Beiträge von Arkadin

    Ich hab glücklicherweise den Almanach, also kann ich mir diese Ausgabe sparen,

    denn als Ballard Fan hätte es mich schon gereizt! Und Danke für den Hinweis!

    Gern geschehen! Wobei ich Katla zustimmen muß, daß sich die Ausgabe der Edition Dryade aus bibliophilen Gründen absolut lohnt. Was den Phantasia Almanach anbelangt: Hast du zufällig weitere Almanache in deiner Sammlung? Seit langem suche ich die Almanache Nr. 2, 3 und 13, wobei mich als Ballard-Fan insbesondere die Nummern 2 und 3 interessieren, da sie laut EP-Homepage Beiträge des Meisters enthalten. Es wäre schön, wenn mir jemand Inhaltsangaben der Almanache übermitteln könnte. Noch famoser wäre es, würde sich hier jemand finden, der sich von den genannten Almanachen trennen will... ;)

    Eine Rezension ist auf auf literaturkritik.de erschienen.


    https://literaturkritik.de/kle…vecraft-machen,29779.html

    Schade, daß auch diese Kritik nicht auf die Kürzungen eingeht und der Piper Verlag eine weitere Gelegenheit erhält, einen lobenden Blurb auf seiner Seite zu veröffentlichen oder auf das Buch zu klatschen. Gar grausam die Vorstellung, daß ein Verlag, der sich nicht entblödet, mit "herausgekürzten Redundanzen" für das Buch zu werben, nun auch noch Kleins Novellenband "Dark Gods" herausbringen möge, wie Rezensent Oliver Pfohlmann vorschlägt - in Unkenntnis der Piper'schen Redundanzenkürzungen, wie ich zu seinen Gunsten annehmen möchte... X(

    Mir fiel auf, dass im ersten Aickman-Band 'Dunkle Pforten' innerhalb der Texte aus 'Dark Entries' ein Text fehlt: The View.

    Meiner Meinung nach die beste Geschichte der Sammlung. Da ich den FESTA-Band (noch) nicht habe, weiß ich nicht, ob in der Einführung zu Dark Entries ein Grund dafür genannte wird. Hat jemand nähere Infos

    Wie Nils und Martin Cell 71 ja schon geschrieben haben, ist die Geschichte im Festa-Band enthalten. Ich habe deine Frage so interpretiert, daß du dich fragst, warum "The View" nicht in der Dark Entries-Abeilung des Bandes enthalten ist, wohl aber im gleichnamigen englischen Original? Das liegt wohl daran, daß "The View" bereits Jahre zuvor in der mit Elizabeth Jane Howard gemeinsam verfassten Sammlung We Are for the Dark erschienen war, weshalb "The View" entsprechend als eine von drei Erzählungen in der We Are for the Dark-Abteilung des Festa-Bandes auftaucht, in Dark Entries folglich nicht mehr - wäre ja doppelt gemoppelt ;) So reime ich es mir zusammen, habe das Buch allerdings auch (noch) nicht.

    Aus sekundärliterarischer Sicht liegen hier zwei bisher nicht übersetzte Essays aus den frühen 60er Jahren vor, die J. G. Ballards Haltung zu "Inneren Räumen" dokumentieren. Sehr empfehlenswert und eine Bereicherung der deutschsprachigen Sekundärliteratur. Aber auch die künstlerische Ausgestaltung finde ich ansprechend …

    Da muß ich dich hinsichtlich der Erstübersetzung korrigieren - beim Lesen der Essays hatte ich ein Déjà-vu: Das kennst du doch, wo könntest du das schon gelesen haben...? Es hat eine Weile gedauert, bis mein an digitaler Demenz leidendes Denkorgan die Verknüpfungskette Ballard-bekannte Übersetzter-Joachim Körber-Edition Phantasia-Phantasia Almanach hergestellt hatte, aber siehe da: Im Phantasia Almanach Nr. 4 (2005) sind die beiden Essays abgedruckt plus (da der Almanach Ballard gewidmet ist) weitere Texte von und über Ballard, darunter z.B. auch "Queen Elizabeths Nasenoperation", das in einer um 4 Texte erweiterten englischen Ausgabe von "Atrocity Exhibition" (1990) erschienen ist. Leider haben weder Milena noch Diaphanes die Gelegenheit genutzt, diese Texte in ihre Neuausgaben aufzunehmen, sondern lediglich die Übersetzung von Carl Weissner reproduziert.

