Beiträge von Vincent Voss

    Gestern gesichtet und ich fand ihn sehr gut. Eine völlig andere Herangehenseweise, ruhig, dialoglastig und nicht auf Schockeffekte aus. Eine äußerst religiöse siebenköpfige Familie aus England sucht ihr Glück in der neuen welt und versucht das Land urbar zu machen und durch harte Arbeit gottgefällig zu leben. Doch dann tritt eine Hexe in ihr Leben ...


    Was dann erzählt wird, sind im Gruinde zwei Handlungen, die unabhängig voneinander funktionieren würden. Ein Familiendrame, in der sich alle Mitglieder neurotisch in ihre Religiösität hinensteigern und ein Horrorfilm, der das Treiben einer Hexe in nordamerikanischen Urwäldern zeigt. Und egal, wie man es nimmt ... das Ende kann man als eine Art Erlösung deuten.


    Von mir gibt es neun von zehn schwarze Phillips.

    Also mit dem Kleinsten und dem Größten nur familienintern. Ansonsten über Zoom mit zwei anderen Gruppen. Mit meinem Großen bei ihm, weil wir uns die Regelwerke teilen. Es geht, finde ich. Wir freuen uns alle wieder auf die Vis á vis-Runden aber Rollenspiel ist für diese Zeit gerade echt ein geiles Hobby! Wir haben alle lange nicht mehr so viel gespielt ... :)

    Mittlerweile spiele ich jetzt mit meinem jüngsten Sohn DSA 1 und mein ältester Sohn spielleitert jetzt. Und so was von gut!


    Wenn jemand noch alte DSA-Abenteuer für eher unerfahrene Held hat und die gerne loswerden möchte, schreibt mich bitte gerne an ...


    Und dann noch ein Hinweis:


    Sandy Petersens Cthulhu-Mythos ist eine DSA-Spielhilfe die das kosmische Grauen mit Aventurien verbinden soll. Ein erster Blick in den 480-seitigen, reichhaltig illustrierten Band lässt mein Herz höher schlagen! Was für Illustrationen! Und auf den ersten Blick gefällt mir, dass die Monster im Rahmen der Spielbarkeit zwar unheimlich grausig , aber auch zu bezwingen sind. Ich werde darüber einmal genauer in einem eigenen Thread hier berichten, falls es wen interessiert.

    Amalia Zeichnerin – Vanfarin Von Untoten und Totems



    Inhaltsangabe zu "Vanfarin - Von Untoten und Totems"


    Eine Untoten-Armee bedroht das Reich Vanfarin. Der Schamane Talahko und der Krieger Brynjar stammen aus verfeindeten Völkern, doch ein Auftrag ihrer Totemtiere bringt sie dazu, gemeinsam in einer von den Untoten eingenommenen Festung nach Gefangenen zu suchen. Später finden sie weitere Verbündete, darunter eine Ogrra-Kriegerin, einen Gelehrten und eine Elfenmagierin. Doch was wird aus ihrer Heimat und der Welt der Totemtiere, wenn ihre Feinde siegen? Ein in sich abgeschlossener, kampflastiger High-Fantasy-Roman ohne Romantik. Das Buch enthält eine Landkarte und am Ende ein Personenverzeichnis sowie ein Glossar. Die Seitenanzahl der Printausgabe: 360 Seite




    Wenn schon Fantasy, dann wenigstens mit Zombies dachte ich mir. Und ich wurde nicht enttäuscht …



    Insgesamt weicht der Roman an vielen Stellen von dem mir bekannten Mainstream-Fantasy ab, wie ich ihn kenne und ich fand das gut. Wir steigen ein in eine epochale Schlacht um Vanfarin. Alle Reiche haben sich zu einem Heer zusammengezogen, um gegen ein Heer aus Untoten anzutreten. Talahko, ein schamanistischer Heiler, ist als Wundfeldscher während der Schlacht im Dienst, Brynvar als Krieger. Als Leser erhält man zu Beginn viele Einblicke aus dem Schlachtgeschehen und immer wieder kehren wir dorthin zurück. Das finde ich ganz gut gelungen.


    Beide müssen durch ihre Totemtiere benannte Aufgaben erfüllen, denn auch die Welt der Totems wird bedroht. Dabei erhalten wir Einblicke in die verschiedenen Figuren, einer elfischen Feuermagierin, einer oggrischen Kriegerin, einem kriegsversehrtem Gelehrten. Immer wieder führt es diese Gruppe zu Missionen zusammen und natürlich endet es in einer finalen Schlacht Gut gegen Böse.


