Beiträge von Vincent Voss

    Ich fand den ersten Teil des Films sehr gelungen und den zweiten dann vorhersehbar und sehr actionlastig. Aber auch der Teil war nicht unspannend, aber ich fand es zu hochdosiert. Ich schließe mich Ribesehls Bewertung an.

    Hat mich ein bisschen an eine lichtere, klassischere Version von House of Leaves erinnert.



    Hat mich auch daran erinnert, aber in nicht so positiver Weise. Ich fand Piranesi durchaus gelungen, aber meine Erwartungshaltung war wohl zu hoch. Viel zu hoch. Ich habe Piranesi von der Grundidee als spannend empfunden, gelungener Weltenbau sozusagen. Und auch Piranesi ist eine vielschichtige Figur gewesen, aber insgesamt fand ich es halt nur gut. Die Geschichte über die eigene Erinnerung, die Toten in DEM HAUS, all das erinnerte mich derbe an House of Leaves, nur dass es halt wie schlecht kopiert auf mich wirkte.







    Ich lande bei 8,25 getrockneten Tangsträngen zum Feuermachen.

    Ich hatte DARK schon vor längerer Zeit einmal angetestet und ich hatte mich vor allem über die unausgewogene Lautstärke geärgert. Vielleicht liegt es ja an meinen Ohren, aber mein Eindruck war, es wird extrem viel schlecht, also unverständlich geflüstert.

    Der Roman (?) war schnell gelesen und ich fand die Inszenierung zu Beginn schrill und overdosed, aber die Schrillheit an sich nicht übertrieben. Ich habe selbst in den 90ern in einer geschlossenen Akutpsychiatrie gearbeitet und es mag beim Lesen witzig empfunden werden, aber in vielen Zügen sind die Erlebnisse nicht ganz unrealistisch beschrieben. Aber ich fand , es war halt zu sehr auf den Effekt aus und daher kann ich mich vor allem Cheddars Kritik anschließen. Am Anfang wurde zu viel Pulver verschossen, um am Ende noch als ernsthaftes Drama durchzugehen. Und den Schluss - Marines versus Rocker- sowie das Ende ... puh, das war mir deutlich zu viel Kischee.


    Ich lande bei 6,25 Theaterstücke aufführende Hunde

    Langsam läuft meine Shadowrun-Kampagne nach ca. sechs Jahren aus und wir haben abgestimmt, dass wir nun einmal Cthulhu als System und Setting spielen wollen. Mir sagt das Setting natürlich total zu und ich merke, wie ich jetzt schon komplett im Entwurf meines ersten Abenteuers eintauche, das Regelsystem gefällt mir aber so gar nicht. Der Plan ist, Cthulhu mit dem DSA 4.1-System zu spielen (SR5 stand auch zur Auswahl) einfach, weil es am ausdifferenziertesten bei der Charakterentwicklung ist. Jetzt gilt es, die Stabilitätspunkte nach DSA zu überführen, und natürlich neue Fertigkeiten und den Kampf mit Schusswaffen.


    Gibt es hier im Forum auch andere Cthulhu-SpielerInnen?

    Cool, Vincent.. da komme ich keinesfalls drum herum, total mein Thema! Gibt's schon was Genaueres zum Erscheinungsdatum?


    Es ist fertiggeschrieben, das Cover von Timo Kümmel steht (und es ist mnegagenial, finde ich), aber mein Wunsch sind noch ein paar Innenillustrationen. Das sind wird gerade am Arbeiten. Ich rechne mit September.

    Derselbe Hund


    Eine Lost Place und Coming of Age Geschichte, die in aller Kürze Dank Aickmans Können an Dichte und Atmossphäre überzeugt. Und auch hier sind die eh schon randständigen Figuren (Kinder) Hilary und Mary randständig, verbünden sich, erkunden das Haus mit besagtem Hund. Was Mary letztlich in den Tod geführt hatte, bleibt ungewiss, bleibt unaussprechlich, ganz so, wie Erwachsene Grauenhaftes von Kindern fern halten wollen und ganz so, wie es in ihre Vorstellungen passt. Jahre später bricht es bei einem erneuten Besuch auf, wieder ist dort derselbe Hund und Hilary muss sich eingestehen, dass er alös Kind die richtigen Vermutungen hatte. Schön und auch ein Stilmittel, ist, das Ende an jener Stelle abzubrechen, wo es eigentlich interessant wird. Es bleibt irgendwie offen und unheilvoll.


    Ravissante


    Eine Art Succubus und Obsessions-Geschichte und wieder nutzt Aickman Kontraste. Die sichtbar der Vergänglichkeit anheimgefallene Madam A. ist m.E. so gewählt, dass sie die Erotik der Geschichte wieder diemetral erfasst. Ich möchte hier niemanden hohen Alters diskriminieren, aber auf mich wirkt Madame A. äußerlich eher abstoßend. Ihre Koketterie löst Unbeghagen in mir aus und dieses Unbehagren verstärkt sich, desto mehr der Maler der Obsession verfällt und in ihrem Beisein seine Nase in anderer Leute Wäsche steckt. Umso verstörender wirkt dieser distanzierte Duktus in dem Aickman erzählt. Es hat etwas Beängstigendes, ähnlich, wie die Figuren menschlicher und äußerst charismatischer Serienmörder auf mich wirken.

