Beiträge von Vincent Voss

    Ich eröffne meine Lesechallenge 2021 in der Kategorie völlig ungeplant mit diesem Buch, weil ich Entscheidungsschwierugkeiten hatte. Ich hatte zwei andere Bücher begonnen, sie waren mir jjeweils zu sperrig, King wollte ich nicht und dann fiel die Wahl auf James Herbert. Bis auf "Ratten" hatte ich auch nie ein Problem mit seinen Büchern. Einfach genug, um abzuschlaten, gruselig und dennoch niemals billig dabei. Außerdem weiß ich es für mich einzuschätzen, wie schwierig es ist, "einfach" zu schreiben und dabei eine Stimme zu behalten.


    In Todeskralle gelingt es Herbert auch wieder vortrefflich eine schauderhafte Stimmung zu erzeugen. In der englischen Universitätsstadt Eaton stürzt eine Passagiermaschine ab und nur der Co-Pilot der Maschine überlebt. Die Klejstadt verändert sich daraufhin. Das Trauma kann nicht überwältigt werden und es häufen sich mysteriöse Todesfälle. Der Co-Pilot, ein spiritistsiche Medium und ein Geistlicher versuchen die Fälle aufzuklären.

    Was hier gut gelingt, ist alle Handlungsstränge stimmungsvoll vorzubereiten. In einzelnen Kapiteln werden unheimliche (und oft tödliche) Episoden beschrieben, bei denen man sich nachts beim lesen wirklich gruseln kann. Leider gelingt die Auflösung am Ende nicht so wirklich und es wirkt schon sehr konstruiert, wie das alles passiert sein soll. Nichtsdestotrotz hat es mich sehr unterhalten.


    Für alle, die der Debatte um das Böse eingebettet im CXhristentum mitverfolgen, sei gesagt, dass dieser Roman absolut in das Schema passt. Herbert verwendet eh sehr gerne Geistliche in seinen Romanen. Ich mag das. Ist mir auch gelegentlich passiert, ohne, dass ich mich als Mensch mit christlichem Glauben sehen würde.


    Noch ein erwähnenswerter Punkt: Herbert gibt die Flug- und Ermittlungsszenen der danach ermittelnden Behörden sehr gut wieder.


    Fazit: Unterhaltsam, schnell durchgelesen, 7 von 10 verbrannten analogen Bildern im Wasserbad

    Und weiter ...


    M. H. Steinmetz - Die schwarze Spinne


    Was für ein Jane Doe-Szenario! Forensiker-Duo bestehend aus Vater und Sohen begehen ene Leichenschau. Doch mit der Toten stimmt etwas nicht. Und irgendwie mit allem Anderen auch nicht. Blut und Chaos und großartig geschrieben.


    Karin Leroch - Martins Fluch


    Weird, was nach der Öffnung des Schiffskoffers von Großonkel Engelbert passiert. Ein sehr, sehr unheimlicher Kellerfund.


    Gundel Steigenberger - Der alte Apfelbaum


    Jeder hat so seine Leichen im Keller. Bei dieser Geschichte ist mal nicht der Gärtner der Mörder, sondern derjenige, der etwas Furchtbares entdeckt ...


    Veronika Lackerbauer - Die weiße Frau


    In dem Schloss der Hohhenzollern wird bei Restaurationsarbeiten im Keller etwas Unheimliches entdeckt. Aber so einen harmlosen Schloßgeist, gibt es doch überall, oder? Böse!


    Katrin Biasi - Gewissensbisse


    Was alles passieren kann, wenn man auf dem Weg zur Arbeit versehentlich einen Hund überfährt ... gut beschrieben, diese Gewissensbisse!


    Andi Zobernig - Der Gebeine Willen


    Düster wird hier ein furchtbares Familiengeheimnis entdeckt. Aufgeklärt auch? Wer weiß ... unheimlich und mit politischer Aussage.


