heute gemerkt habe). Sonst kann ich nichts dagegen sagen, Du weißt sicher, wovon Du sprichst. was ich Dir allerdings sagen kann, ist das ich als Leser des deutschen Buches von Seite zu Seite gestolpert bin und mir oft gedacht habe, dass die Übersetzung eines Buches, auf das ich mich sehr gefreut hatte, sich mir soweit versperrt, dass ich es nach ein paar Dutzend Seiten abgebrochen habe. Als ich etliche Jahre später im Original gelesen habe, ist die Prosa geflossen und ich bin über solche Stellen wie diesen instantanen Schrei eben nicht gestolpert. Das ist der Vergleich den ich als Leser habe. Nachdem Du und der Übersetzer sonst offenbar nur gute Rückmeldungen von anderen Leser*innen bekommen haben, wirst Du Deine eigenen Rückschlüsse aus diesem Thread ziehen.
Aber hier gleich mit Rufschädigung in den Ring zu steigen ist schon etwas starker Tobak.
"Lockenbärtig" finde ich übrigens probat.
"In gutnachbarlicher Breite" für "neighbourly amplitude" aber weniger.
Nachtrag: Unredliche Hilfmsittel bei der Übersetzung zu unterstellen, finde ich allerdings jetzt übrigens auch nicht so toll.