    Der Almanach ist antiquarisch noch erhältlich, allerdings arg teuer (60€ aufwärts).

    Oh, das sieht einfach zu schön aus, und das Thema kommt mir auch sehr gelegen. Obwohl ich es schon geschafft hab, deutschsprachige Bücher in der englischen Übersetzung zu bevorzugen ( [skul] ), werde ich mir das zulegen. Wirklich tolle Kunst, auch eine spannende Homepage.


    Dennoch schon mal vorab gefragt: t.sebesta oder Carsten : Wisst ihr, aus welchem Buch die beiden Essays stammen? Ballard hat glaube ich einige Sachtexte geschrieben. Danke schön. :*

    Katla Die beiden Essays ("Which Way to Inner Space"; New Worlds, 1962 und "Time, Memory and Inner Space"; The Woman Journalist, 1963) sind in dem Sammelband "A User’s Guide to the Millennium" (1996) enthalten. Im Oktober erscheint eine erweiterte Ausgabe dieses Buches:


    Selected Nonfiction, 1962-2007
    J. G. Ballard’s collected nonfiction from 1962 to 2007, mapping the cultural obsessions, experiences, and insights of one of the most original minds of his…
    mitpressbookstore.mit.edu


    Würde doch hervorragend ins intellektuell hochstehende Programm von Diaphanes passen - wo die doch ohnehin schon Ballard neu herausbringen... ;)

    Auf Abebooks ist Michael Plogmann ebenfalls noch aktiv.

    Ich kann die schlechten Bewertungen auf Booklooker durchaus nachvollziehen: Bestelltes Buch kam wochenlang nicht, keine Reaktion auf mehrere Anfragen (Booklooker-Kontaktformular oder die angegebene Mail-Adresse). Erst der Griff zum Telefon führte zum Erfolg und zu einem sehr freundlichen, mindestens einstündigen Fachgesimpelplausch. Nach dem Anruf waren die Bücher schnell da, gut verpackt und im beschriebenen Zustand. Damals grassierte gerade die Delta-Variante und Michael Plogmann hatte es auch erwischt. Das mag wohl auch die Abwicklung der Bestellungen gestört haben. So richtig in die Gänge scheinen die Geschäfte auf Booklooker danach nicht mehr gekommen zu sein, da hatten sich wohl zu viele negative Bewertungen angesammelt, was für viele Käufer ziemlich abschreckend ist, besonders wenn sie in den Kommentaren von Nicht-Lieferungen und Null-Kommunikation lesen. Schon schade, ich hoffe es läuft aus Amazon (Abebooks gehört ja auch zu dem Laden) besser für ihn und seine Kunden.

    Vllt. bin ich die auch nur gewohnt, meine Mutter hat einige davon, schon sehr lange. Allerdings - da verstehe ich dich total - gibt's da manchmal wirklich grausame Farben (grell Orange, Magenta-Pink ...) und dieses Grün ist einfach extrem unästhetisch.

    Für sich genommen ist die Farbgestaltung einiger ES-Bücher wirklich gewöhnungsbedürftig, aber man muß sie im Kontext des Gesamtkonzepts von Willy Fleckhaus (der ja auch die Bibliothek Suhrkamp gestaltet hat, die mir persönlich besser gefällt) sehen - idealerweise sieht das dann so aus:


    Edition Suhrkamp Laden | Friedrich von Borries


    Allerdings: Wer hat schon die komplette ES-Sammlung, um sich zuhause im Buchregal ein Spektralfarbenkunstwerk einzurichten... ;)

    Danke übrigens für die Vorstellung des Buches von Hamelink! Der Autor war mir bis dahin vollkommen unbekannt. Das Buch wäre in der Phantastischen Bibliothek von Suhrkamp wohl besser aufgehoben gewesen, dort hätte es mehr Aufmerksamkeit gefunden.

