Beiträge von MadScheib

    Mein allererster Bond war im zarten Alter von 4, 5 Jahren LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU. Seitdem,

    das wissen viele, ist es eine Liebe fürs Leben. Darüber hinaus mag ich stets die "geerdeten" Bonds

    viel mehr als die abgehobenen.

    Meine Top-3:


    1) LIZENZ ZUM TÖTEN (1989)

    Timothy Dalton IST James Bond. Optisch wie darstellerisch. Bond war stets ein

    Antiheld, ein innerlich zerrissener Mann, der mitunter von seinem Job geradezu

    angewidert war und sich gleichwohl bewusst war, dass einer die Schmutzarbeit

    erledigen muss. Hier wird Bond zum Einzelgänger und rächt seinen CIA-Kumpel

    Felix Leiter sowie dessen ermordete Ehefrau (da Bonds einzige Frau, Tracy, ebenfalls

    ermordet wurde, ist der Antrieb NOCH drängender). Sein Gegenspieler, Franz Sanchez

    ist ein eiskalter Drogenbaron, der dennoch auf Werte setzt. An Bonds Seite sieht man

    ferner mit Pam Bouvier eine starke, resolute Frau und kein Betthäschen, die 007 mehrfach

    den Arsch rettet. Dazu ist der Film der mit Abstand brutalste der Serie. Da explodieren

    Köpfe, Menschen werden von Haien zerstümmelt oder zu Matsch verarbeitet ...

    Was Craig heute macht, machte Dalton bereits zwanzig Jahre früher - und teils besser.


    2) LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU (1963)

    Bond gerät zwischen die Fronten, als er eine sowjetische Dechifrriermaschine stehlen soll,

    im Grunde ein Ablenkungsmanöver der Terrororganisation SPECTRE, die sich parallel dazu

    an Bond ob dessen Ermordung von Dr. No rächen möchte ...

    Die vermeintlich "kleinen" Bonds sind meist die besten. Der hier ist geradezu intim. Connery

    war hier im Rhythmus, ebenso der Film, beides läuft wie geschmiert. Und der Zweikampf im

    Simplon-Orient-Express mit Red Grant ist einer der besten Zweikämpfe der Filmgeschichte.


    3) SKYFALL (2012)

    Den dritten Bond-Favoriten zu nennen, fiel mir schwer. Irgendwie mag ich sie ja alle. Auch die

    schlechten. SKYFALL wählte ich aus, weil er innerhalb des Bond-Mikrokosmos eine Art Kunstwerk

    darstellt, sei es wegen der kongenialen Bilder von Kameramann Roger Deakins, des Titelsongs

    oder einer brillanten Schurken (Javier Bardem hätte mindestens eine Oscarnominierung verdient

    gehabt). Gleichzeitig demoniert Regisseur Sam Mendes den Mythos; er hinterfragt alles, was Bond

    ausmacht, der dringt ins Innerste vor - und macht ihn somit "wetterfest" für die Zukunft. Dazu

    entschleunigt er die Größer-Schneller-Weiter-Formel, weshalb der Film mehr Thriller ist und von

    den "neuen" am meisten Flemings Vorlagen atmet.

    Der Amtsschimmel ... Oh ja.

    Ich hatte mir das Ganze eher in der Form vorgestellt, dass die von mir erwähnten Voting-

    möglichkeiten auf den Seiten eines Vereins (nicht zwangsläufig) dem geneigten Wähler

    zur Verfügung gestellt werden und daraufhin eine Auswertung erfolgt. Was die Vorschläge und

    die bereits gewählten Titel beträfe: wer wofür und wieviele was gewählt haben, könne ja auf

    "geheim" oder "unsichtbar" gestellt werden. (Für die Öffentlichkeit.)

    Klappentext:

    TESTAMENT - For some...death is just the beginning...

    You have a chance to save the world or the only person you ever loved...What would you do...?

    Sean Doyle faced danger, death and other things he'd rather forget during his time in the Counter Terrorist Unit. But times change, even if Doyle doesn't. He's older but no wiser and the world he knew has changed.

    Now he finds himself working as a Private Security Consultant in Baghdad, still a city in turmoil. His job is to protect the men working on a new rail line from terrorist attacks. For Doyle, it seems like old times but this time it's a different kind of enemy. However, someone from his past arrives to offer him the kind of work he was made for. Doyle is given the chance to re-join the Counter Terrorist Unit.