    Alessandra Reß - Nur noch ein Absatz


    Fast hätte der Titel mein Leitspruch beim Lesen dieser Anthologie werden können ... schöner gruseliger Abschluss à la House of leaves. Warum manche Bereiche wohl einfach abgesperrt sind?



    Fazit: Das war eine sackstarke Anthologie mit ausnahmslos krass guten Geschichten. Da gebührt natürlich den Herausgeber*innen großes Lob neben allen Schreibenden. Trotz eines dochj scharf zugeschnittenen Themas, sind die Geschichten und die Heransgehenweisen sehr vielfältig. Puh, ich bin echt froh, es aus meiner Sicht nicht verkackt zu haben.

    Zum Zitat: Das ist wohl eine der primären Problematiken der (unheimlichen) Phantastik, wahrscheinlich hier noch viel mehr als in der Science Fiction. Und bestimmt ließe sich das Forum in der Hinsicht zweiteilen: Das Böse – pro und contra. Hier geht es zur Abstimmung …


    Die Frage, die das Konzept des Bösen, das wir so sehr gewohnt sind mit einer christlichen Moral zu verbinden, hervorbringt, berührt ja noch einen anderen Punkt. Der hier im Forum sogar schon Streitpunkt war: nämlich, ob der Roman oder die kurze Form besser geeignet sind fürs Unheimliche. Mein Argument gegen den Roman ist häufig, dass er aufgrund der menschelnden Figurenentwürfe zu aufgebläht ist und mich alltägliche menschliche Probleme in der Literatur eher kalt lassen. Gerade damit aber manipulieren ja Autoren die Leserschaft: sie zeichnen Charaktere so, dass sie einem ans Herz wachsen oder als verabscheuungswürdig dastehen. Und danach richten wir dann unser literarisches Gerechtigkeitsempfinden, das ja doch, so meine Vermutung, maßgeblich vom Konzept gut/böse beeinflusst ist.



    Einer Diskussion würde ich mich hier überhaupt nicht verschließen. Sehr spannend!

    Alleine die Tatsache das Michael Siefener selbst daran beteiligt ist, lässt das Ganze schon zu einer echten Herausforderung für einen bescheidenen Fanboy wie mich werden. Ich werde mir sehr intensiv Gedanken darüber machen, ob ich mein bescheidenes Talent in die Waagschale werfe.

    Ja, das ist schon eine besondere Herausforderung und es wahrscheinlich auf die literarische Stimmfarbe ankommen. Insgesamt hat mich das Projekt schon gewonnen, zumindest als Konsument.

    Weiter geht es:


    Faye Hell - Unser kleines Haus in Texas


    Bitter bitter böse. Ein Paar zieht in ein altes, leerstehendes Haus und hört ein Klopfen aus dem Keller. Ignorieren? Etwas machen? herrlich, wie die Beziehung der beiden einem Krieg um Macht gleicht. Und was dann passiert ist Horror ...


    Sonja Rüther - Nachtschicht


    Ups, sehr überraschend. Und erotisch. Und höllisch. Eine Frau lebt ein sehr langweiliges Leben mit einem sehr langweiligen Mann. Bis sie jemanden bei sich im Keller entdeckt und ihr Leben eine neue Wendung nimmt ...


    Michael Marcus Thurner - Unten im Keller


    Modellbauer waren mir schon immer suspekt. Jetzt gruselt es mich wirklich ... *gnichel*


    Vincent Voss - Schmerzen wie Bonbons


    Was soll ich sagen ,,, dieser Voss. Haut eine geniale Kurzgeswchichte nach der anderen raus. Ich mag ihn sehr. Ach so, worum geht es: Sophia ist auf das Land gezogen. Wakendorf natürlich. Dort hat sie eine Psychotherapiepraxis eröffnet und zwei ihrer Patienten berichten in sehr intebnsiven Sitzungen von Kellertüren, die sie nicht öffnen wollen. Sophia recherchiert ...



    Kurze Pause ...