    Hier sieht es sogar so aus, als ob es auch ein direktes Zitat von Baudelaire wäre: "Danse macabre" (1857):

    Ich fürchte allerdings, daß deine Koketterie hier keinen Preis erringen wird, der ihre Mühen lohnt; wer denn von diesen sterblichen Herzen versteht sich auf den Spott? Nur die Starken berauschen an den Reizen des Grauens sich!

    Wobei die von Dir zitierte Übersetzung die von Friedhelm Kemp aus dem Jahre 1966 ist, die ich zufälligerweise selbst im Regal stehen habe. Auf die kann Strobl also nicht zurückgegriffen haben. Naheliegenderweise dachte ich an Stefan Georges "Umdichtungen" (das sind sie wahrlich, die Gedichte klingen nach George, nicht nach Baudelaire), die Baudelaire überhaupt erst bekannt machten in Deutschland. Allerdings war seine Sammlung böser Blumen nicht komplett, der Totentanz fehlt. Auch der junge Stefan Zweig hat sich Anfang des 20. Jahrhunderts an Baudelaire versucht, aber auch hier fehlt das Gedicht. Bleibt noch ein gewisser Wolf Graf von Kalckreuth. Der aber übersetzt so: "Wen dieser Sterblichen wird solcher Spott erheitern?/ Das Graun kann Starke nur mit seiner Lust durchglühn." (1907) Ein Jahr später erscheint noch laut Wikipedia die von Erich Oesterheld herausgegebene Anthologie "Die Blumen des Bösen. Eine Anthologie deutscher Übertragungen", aber auch hier fehlt "Danse Macabre". Die Übersetzung von Terese Robinson aus dem Jahre 1925 wird als erste vollständige Übertragung von Baudelaires Werk gennant. Mir scheint also, daß Strobl Baudelaire beim obigen Satz selbst übersetzt hat. Mag allerdings sein, daß damals noch weitere Baudelaire-Übersetzungen in Zeitschriften im Umlauf waren - Wikipedia weiß auch nicht alles ;)

    Ok, genug der literarischen Schnitzeljagd... ;)

    Die Zitate stammen von Karl Hans Strobl, genauer gesagt aus seinem Vorwort für Felix Schloemps "Das unheimliche Buch" (1914, Georg Müller Verlag), wobei er sich beim ersten Zitat, wie Strach schon meinte, direkt auf Baudelaire bezieht: "Baudelaire durft mit Recht sagen: 'Die Reize des Grauens berauschen nur die Starken...'"

    Meines kam bereits gestern an - wider Erwarten angesichts des angekündigten bundesweiten Poststreiks und der generellen Underperformance der Dt. Post in letzter Zeit - und hat nun einen der oberen Plätze im SUB :)

    Der letzte Wille der Stanislawa d'Asp erschien außer in dieser Sammlung noch in dem Band Geschichten des Grauens (Moewig 1984):

    https://www.isfdb.org/cgi-bin/title.cgi?2590385


    Wahrscheinlich gibt es noch mehr Veröffentlichungen. Erschienen ist es auch als Hörspiel, nämlich als Grusekabinett 163:

    https://fantasyguide.de/der-le…s-gruselkabinett-163.html

    Im 356. Band der Anderen Bibliothek ("Lustmord an einer Schildkröte") ist die Geschichte ebenfalls enthalten:

    https://portal.dnb.de/opac.htm…ue&query=idn%3D1045043230

    Danke auch an Arkadin für die Info und das Statement vom Verlag, das leider auch nicht wirklich hilfreich ist.