    The reason is that a case he worked on thirty years earlier has been re-opened. A man he thought was dead has been spotted in the company of the Russian Mafia. But how can this be? Doyle knows that he himself killed this man one fateful night in Ireland back in the eighties. The lure of his old life is too much but when he returns he discovers there are some catches.

    After physical and psychological tests, he will have to work with a partner. A man half his age who seems to embody everything Doyle despises.

    Between them, these two will have to hunt down the man who Doyle thought was dead. A man with limitless wealth, twisted desires and the mind of a monster. The man responsible for the death of the only woman Doyle ever loved. It's meant to be a mission but, for Doyle, it's what he does best. It's revenge.

    However, when the time comes, he will find answers that threaten not only his life but his sanity. His old, blood spattered world will come hurtling back to engulf him and a decision must be made that defies reason.


    phantastik-literatur.de/index.php?attachment/657/


    Ich mag Hutson. Ein solider Erzähler, der nicht umsonst den Titel "King of the Nasties" bekam. Die meisten seiner Romane sind knüppelhart, pessimistisch und lesen sich wie Filme. Ein Autor aus der Arbeiterklasse. In Deutschland gab's bereits mehrere Anläufe, aber irgendwie funzte es nie. Dieser Roman ist die Fortführung von BLUTIGER SEGEN, bei Festa erschienen. Titelheld Shaun Doyle ist gewissermaßen ein Anti-James Bond; er pfeift auf Befehle und Korrektheit, zugleich ist er innerlich zerrissen. Für mich ist dies Hutsons stärkster Roman seit ein paar Jahren und auch wenn das Finale mitunter arg in Klischees badet, eine gelungene Fortsetzung.

    Nina: Ich fände einen Verein respektive einen quasi öffentlichen "Versammlungspunkt" alleine schon wegen der nicht vorhandenen Exklusivität schön. Dazu wäre auch ein gewisser Wiedererkennungswert gegeben. Einfach wäre etwa folgendes: man kann die Vorschläge abgeben/ergänzen beziehungsweise für bereits vorhandene gerne abstimmen und in der "heißen Phase" wird das Ganze ausgewertet. Quasi Listen, ähnliches gibt's ja auch bei Facebook.

    Nachtrag: Vielleicht ist eine Vereinsgründung gar nicht (mehr) nötig. Ich will mich freilich nicht über die sehr geschätzten Häupter des Vorstandes hinwegsetzen, aber eventuell ließe sich ja ein Schulterschluss mit dem Marburger Verein für Phantastik finden, zumal die Verleihung ja bislang stets auf der Marburg-Con stattfand.

    Reduzierung: von meiner Seite aus eher nicht. Gerade die (düstere) Phantastik lebt von Kurzgeschichten und gerade diese Kategorie auszuschließen, wäre kein gutes Signal. Insbesondere für alle Kurzgeschichten-Schreiberinnen. Besonders in dieser Kategorie darfst du nicht den Effekt, gerade auf neue/junge Autorinnen vergessen; ich weiß, wovon ich rede. Bereits in der Endrunde zu sein, erfüllt(e) mich stets mit Stolz und noch mehr Motivation. DAS ist zum Beispiel, was ich mit Fördereffekt meinte. Die von dir vorgeschlagene Punktevergabe finde ich nicht schlecht.

    Sehr schöne Ideen, Nina. Allerdings würde ich den Vincent Preis aus diesem Forum auslagern und gegebenenfalls eine eigene Seite erstellen. Nur in diesem Forum, das wirkt auf mich einfach zu elitär. Wer mitmachen möchte, der schickt eine Mail und bekommt etwa einen Zugangscode. Man könnte auch all jene Verlage, die mitmachen, gleich in welcher Form, namentlich erwähnen, das spornt sie eventuell an, am Ball zu bleiben.

    Darum fände ich ja die "keine Vorrunde-"Regelung so gut. Erspart Erbsenzählerei. Meinetwegen könnte es aber auch eine Vorrunde geben, OHNE Vorgaben; jeder votet, was ihm gefäll und dann die Hauptrunde.

    Nina: Und da sehe ich den Vorteil eines rein von Mitgliedern erstellten Preises. Keine Vorgaben, keine Vorrunden, jeder votet für das, was ihm gefällt und was am Ende bei rauskommt ... ist eben so.

    Klar kann das auch in die Hose gehen, aber einen Versuch wäre es meiner Meinung nach wert. Nachjustierung ist immer möglich.