    Kritik: Das Böse hatte meines Erachtens mehr Potential und zeigte sich für mich zum Ende etwas als zahnloser Tiger. Das ist bei mir aber ein grundsätzliches Problem, das ich auch beim HdR oder bei Star Wars habe.


    Fazit: Ein lohnenswerter Blick in eine umfassend durchdachte Welt, die Lust auf mehr macht. Und vieles ist dabei noch unentdeckt geblieben, z.B. die Hauptstadt des Reiches, die elfischen Länder. Interessant fand ich auch den schamanistischen Ansatz an dieser Stelle, der so gut ausgearbeitet war.



    Ich vergebe 7,75 Wundheilernadeln für diesen Roman.

    Keine Ahnung, ich denke, das kommt auf den Nerdigkeits-Grad bei den jeweiligen Themen an (der ist bei mir sehr hoch), und auf persönliche Vorlieben. Die sind manchmal auch gar nicht logisch - wieso finde ich in Jacksons LotR, dass Legolas' Kostüm "echt" wirkt, Arwens aber aussehen wie Polyamid-Nachthemden aus den Hammerfilmen? Wenn es Mittelerde nichtmal gibt, und alles möglich sein sollte?


    Keine Sorge. Geht mir in anderen Fällen ähnlich, aber hier einfach blind, weil es mich unterhält. Und manchmal (gerade jetzt, weil mir Corona mehr und auf den nerv geht) muss es einfach auch nur das. Ich war gerade auf der Suche nach Unterhaltung und bin aus 24 rausgekegelt worden, weil mich da einfach zunehmend mehr geärgert hat, so dass ich der Serie den Rücken gekehrt habe.


    Aber Danke für deine ganzen Tipps. Außer 300, Gladiator und 13th Warrior kenne ich die anderen genannten werke nicht. Und Black Sail hat mich auf jeden Fall neugierig gemacht. m

    Anders als meine vllt. meistgehasste Serie Vikings,

    Hm, die fange ich gerade an und ich bin drin. Was bei mir als Serioenmuffel schon viel bedeuten soll. Jetzt habe ich aber die Befürchtung, dass es kacke wird. Oder wir haben nur verschiedene Geschmäcker. Warum hasst du die Serie denn?

    Heike Schrapper – 7 Leben 13 Tode



    Verlag Edition Roter Drache



    Der hl. Martin der Maden


    Wunderbare Eröffnungsgeschichte über einen verwahrlosten Mann, der plötzlich die Gabe erhält mit Maden reden zu können. Ekelhorror mit Humor. Lecker!


    Verflucht


    Dinge im Buchladen können verflucht sein. Das muss die rotzfreche Laura am eigenen Leib erfahren.



    Der Turm


    Erinnert ein ganz kleines bisschen an den auf Netflix laufenden Film „Die Plattform“. Stell dir vor, du wachst nämlich auf so etwas in der Höhe statt in der Tiefe auf. Was würdest du tun? Eine der Geschichten, die nachdenklich machen.



    Pärchenhorror


    Was Pärchen so im Sommer an einem Baggersee treiben.



    Kastanienkönig


    Puh, harter Tobak. Der Kastanienkönig erscheint Paul und will ihm etwas zeigen, das sehr wichtig ist. Paul folgt ihm …



    Aufwachen


    Schrapper spielt mit gängigen Klischees. Hier ist es das Aufwachen nach einem Albtraum. Genial.



    Hilde Strunck und die Wichtel


    Der Titel sagt alles. Wichtel stinken und sind garstig. Und Hilde ist ihr Feind. Wieder Horror mit einer humorigen Note.



    Die Tür


    Ob es Programm ist, nach den witzigen Geschichten, ernsthafte anzustellen? Die Tür ist auf jeden Fall eine schön vorgetragene Erzählung über eine Tür, die besser verschlossen bleibt …



    Er ist wieder da


    Krieg und Kriegsversehrte sind hier das Thema. Und Schrapper zeigt schonungslos die hässliche Fratze, den Horror des Krieges.



    Silke und Klaus


    Eine Geistergeschichte. Ich liebe fiese und gute Geistergeschichten und Schrapper kann das. Und zielsicher gibt es mein Lieblingseis „Brauner Bär“.