    Ich finde, es könnte gar nix schaden, wenn du hier einen klitzekleinen Spoiler setzen würdest. Nicht die Fahrt war das eigentliche Ziel, sondern ...

    Okay, da muss ich drüber nachdenken. Ist ein guter Hinweis. Ich werden mal daran arbeiten und stelle am WE hier den "neuen" Klappentext ein.

    Ich hab mal ganz bissl dran gefrickelt - nur meine 5 Cent, eine kleine Anregung und ist nicht frech gemeint. Du weisst sicher schon selbst, was du wie haben magst.



    Also ich habe auf so eine ausführliche und hilfreiche Antwort gehofft. Klappentext sind für mich immer so wie Schneewanderungen. Erst schneits ein wenig, dann, je länger man sich damit aufhält, wird es immer stärker, bis man nix mehr sieht.



    Das 'Nachbetrachtung' finde ich etwas schräg.

    Ja. Wir beide, also das Wort udn ich, haben so etwas wie eine On-/Offbeziehung in der letzten Zeit ...

    Was haltet ihr von dem Klappentext? Brauchbar?


    Amelie Fischer ist Professorin am Institut für Ethnologie in Hamburg und weiß alles über die dritte deutsche Polarexpedition 1878 zum Nordpol. Das denkt sie jedenfalls, bis ihr ein Dachbodenfund in die Hände gespielt wird. Nicht die Entdeckung einer eisfreien Passage, nicht die Erforschung des ewigen Eises war das eigentliche Ziel, sondern ein Schiff namens „Sirene“ sicher ins Eis zu geleiten. Je mehr sie herausfindet, umso geheimnisvoller erscheint die Expedition in der Nachbetrachtung. Und als sie beschließt, selbst eine Gruppe von Wissenschaftlern in den Nord-Osten Grönlands zu führen, um die Sirene zu bergen, bringt sie ihr und das Leben der Besatzung in Gefahr …

    Auch, wenn sich hier schon ziemlich viele Leute ausführlich zu den Geschichten zu Wort gemeldet haben, will ich das auch ausführlicher tun, denn die Geschichten bedürfen GERADE durch den Hauch von Abseitigen einer ausführlicheren Betrachtung. Und interessant ist, so ging es mir auch, dass man bei Aickman vermehrt einen biographischen Interpretationsansatz wählt. Allein das finde ich bemerkenswert. My five pence ...


    Das Hospiz


    Ich sehe es auch als "Menschenfalle", allein der Titel benennt ja einen Ort, der auf den nahen Tod vorbereitet und der aufgesucht wird, wenn man stirbt. Ich gehe davon aus, dass es Gründe gibt, warum Maybury Zufällig (?) dorthin gelangt. Der plausibelste wird sein, dass er durch seinen Lebenswandel im Sterben begriffen ist, ohne es zu merken. Das Personal des Hospiz sowie aich die Insassen verführen ihn zum Bleiben und wollen ihn zu einem der ihren machen, lediglich Cécile sitzt nicht mit am Tisch der anderen, sie hat einen Sonderstatus. Ist es ihre sexuelle Offensive, die sie darauf an den Tag legt und das Personal des Hospizes vergrault? Jedenfalls ist alles immer einen Tick drüber. Das Essen, das zur Völlerei zwingt, die Fußkette, die devote Höflichkeit, die Temperatur, alles neigt zur Übertreibung. Die Dunkelheit zur Nacht in dem Zimmer ohne Fenster macht Maybury blind, aber auch den Lesenden, der nur Schreie hört und der kein Bild geliefert bekommt. Lust, Qual, Tod? Alles ist möglich und am Ende gibt es einen Toten, doch es bleibt ungewiss und in der Fantasie zurück, wie diese Person ums Leben kam. Cromie und Bannard bieten auch wieder viel Fläche für Interpretationen, auch wenn sie nur Spiegelflächen für Maybury sein könnten, dessen Sterben sich in den Dialogen wiederfindet:


    "Sie lieben also ihren Sohn?"

    "Wie man seinen Sohn liebt, ja, natürlich."


    Maybury Leben scheint wie vorgeplant, wie aus einem Katalog bestellt. Lediglich die weibliche Besetzung nin dem Hospiz provoziert, ist durch ihre Distanzlosigkeit beinahe etwas verrucht und verführt ihn gewissermaßen.


    Sehr gelungen finde ich, dass er das Hospiz am Ende mit einem Bestattungswagen verlässt lebendig verlässt. Das hat etwas von den strukturalistischen Gegensatzpaaren in Mythen nach Lévi-Strauss.