    Scheint so, als müsse man tatsächlich das englische Original und die neue englische Ausgabe heranziehen, um zu eruieren, was da wirklich Sache ist, wenn es einem denn den Aufwand wert ist ...

    Gern geschehen, wobei der Dank ja eigentlich Arthur Gordon Wolf gebührt, der den Piper-Verlag kontaktiert hat. Es ist fast schon mutig zu nennen, daß der Verlag überhaupt geantwortet hat in Anbetracht der beschämenden Tatsache, daß man offensichtlich nicht mal bei Piper selbst weiß, was und wieviel bzw. wieviel nicht übersetzt wurde... Wie Frank Duwald erstaunt mich die Sinnlosigkeit, einerseits die alte Übersetzung zu überarbeiten, diese dann aber nur um ein paar Seiten zu ergänzen und das Ganze in "neue, hochwertige Ausstattung" zu stecken - WTF!? Für mich die Mogelpackung des Jahres!X(

    Hast du denn eine Ahnung, ob diese Szenen, die du in der Goldmann-Ausgabe vermisst, in der Piper-Ausgabe drin sind? Man darf allerdings nicht den Fehler machen, Jeremys Lektüre in "Poroth" komplett in "Ceremonies" zu erwarten, denn in einem Interview mit Klein habe ich mal gelesen, dass in der Novelle die Lektüren Jeremys umfangreicher sind als in der (originalen) Roman-Version.
    Das Piper-Buch ist heute gekommen, ich habe aber schon allein bei der Seitenzahl doch jetzt kein so gutes Gefühl. Es sind zwar ein paar Seiten mehr als bei Goldmann, aber dafür ist auch die Schriftgröße. Joachim Körber erzählte mir mal, dass seine Originalausgabe über 500 sehr kleingedruckte Seiten habe (ich habe leider das Original nicht).

    Ich erlaube mir, Arthur Gordon Wolf aus der erwähnten Facebook-Diskussion zu zitieren: "So. Soeben kam die Meldung vom [Piper-]Lektorat: "Die neue Fassung (576 MS-Seiten) hat im Vergleich zur alten Übersetzung (548 MS-Seiten) 28 zusätzliche Manuskriptseiten."

    Natürlich stellt sich die Frage, ob die Manuskripte hinsichtlich der Schriftgröße, des Zeilenabstands usw. hunderprozentig vergleichbar sind. Auf Arthur Gordon Wolfs Nachfrage, wieviel denn nun unübersetzt geblieben sei, lautete die Antwort des Piper-Lektorats: "Da können wir Ihnen leider nicht mehr weiterhelfen, das Original liegt uns nicht als Worddatei vor, weshalb wir die beiden Manuskripte so nicht vergleichen können. Das würde wohl letztlich in mühsamer Seitenzählerei ausarten, daher bitte ich da um Verständnis."

    Die limitierte HC-Ausgabe von PS Publishing kommt auf 569 Seiten (ein großformatiges Buch im Schuber), die TB-Ausgabe hat 614 Seiten, das deutsche Hardcover bei Piper 528. Mag sein, daß die englische Ausgabe mit super lesbaren Großdruckbuchstaben aufwartet, andererseits fallen deutsche Übersetzungen ja tendenziell länger aus, da käme man bei 614 Seiten im Original womöglich auf 700 Seiten in der deutschen Übersetzung - so es sich denn um eine ungekürzte handelte... Sieht also so aus, als würde da ein ziemlich beträchtlicher Teil noch immer der Übersetzung harren.


    Ich meine mich an eine Diskussion auf Facebook (Erik R. Andara und Arthur Gordon Wolf waren daran beteiligt, man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege) zu erinnern, in der es anläßlich der Neuerscheinung um diese Frage ging. Das traurige Fazit war, daß das Buch weiterhin stark gekürzt, nur um wenige Seiten ergänzt worden ist. Der Piper Verlag hat das wohl in einer Stellungnahme bestätigt. Aber Erik oder Arthur können dazu wohl mehr sagen.