    Gotteskrioeger


    Mutig und geil wird hier mit fanatischer Religiosität umgegangen.



    Der Mondschirm


    Tja. Aus einem profanen Möbel Horror zu ziehen, ist schon große Kunst. Schrapper nimmt auch diese Hürde mit Bravour.


    Amok


    Genau darum geht es auch. Wie bisher viele Geschichten weiß auch diese zu überraschen. Genial.



    Die Last


    Eine meiner Lieblingsgeschichten, weil Schrapper hier einen ganz anderen Ton anschlägt. Melancholisch trifft es am besten und die Geschichte ist so bitterböse.



    Fremde auf der Brücke


    Wem man nachts so alles auf der Brücke begegnet.



    Fremde auf der Klippe


    Ich sagte ja schon, dass Schrapper gerne mit Klischees spielt und hier geschieht es mit Ansage und dennoch überraschend gut.



    Die Rückkehr der faulen Schlampe


    Porno und Zombies und Drogen … geht das? Yeah, das geht und die Geschichte ist so abgedreht und eklig, dass es einfach ein Genuss ist. Zumal ich sie hauchdünn auch als Persiflage verstehe. Ich durfte zwei Mal den Bokor lesen und erinnere mich sehr gerne daran …



    Dies ist keine Geschichte!


    Genial! Eine Sci-Fi-Geschichte und zwar eine richtig gute. Die Erde ist hin, was nun?


    Twenty Eight Pages later



    Zombies mal anders. Eine Geschichte über Bücher …



    Jasmin


    Argh! Ich werde gewisse Bilder wahrscheinlich nicht mehr los … hammerharte Geschichte aus einer authentisch wiedergegebenen Perspektive. Und eigentlich mal wieder so, dass einem das Lachen im Halse stecken bleiben möchte …


    Der Prinz und sein Monster


    Eine ernste Geschichte zum Abschluss. Monster können so oder so verstanden werden …



    Fazit: Ich kannte einige Geschichten schon und ich war bisher immer von Heike Schrappers Geschichten begeistert. Hier in dieser Zusammenstellung kann man erst richtig ihr Können würdigen, die Vielfalt ihrer Geschichten, den Tiefgang. Zudem experimentiert Schrapper sehr gekonnt mit dem Schreibskalpell. Echt gelungene Wendungen und überraschende Enden. Diese Sammlung ist wirklich lesenswert. Abgerundet wird das Buch noch duch das tolle Cover von Björn Ian Craig (Spooky), das sehr gut zu Schrappers eigener Stimme auch wieder etwas Eigenes darstellt.


    Insgesamt werde ich gerade durch Anthologien nicht enttäuscht …

    Erst einmal: Royston und ich sind hinsichtlich der Bewertung eines Buches einer Meinung. STN:


    Aber inhaltlich sehe ich das schon etwas anders und würde dem Roman etliche Horrorbezüge unterstellen. Aber in denke, das ist von den Verlagen auch so gewollt. Das Genre Horror bei anderen Leser*innenschaften zu etablieren. Also, die ersten 100 Seiten sind tatsächlich eine Coming of Age Revue, die in den 80er verortet ist und anstatt die Lebenswelt von Jungs zu beschreiben wird hier, weil es sich um die Freundschaft von Abby und Gretchen geht, die Lebenswelt von Mädchen beschrieben. Und Gradix gelingt es locker und gut, einen unterhaltsamen Ton der genügend Melancholie mitschwingen lässt, anzuschlagen. Ist bestimmt auch der tollen Übersetzungsarbei von Jakob Schmidt zu verdanken, der in dieser Szene ja auch bekannt sein sollte und sich selbst auch auskennt.


    Danach wird es fiese und gemein. Und zwar so richtig, Und ganz genau ab Seite 98, denn hier beginnt die Horrorgeschichte. Und sie entfaltet sich erst ganz subtil. Durch ein Ereignis verändert sich Gretchen, die Viererfreundschaft mit Margaret, Glee, Gretchen und Abby wird mehr und mehr belastet. Das zum einen ist schon schwer zu ertragen, weil Hendrix es geschafft hat, sie zu mögen, aber der Besessenheitshandlungsstrang ist auch echt derbe.


    Der Exorzist ... Jepp, das war so überraschend und auch sehr nett zu lesen. Hat mich manchmal an Hodor erinnert ...


    Ich vergebe 9 von 10 Diätmilchshakes.